Arbeitstitel: Dritte Programme im Osten für 29 Prozent Lieblingsprogramm


29 Prozent der Fernsehzuschauer in Ostdeutschland nennen ihr jeweiliges Drittes ARD-Fernsehprogramm als Lieblingsprogramm, gegenüber 17 Prozent in Westdeutschland. Dies ergab eine Repräsentativbefragung im Auftrag der ARD/ZDF-Medienkommission, deren Ergebnisse auf der Sitzung der ARD- Medienkommission am 12. Juni abschließend diskutiert worden. Für die Untersuchung waren Ende 1994 gut 3500 Interviews in Ost- und Westdeutschland durchgeführt worden. Die Ergebnisse beziehen sich auf die dritten Programme von MDR und ORB, Mecklenburg-Vorpommern (NDR) und Ost-Berlin (SFB) wurden nicht gesondert untersucht.

Den Fernsehprogrammen von ORB und MDR wird von den Befragten eine besondere Nähe zu spezifisch ostdeutschen Problemen, regionale Verankerung und Kompetenz für Regionalthemen bescheinigt. Die Moderatoren würden als »angenehm ungezwungen« empfunden, die Zuschauer fühlten sich von ihnen angesprochen und ernstgenommen. Außerdem führe der Bezug zur ostdeutschen Fernsehtradition im Film- und Unterhaltungsbereich zur Bindung der Zuschauer an die dritten Programme. Eine hohe Identifikation mit den Programmen entstehe auch durch ihre Ratgeber- und Orientierungsfunktion.

Der Vorsitzende der ARD-Medienkommission Hansjürgen Rosenbauer bezeichnete die Resultate als Beleg dafür, daß ORB und MDR die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt hätten. Mit der »konsequenten Regionalisierung« sei ein positives »Ost-Image« aufgebaut worden, so der ORB-Intendant. (mr)


Martin Recke <mr94@zedat.fu-berlin.de>