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Promovieren in Deutschland | | |
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)
Kommentar: auch die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat sich wiederholt zur Reform der Promotion
in Deutschland
geäußert, zuletzt im Februar 2003 (s.u.). In diesen "Prüfpunkten" werden zwar feste Organisationseinheiten
eingefordert, in
denen eine strukturiertere Promotion möglich wird, und der Aufbau von "Graduiertenschulen"
befürwortet. Die Ausführungen sind
aber weniger genau als die des Wissenschaftsrates: ob dies eine Zwei-Ebenen-Struktur wie Promotionskollegs
plus
Graduiertenzentren bedeutet wird nicht völlig klar. Anders als der WR ist die HRK auch für eine Einbeziehung
fortgeschrittener
Studierender bzw. eine teilweise Verschmelzung der Ebenen von MA und Promotion.
Die Entschließung
des 199. Plenums
der HRK
vom 17./18.02.2003
hier
und im Internet unter
http://www.hrk.de/downloads/Promotion.pdf
Die Entschließung des 179. Plenums vom 9. Juli 1996
hier
und im Internet:
http://www.hrk.de/beschluesse/1883.htm
Zusammenfassung der aktuellen Position:
"HRK-Plenum berät Doktorandenausbildung (
http://www.hrk.de/presse/3027.htm
)
Das Plenum der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat am 18. Februar 2003 in Bonn sogenannte "Prüfpunkte"
für die
Doktorandenausbildung formuliert und dabei auch die Einführung von Graduiertenschulen in geeigneten
Fällen ins Auge
gefasst. Es hat dabei die Bedeutung der Arbeit der Doktorandinnen und Doktoranden für den wissenschaftlichen
Fortschritt
und den wirtschaftlichen Wohlstand unterstrichen. Es wies darauf hin, dass diese Leistung in der Regel
finanziell zu gering
vergütet wird.
Die fünf benannten Elemente eines zukunftsweisenden Promotionsstudiums sollen die Bemühungen der Universitäten
unterstützen, den weltweit besten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern attraktive
Ausbildungsmöglichkeiten anzubieten. Das Plenum betonte, dass die autonome Ausgestaltung der Doktorandenausbildung
für die einzelne Hochschule wie für Fakultäten und Fachbereiche eine herausragende Profilierungschance
im Wettbewerb
um personelle und finanzielle Ressourcen darstelle. Dabei könnten und müssten die unterschiedlichen
Fächerkulturen
berücksichtigt werden.
Die Prüfpunkte umfassen:
1) die Wahrnehmung der institutionellen Verantwortung durch feste Organisationseinheiten, von denen
insbesondere die
kompetitive Auswahl der Doktoranden und die Betreuung des einzelnen Doktoranden durch mehrere erfahrene
Wissenschaftler verantwortet wird;
2) den probeweisen Aufbau von Graduiertenschulen, in denen z.B. auch nach US-Vorbild die Förderung
begabter
Nachwuchswissenschaftler bereits nach dem ersten Abschluss ansetzen und der MA-Grad in die Doktorandenausbildung
integriert werden kann;
3) die Organisation des Qualitätsmanagements der Graduiertenausbildung durch die Fakultäten/ Fachbereiche
im
Zusammenwirken mit der Hochschulleitung und über regelmäßige Evaluierungen;
4) Abstimmung und Strukturierung der Doktorandenausbildung auch in Kooperation mit außeruniversitären
Forschungseinrichtungen, wo solche vorhanden sind;
5) hochschulinterne Verteilung von Qualifizierungsstellen auch nach Maßgabe der Leistungen in der
Doktorandenausbildung.
Ein sechster Punkt richtet sich vor allem an die Adresse der Länder und betrifft die Finanzen. Die
Stärkung des
Qualifizierungsaspekts in der Promotionsphase, zumal durch zusätzliche Lehrangebote und intensive Betreuung,
zu Lasten
kostengünstiger Dienstleistungen der Doktoranden, erhöht die Leistung wie auch die Kosten des Gesamtsystems.
Da hierauf
schon der Wissenschaftsrat im November 2002 aufmerksam gemacht hat, geht die HRK davon aus, dass diejenigen
Universitäten, die bei der Doktorandenausbildung besonders erfolgreich arbeiten, hierfür auch angemessen
finanziell
unterstützt werden."
PGDok der GEW: Promovieren in Deutschland 10.12.03 Verbesserungen und Ergänzungen an jmoes@gmx.de
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