ernimm, was Vergil über die römischen Kinder berichtet:"Wir bringen die Neugeborenen zuerst an die Flüsse und härten sie durch das Wasser und die beißende Kälte ab. Als Knaben schon ziehen sie auf die Jagd und durchstreifen die Wälder; ihre Spiele sind Rosselenken und Bogenschießen." (Aen. 9,603ff.) Im übrigen würde ich dem Kind - mit Ausnahme der unsittlichen - kein Spiel verbieten. Mit Freunden Ball zu spielen, wozu dir Johannes Hinderbach eine Anleitung geschrieben hat, finde ich richtig und lobenswert. Daneben gibt es das Reifenspiel und andere Kinderspiele, die nicht gegen die guten Sitten verstoßen und die dir deine Lehrer häufig gestatten sollten, damit neben der Arbeit auch die Erholung und die Körperertüchtigung ihren Platz habe. Man kann nicht immer nur den Wissenschaften und ernsthaften Dingen nachgehen und darf die Kinder nicht mit Arbeit überfordern.....
Enea Silvio Piccolomini, Traktat über Kindererziehung (an König Ladislaus) 1450, zitiert nach Arnold, S.157f.