GEW-Handbuch
Promovieren
mit Perspektive:
Für die GEW und im Zusammenhang ihrer
Projektgruppe DoktorandInnen haben Sandra Tiefel, Claudia Koepernik und
ich 2006 einen 'Ratgeber von und für DoktorandInnen' im W.
Bertelsmann Verlag veröffentlicht. Im Oktober 2012 ist die
Neuauflage erschienen, mit noch mehr Seiten und deutlich preiswerter.
Das Handbuch ist im Buchhandel oder auch
beim Verlag für €19,90 erhältlich. Teile des Buches und
ein
Werbezettel finden sich auf
einer eigenen Seite. Promovieren
in Europa: Zusammen mit Antonia Kupfer und anderen Beteiligten
aus der GEW Projektgruppe DoktorandInnen habe ich 2003 für die Max
Traeger Stiftung und
die GEW bzw. die Hans
Böckler Stiftung eine Kurzstudie erstellt, in der die Struktur der
Promotion in 12 europäischen Ländern verglichen wird, unter
besonderer Berücksichtigung einerseits der Strukturierung der
Programme, andererseits der sozialen Sicherung der nachwachsenden
WissenschaftlerInnen. Die Studie haben wir im Mai 2004 ergänzt und
überarbeitet sowie mit einem zweiten Vorwort versehen. Neuigkeiten (13.11.2012): Diese Seite wird seit rund sechs Jahren von mir nicht mehr gepflegt. Insofern sind die Informationen hier leider vollkommen veraltet - tut mir leid... Positionspapier der GEW-Projektgruppe DoktorandInnen zum Graduiertenschulenwettbewerb: mittlerweile hat sich schon herausgeschält, welche Anträge auf Förderung in der sogenannten "Exzellenzinitiative" von Bund und Ländern (durchgeführt von DFG und Wissenschaftsrat) zur Ausarbeitung bis Ende April 2006 aufgefordert werden (vgl. die Pressemitteilung). Die Wettbewerbsergebnisse werden wir sorgfältig auswerten. Um die Chance zu nutzen, mit vierzig "Graduiertenschulen" (besser fänden wir: Graduiertenzentren, weil es nicht um 'Verschulung' gehen sollte) zu einer wirklich verbesserten strukturierten Promotion in Deutschland beizutragen, haben wir aus Sicht und Interesse von Promovierenden Anforderungen an diese Einrichtungen formuliert. Das Positionspapier findet sich hier. Abschlussbericht zum 'doctoral programmes project' der European University Association: mittlerweile das unten an seinem Anfang schon erwähnte Projekt hat einen umfassenden Bericht vorgelegt. Ergebnisse der "Bologna-Folgekonferenz" zur Schaffung eines Europäischen Hochschulraumes in Bergen, Mai 2005: mittlerweile auch schon wieder lange her, auch wenn es uns lange beschäftigt hat. Nach der Ministerkonferenz in Berlin im September 2003 war klar, dass die Promotion auf die Agenda des Bolognaprozesses gelangt. Die Beschlüsse im Bergen-Kommuniqué (hier eine deutsche Fassung mit farbig markierter Passage zur Promotion) bleiben dafür auf einer recht allgemeinen Ebene, wie wir als Projektgruppe DoktorandInnen kritisiert haben. Da waren die Beschlüsse der von der European University Association und den Bundesregierungen von Deutschland und Österreich veranstalteten Tagung in Salzburg im Februar 2005 etwas weitreichender, auch wenn die Änderungsvorschläge der 'Early Stage Researcher' unter den TeilnehmerInnen nur zum kleinen Teil in die Formulierungen übernommen wurden. Für die Folgekonferenz in London 2007 soll es einen Bericht geben... Beiträge zur Hochschulforschung 1/2005 zur Promotion: ein eigenes Heft der Zeitschrift des 'Bayrischen Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung' hat sich dem Thema gewidmet, mit Beiträgen der 'üblichen Verdächtigen' Barbara Kehm, Jürgen Enders, Susanne Falk / Ewald Berning und der (unten schon angezeigten) Umfrage von THESIS. Das Heft findet sich hier online. Neuigkeiten (13.3.05): Leider
bin ich
seit Monaten nicht zu einer Aktualisierung gekommen, heute und hier
aber einige Hinweise auf wichtige Entwicklungen und Dokumente zur
Promotion in Deutschland und Europa: Reparaturnovelle HRG ohne DoktorandInnen: Nachdem die Novellierung des Hochschulrahmengesetzes von 2002 im Juli 2004 für ungültig erklärt wurde ist die so genannte 'Reparaturnovelle' am 31. Dezember 2004 in Kraft getreten, leider sind aber die DoktorandInnen dem Konflikt des Bundes mit den konservativen Ländern zum Opfer gefallen: so gibt es keinen Versuch mehr, für DoktorandInnen einen einheitlichen Status zu schaffen (wie im §21 der fünften Novelle) oder auch die Promovierenden, die nicht als Wissenschaftliche MitarbeiterInnen beschäftigt sind, in die universitären Gremien mit einzubeziehen (§37). Geblieben sind die sehr umstrittenen Regelungen, die auch die "Promotionszeiten ohne Beschäftigung" in die Einstellungsvoraussetzungen für eine Juniorprofessur (§47) und eine mögliche Verlängerung der Befristung von Postdok-Stellen (§57b) mit einbeziehen. Das Hochschulrahmengesetz in der jetzt gültigen Fassung findet sich hier. Von Bologna nach Bergen: Die Konferenz der WissenschaftsministerInnen in Berlin im September 2003 hatte die Promotion als sogenannten 'dritten Zyklus' (nach Bachelor- und Masterstudium) auf die Tagesordnung des "Bolognaprozesses" zur Schaffung eines 'Europäischen Hochschulraumes' (EHEA: European Higher Education Area) gesetzt. Nun versuchen die beteiligten Akteure im Vorfeld der Folgekonferenz in Bergen im Mai 2005 Positionen zur Promotion zu entwickeln. Dazu hatte die 'European University Association' (EUA) nicht nur ein europaweites Netzwerk gegründet (s.u.), sondern auch das Thema mit erfreulich viel Beteiligung auf einer Konferenz in Maastricht (Okt '04) und einem 'Bologna-Seminar' zusammen mit der deutschen und österreichischen Regierung in Salzburg (Feb '05) diskutiert. Vielleicht zeigen die Empfehlungen von Salzburg schon in die Richtung, die die WissenschaftsministerInnen in Bergen einschlagen werden, vielleicht könenn sie sich aber auch auf etwas mehr Entschiedenheit zur Verbesserung der Lage des Wissenschaftlichen Nachwuchs einigen. Die Salzburger Empfehlungen finden sich hier. Europäische Kommission empfiehlt Forscher-Charta: Am 11. März 2005 hat die Europäische Kommission eine Empfehlung für eine 'European Charter for Researchers and a Code of Conduct for the Recruitment of Researchers' ausgesprochen. Darin geht es um eine Verbesserung des Berufsstandes der 'ForscherInnen' und deren europaweite Karriereperspektiven, im Interesse der Entwicklung eines gemeinsamen 'Europäischen Forschungsraumes', dem, so die Befürchtung, die nötigen ForscherInnen fehlen könnten. Im Einzelnen geht es um Forschungsfreiheit, die soziale Absicherung auch bei Mobilität zwischen Ländern oder Arbeitsmarktsektoren, und um gute Praxis bei der Rekrutierung neuer ForscherInnen. Kundige erkennen in Teilen des Dokumentes den Einfluss der europäischen Promovierendenvereinigung EURODOC. Ein kurzer (englischer) 'Nature'-Artikel zur Charta besonders unter Rücksicht auf die NachwuchswissenschaftlerInnen findet sich hier. Der (bislang nur englische) Wortlaut der Charta hier. Der älteste Promovend der Welt: An der britischen Brunel-University hat Reverend Edgar Dowse (London) mit 93 Jahren die Doktorwürde der Theologie erworben und hat damit Elizabeth Eichelbaum von der University of Tennessee geschlagen, die im Jahr 2000 mit 90 Jahren promovierte. Der Artikel aus den Brunel-News findet sich hier. Älteres (bis 26.10.04): Projekt zum Vergleich von Promotionsprogrammen: Das Institut für Arbeitsrecht und Arbeitsbeziehungen in der Europäischen Gemeinschaft (IAAEG) an der Universität Trier hat ein Projekt namens "Promotionsprogramme im internationalen Vergleich" und hat dafür 1,5 Stellen ausgeschrieben (vgl. http://www.uni-trier.de/uni/Stellen/akad/wiss%20MA%20IAAEG.pdf). Thematisch verspricht das eine gründliche Aufarbeitung des in unserer Europastudie nur angerissenen Themas, leider konnten wir noch nichts Näheres zum Projekt herausfinden. Promotionsvereinbarungen:
Die
Promovierenden-Initiative hat ihre Position zum Thema "Promotionsvereinbarungen"
gründlich überarbeitet und teilweise mit der "Projektgruppe
DoktorandInnen" der GEW abgesprochen. Die Einführung der PI findet
sich
unter http://www.promovierenden-initiative.de/materialien/pv_pi_intro.htm,
außerdem hier die Grundsätze
als
.pdf und eine mögliche Mustervereinbarung,
die
individuellen Fällen angepasst werden muss. Neuauflage
der Europa-Studie: Im Mai haben wir die Kurzstudie "Promovieren
in Europa" überarbeitet, um neu gefundenes Material ergänzt
und mit einem zweiten Vorwort versehen. In der Druckfassung war sie
vergriffen und kann jetzt wieder über die GEW bezogen werden (hier). Ich bitte
alle, die die erste Auflage heruntergeladen oder ins Netz gestellt
haben, sie entsprechend zu ersetzen, auf den von mir betriebenen Seiten
habe ich das schon gemacht, die alten Links zeigen also auf die neue
Ausgabe (z.B. hier).
www.Promovieren.de.vu:
diese einprägsame Webadresse (.vu ist eigentlich Vanuatu, ehemals
Neue Hebriden) habe ich für diese Seite hier reserviert, nachdem
Herr Dr. Müller vom gleichnamigen Verlag seine Domain
www.Promovieren.de leider nicht abgeben wollte. Ist aber immer
noch
leichter zu merken als http://userpage.fu-berlin.de/~jmoes/pide, oder? Frankfurter
Sommerschule: nicht nur weil ich eingeladen bin, um
mitzudiskutieren weise
ich gerne hin auf diese schon etablierte Woche unter dem Titel "Wege in
die Wissenschaft" für NachwuchswissenschaftlerInnen, die dieses
Jahr vom 20.-24. September in Frankfurt am Main stattfindet. Das
Programm findet sich hier als externer
Link. HRG-Novelle
ist ungültig: nach der Entscheidung des
Bundesverfassungsgesetz ist nicht nur die Juniorprofessur, sondern die
gesamte (fünfte und Teile der sechsten) Novellierung des
Hochschulrahmengesetzes ungültig. Also kippen auch die viel zu
wenig beachteten gesetzlichen Ansätze zur bundeseinheitlichen
Reform der Promotionsphase: die Einführung eines eigenen Status
(§21), der DoktorandInnen überhaupt erst als eigene Gruppe
sichtbar machen sollte, inklusive der Forderung (§47), sie
landesrechtlich auch in den akademischen Gremien explizit zu
berücksichtigen, und schließlich die Forderung an die Unis,
sich um die "forschungsorientierte Studien und den Erwerb von
akademischen Schlüsselqualifikationen" zu kümmern (ein
detaillierter Kommentar zu den Regelungen und eine Übersicht zur
Novellierung der Landeshochschulgesetze mit Stand von Ende 2003 findet
sich in der ganz oben genannten Sammlung). Das Kippen der Novelle
vermittelt dem wissenschaftlichen Nachwuchs nur Unsicherheit, was eine
wissenschaftliche Berufszukunft angeht. Dass dann die, die es sich
leisten können oder müssen (die "Spitzenkräfte", die in
den "Mangelfächern", die Eltern oder anders "Unnormalen") woanders
ihr Glück suchen (im Ausland, in der Wirtschaft) ist nur zu
verständlich. Aber sicher ein Verlust für die
Wissenschaft. Einen Link
zu dem Thema weiss ich nicht, weil leider die Perspektive der
DoktorandInnen auf die HRG Novelle kaum eine Rolle spielt, hier
findet sich aber das Urteil, und hier die damit gültige Fassung
des HRG. Graduate
Schools in the United Kingdom: auf eine aktuelle Studie des "UK
Council for Graduate Education" (ukcge.ac.uk,
warum haben wir hier so was nicht?) hat Nicholas Watts auf einer
Veranstaltung von GEW und Böckler Stiftung zum "Promovieren nach
Bologna und Berlin" Anfang Juli aufmerksam gemacht. Die Studie zeigt
die stark gestiegenen Anteile von Frauen und internationalen
DoktorandInnen, sowie auch des Anteils der DoktorandInnen
insgesamt an der Gesamtzahl der Studierenden in
Großbritannien. Und sie zeigt, wie sich die Institution der
"Graduate School" innerhalb von zehn Jahren im UK verbreitet und
ausdifferenziert hat. Auch in anderen Ländern fanden in den
1990er Jahren strukturelle Reformen der Promotionsphase statt -
Deutschland ist da bestenfalls ein Nachzügler. Die Studie
findet sich hier bzw.
beim UKCGE.
Der geplante
Wettbewerb zu "Graduiertenschulen" ist auf Eis gelegt: Die
Bund-Länder
Konferenz hatte sich geeinigt, den vom Bund gewollten Wettbewerb um
"Elitehochschulen" in drei Sparten aufzuteilen; als drittes sollte es
auch um "Graduiertenschulen zur Förderung des
wissenschaftlichen Nachwuchses" gehen. Aber was das im Einzelnen
heißen sollte werden wir nicht so schnell erfahren, denn der
Wettbewerb ist gestoppt, weil die (konservativ regierten) Länder
lieber eine Föderalismus-Debatte abwarten, als dass sie dem Bund
bei diesem Thema eine Profilierung erlauben. Der Wortlaut
des veralteten Beschlusses hier bzw.
als externer
Link.
"DOCTORAL PROGRAMMES PROJECT": Die
European University Association hat ein Projekt aufgelegt, um ca. 50
Unis in Europa zu vernetzen, damit sie unter verschiedenen Aspekten den
gegenwärtigen Stand und gute Ansätze zur Reform der "doctoral
programmes" in Europa untersuchen. Unter den ausgewählten
Universitäten sind gerade drei deutsche (Frankfurt, TU Dresden,
Göttingen), im Gegensatz zu z.B. acht britischen. Der enge
Zeitplan sieht eine Konferenz in Maastricht (28-29 Oktober 2004) vor,
die Ergebnisse sollen bis zum 3.-5. Februar 2005 vorliegen, wo die EUA
mit Deutschland und Österreich zusammen in Salzburg ein Seminar
unter dem Titel “Doctoral Programmes for the European Knowledge
Society” ausrichtet. ergänzt am 26.10.04 |