| Man sollte sich nichts vormachen: Die
unzähligen Fernsehsendungen, in denen informativ, dumm, recyclingorientiert
oder schlicht platt werbend der Sex in manigfaltigen Gestalten seines Ein-und
dasselbe-Seins zum Thema gemacht wird; die unzähligen Seiten an
Telephonsex-Werbung, die mittlerweile fast in jeder Printillustrierten
zu finden sind und das Herz jedes dadaistischen Collagisten höher
schlagen lassen würden; die gleichsam unzählig gewordenen Vermittlungsagenturen
und Suche/Biete-Inserate, die nichts mit einem kitschig verliebten Spaziergang
bei untergehender Sonne im Sinn haben, sondern mehr mit Durchficken, krassen
Hautstriemen und praktischem Piss off; das bei der jungen (meiner) Generation
wie selbstverständlich daherkommende Reifizieren bestimmter sexueller
bis sexistischer Clichés ins alltägliche Verhalten, Kleiden
und Tun und wohl auch Empfinden, besonders bei meinesgleichen, die sich
einen Dreck drum scheren, ob es einen weiblichen oder doch nur einen männlichen
Blick gibt, ob die Frau existiert oder nicht (Lacan), kurz: |