Wo immer rapide Entwicklungen umfassende gesellschaftliche Konsequenzen haben – wie zum Beispiel die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien, z.B. des Internet in den letzten zehn Jahren – da regt sich daran Kritik. Unter Netzkritik verstehen wir

• Kritik, die nicht Herrschafts- oder Profitinteressen, sondern das Interesse an gesellschaftlicher Demokratisierung, Ausweitung der Freiheiten und Möglichkeiten der Einzelnen, Stärkung von zivilgesellschaftlichen Akteuren zu ihrem Maßstab wählt,
• Kritik, die die gesellschaftlichen Konsequenzen der technischen Entwicklung reflektiert,
• Kritik, die ihrerseits genaue Kenntnis von der technischen Entwicklung hatund sie für sich nutzt,
• Kritik, die wenigstens in Ansätzen auch eine positive Vorstellung von möglichen Alternativen zur gegenwärtigen Entwicklung hat, und diese selbst umzusetzen versucht,
• Kritik, die sich politisch versteht und somit die Entwicklung zu beeinflussen sucht, durch Vernetzung, Öffentlichkeit, Aktionen etc.

Bewußt ist dieser Begriff weit gehalten, er wird nicht präzisiert, aber veranschaulicht durch Beispiele der Arbeit und Ziele von Netzkritikorganisationen als den Trägern von Netzkritik.