Serotonin (5-HT) Rezeptoren


Funktion und Verteilung vaskulärer 5-HT Rezeptoren (insbes. 5-HT1B, 5-HT2A, 5-HT2B und 5-HT7) mit besonderer Berücksichtigung entwicklungsphysiologischer Prozesse.

Aus der Familie der Serotonin (5-HT) Rezeptoren sind derzeit 14 Subtypen bekannt, die auf Grund pharmakologischer, molekularbiochemischer und genomischer Verwandtschaft in 7 Unterfamilien eingeteilt werden.

Die Unterfamilie der 5-HT1 Rezeptoren fasst die Subtypen 5-HT1A, 5-HT1B, 5-HT1D, 5-ht1E und 5-HT1F zusammen. Besonders auffällig ist die pharmakologische und genomische Ähnlichkeit der Subtypen 5-HT1B und 5-HT1D. Diese stellen zusammen mit dem 5-HT1F Rezeptor das vorrangige Angriffsziel der Migränetherapautika der Klasse der Triptane dar. Vergleichende Untersuchungen der mit der Anti-Migränewirksamkeit, aber auch mit Nebenwirkungen assoziierten vasokontraktilen Wirkung von Triptanen wurden daher eingehend in unserem Arbeitskreis untersucht.

Aus der Klasse der 5-HT2 Rezeptoren konnten die Subtypen A und B molekularbiologisch in Gefäßen identifiziert werden. Der 5-HT2A Rezeptor ist hauptverantwortlich für die durch 5-HT vermittelte Vasokonstriktion. Endotheliale 5-HT2B Rezeptoren hingegen können durch Freisetzung von NO Vasorelaxationen vermitteln, während direkte vasokontraktile Effekte glattmuskulärer 5-HT2B Rezeptoren nach neueren Erkenntnissen in Verbindung mit Hypertonie gesehen werden. Diese Effekte wurden in unserem Labor an unterschiedlichen Spezies untersucht. Es wurden ebenso zahlreiche Modelle zur pharmakologischen Charakterisierung neuer Substanzen an diesen Subtypen entwickelt.

Ein weiteres Schwerpunktthema unseres Arbeitskreises stellt der 5-HT7 Rezeptor dar. Dieser Rezeptor scheint entscheidende Bedeutung für die Regulierung des Tag-Nacht-Rhythmuses sowie der Körpertemperatur zu haben. Die Wirksamkeit zahlreicher atypischer Antipsychotika wird neuerdings, dank ihrer hohen Affinität zum 5-HT7 Rezeptor, in Zusammenhang zu diesem gesehen. Ebenfalls wird dieser Rezeptor für die langanhaltende Vasorelaxation durch 5-HT verantwortlich gemacht. Interessanterweise sind viele dieser Effekte vom Entwicklungsstadium abhängig.

 

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Arbeitskreis Prof. Dr. Heinz H. Pertz
Pharmazeutische Biologie
Institut für Pharmazie