Benannte Parameter
In einigen Sprachen können Parameter benannt werden, um ihre Rolle festzulegen. Diese Festlegung erfolgt ja sonst durch die Reihenfolge der Parameter innerhalb eines Aufrufes. Wenn Parameter eines Aufrufs benannt werden, dann haben sie nicht mehr die Stuktur eines Tupels, sondern die eines Namensraumes.
Soll beispielsweise mit der Funktion "division" ein Quotient notiert werden, so könnte dies in einer solcher Sprache in etwa als
"division( dividend := 7, divisor := 2 )"
geschrieben werden. Dies ist ein Funktionsausdruck, bei dem der Dividend und der Divisor durch Namen ausdrücklich bestimmt werden. Die Reihenfolge, in der sie geschrieben werden, ist dann irrelevant und daher wäre der Ausdruck
"division( divisor := 2, dividend := 7 )"
genau der gleiche Ausdruck. Bei diesen Aufrufen wird die Zuordnung der Argumente ("7" und "2") zu den Parametern ("dividend" bzw. "divisor") ausdrücklich geschrieben.
Zum Vergleich sei daran erinnert, daß bei der Schreibweise "division( 2, 7 )" die Rolle der Argumente durch ihre Position im Argumenttupel bestimmt ist. Daher ist "division( 7, 2 )" etwas anderes als "division( 2, 7 )". Die Bedeutung der Argument in einem Aufruf wie "division( 7, 2 )" erschließt sich erst nach Lesen einer Beschreibung der Funktion, während benannte Argumente oft schon durch ihren Namen Hilfen zum Verständnis der Bedeutung der Argumente geben.
Für die benannten Argumente ist aber manchmal auch eine Standardreihenfolge festgelegt. Bei der Division kann dies beispielsweise "dividend, divisor" sein. Dann kann der Aufruf ohne Benennung der Argumente als "division( 7, 2 )" geschrieben werden, wenn diese Standardreihenfolge verwendet werden soll, um Dividend und Divisor zu identifizieren. So hat man dann die Wahl zwischen der Verwendung eines Tupels "division( 7, 2 )" und der Verwendung eines Namensraumes "division( dividend := 7, divisor := 2 )".
Falls solch ein Aufruf mit benannten Argumenten möglich ist, dann gehören die Namen der Argumente zur Schnittstelle des Aufrufbaren, d.h. sie sind für den Benutzer relevant. In formalen Sprachen, in denen dies nicht so ist, werden manchmal auch Namen für Argumente angegeben, die dann aber nur einen Kommentar darstellen und sonst keine Bedeutung haben.