In Berlin bleibt der Kommerzsender Hundert,6 mit 17,4 Prozent trotz Verlusten (1994: 21,8 Prozent) Marktführer vor 104.6 RTL, das mit 14,4 Prozent gegenüber 18,4 im Vorjahr ebenfalls verlor, und dem Berliner Rundfunk, der mit 14,4 Prozent gleichauf liegt und zulegen konnte (1994: 10,3). Zu den Gewinnern zählt auch die SFB-Stadtwelle 88 8, die nun einen Marktanteil von 9,6 Prozent (6,9) erreicht. r.s.2 erzielte 9,0 Prozent (9,2), Radio Energy 6,6 (6,9), die ORB/SFB-Welle Fritz 6,6 (4,0). Für Klassik-Radio werden 3,6 Prozent (1,7) ausgewiesen, für B Zwei vom SFB/ORB 3,0 (2,3). Antenne Brandenburg erreicht in Berlin 2,4 Prozent (4,0), die Programme des Deutschland-Radios 2,4 Prozent (Deutschlandradio Berlin, ohne Vergleichszahlen) und 1,2 Prozent (Deutschlandfunk, im Vorjahr 0,6). Das Kulturprogramm Radio Brandenburg (ORB) kommt auf 1,8 Prozent Marktanteil (1,1), das Pendant SFB 3 auf 1,2 Prozent (1,7).
In Brandenburg bleibt Antenne Brandenburg mit 28,7 Prozent Marktführer, verlor jedoch gegenüber 1994 (37,7 Prozent). Gewonnen hat der Berliner Rundfunk mit 12 Prozent (6,8), verloren 104.6 RTL mit 8,3 Prozent (11,5). In Ost-Berlin erreicht der Berliner Rundfunk inzwischen einen Marktanteil von 22,9 Prozent, Hundert,6 wie 104.6 RTL erzielen 14,6 Prozent. In West-Berlin konnte hinter Hundert,6 (19,9 Prozent) und 104.6 RTL (14,6) das SFB-Radio 88 8 den dritten Platz erobern (13,9).
Der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg (ORB) bewertete die MA-Daten als Bestätigung seiner Programmpolitik. Der Erfolg von Antenne Brandenburg sei »trotz massiver kommerzieller Konkurrenz« erreicht worden und bestätige die Strategie, das Programm weiter zu regionalisieren, hieß es in einer Presseerklärung. SFB-Hörfunkdirektor Jens Wendland sieht die Hörfunkprogramme seines Senders »auf dem richtigen Weg«. Auffällig seien die Verluste, die einige Konkurrenten »trotz rigider Werbemethoden« hinnehmen mußten.
Hundert,6-Chef Georg Gafron nannte die Hörerverluste »nicht überraschend«. Sie seien vor dem Hintergrund des »harten Wettbewerbs und immer neuer Anbieter« erwartet worden. Sein RTL-Kollege Bernt von zur Mühlen sieht den Rundfunkmarkt der Region »nach wie vor in starker Bewegung«. Einige RTL- Ideen hätten nicht wie erhofft funktioniert: »Wir müssen jetzt darüber nachdenken, was wir anders machen müssen und wo wir vielleicht zu selbstsicher waren.« (mr)