Was ist ein Kind?
Das Leben der Menschen teilt man von jeher in Perioden ein. Baby, Kind, Jugendlicher, Erwachsener usw. sind nichts anderes als unsere Einteilung heute.
Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit gab es verschiedene Einteilungsschemata. Eines der wichtigsten, das noch lange weiterwirkte, ist das des Augustinus, der von Isidor rezipiert wurde, einem der einflußreichsten Philosophen des frühen Mittelalters. Isidor teilt in sechs Perioden ein: Kindheit, Knabenzeit, Jugendzeit, junger Mann, würdevoller Mann und Greis. Die Kindheit, in der das Sprachvermögen noch nicht fertig ausgebildet ist, endet mit dem siebten Lebensjahr. Die Knabenzeit geht bis zum 14. Lebensjahr. Das heißt, die verschiedenen Perioden dauern je sieben Jahre - die sieben galt als heilige Zahl.
Diese Periodisierung erscheint sinnvoll. Mit sieben Jahren wird das Kind dem Lehrer übergeben: die Erziehung setzt sich außerhalb der Familie fort. Mit vierzehn schließlich erreicht der Knabe oder das Mädchen ein Alter, indem er oder sie einen Beruf haben und heiratsfähig sind.
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