Vampire

1.
Sie selbst fanden das Tote
im nördlichen Weilerfeld,
keine Rufweite vor den Gehöften.
Man stellte die Füchse im Hohlweg
unweit der alten Sägemühle,
zwei Geschwister,
und erschlug sie sofort.

Die Kindseltern sind in die Großstadt,
in eine Doppelhaushälfte gezogen.
Eine Adresskarte kam.
Zwischen Haus und Garage
das Brennholz,
von dort sprangen sie in den Boden.
Jetzt verlassen sie den Bau nicht mehr,
die Füchse sind eingerichtet.
 

2.
Das Fahrrad, dem der Scheinwerfer fehlte,
lehnte am Zaun, am Lenker zwei Spiegel.
Täglich kam die Sonne über den Hügel
und quälte, mit ihrem wärmenden Licht.

Da stand er und hatte die Augen gesenkt,
Fliegen verscheucht. Fliegen irren sich nicht.
In der Baumschule hat sich Brockmann erhängt.

Rekorder im Schuppen,
schwarz von Urin.
Tiere, überfüttert mit Miere,
verkohlt, verrenkt im Kamin.
Lieferwagen schob das Heck an den Baum.
Erinnerung, Tiefe und Traum.
 

3.
Vampire suchen allerorts
die Qualität, die Schauen,
Hören überwältigendes
Wohlgefallen bietet.
Sie suchen das Aufscheinen
der Seinsfülle GOttes und
ihr Gegenwärtigwerden
in Kult und in Kunst.
Vampire suchen im Blut
nach Spuren von Gehalt
in wohlabgestimmter
leuchtender Gestalt.