Der Fortbestand des Museums sei auf Dauer nur zu gewährleisten, wenn es räumlich im Museum für Verkehr und Technik untergebracht würde, so der Kultursenator. Die Mitgliederversammlung des Trägervereins hatte den Vorstand bereits im Februar beauftragt, mit dem Museum für Verkehr und Technik über eine Kooperation und die Integration zu verhandeln. Christian Mothes, stellvertretender Leiter des Museumsreferats beim Kultursenator, teilte dazu auf epd-Anfrage mit, daß eine Integration bis jetzt noch nicht möglich sei, da das Museum für Verkehr und Technik in eine Landesstiftung überführt werden soll. Zwar gebe es mit dem Stiftungsgesetz vom vergangenen Jahr die Rechtsgrundlage, die notwendigen Senatsbeschlüsse seien jedoch noch nicht gefallen. Er plädierte dafür, nicht »das Nebenproblem« der Übergangsfinanzierung in den Vordergrund zu stellen, solange das »Hauptproblem« der Überführung nicht gelöst sei.
Nach Angaben von Museumschefin Riedel ist ein Umzug auf das Gelände des Museums für Verkehr und Technik nicht vor Ende 1997 möglich, weil für das Rundfunkmuseum bis dahin nur 150 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stünden. Ende 1997 wird ein Neubau des Museums für Verkehr und Technik fertiggestellt sein. Auf dem Messegelände unter dem Funkturm nutzt das Rundfunkmuseum zur Zeit etwa 750 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Anfang dieses Jahres hatte die Messe Berlin sich bereit erklärt, ihre Mietforderung bis Ende 1997 auszusetzen. Im Gegenzug will das Museum den Standort am Funkturm aufgeben.
Das Deutsche Rundfunkmuseum wurde 1967 eröffnet. In den letzten Jahren war es unter anderem mit der Ausstellung »Mit uns zieht die neue Zeit - 40 Jahre DDR-Medien« hervorgetreten. Im September soll eine Ausstellung mit dem Arbeitstitel »Wortschlacht im Äther« eröffnet werden, die sich mit Rundfunkpropanda im Dritten Reich befaßt. (mr)