auf die kontrazeptive Wirkung von Sevenbaumblättern | ||
Quelle: CD-ROM Historische Demographie I, 1995, Fig. 24. | ||
Der "Sevenbaum" als Antikonzeptivum, nachgewiesen in Adam Lonitzers Kräuterbuch von 1557.
In sogenannten Kräuterbüchern wurde nach Einführung des Buchdrucks das traditionelle Wissen über gesundheitsfördernde Wirkungen von Kräutern, Sträuchern, Stauden, Bäumen, Blättern, Rinden, Knollen, Wurzeln, Blüten, Beeren, Früchten, kurz der gesamten lokalen Flora festgehalten. Im vorliegenden Fall hatte der Frankfurter Stadtphysikus ("Amtsarzt") Adam Lonitzer (1528-1586) die Zusammenstellung vorgenommen und sie 1557 in Buchform publiziert.Aufgeschlagen ist die Seite 73 mit den Ausführungen über den Sevenbaum. Nach einer botanischen Beschreibung samt zwei Abbildungen stossen wir unter "Krafft und Wirckung" auf die Stelle:
In dem über 750 Seiten starken Kräuterbuch Lonitzers finden sich mehrere ähnliche Stellen mit ebenso eindeutigen Hinweisen auf antikonzeptionelle Auswirkungen lokal vorkommender Pflanzen. Noch häufiger allerdings sind Hinweise auf Abortiva. Wer zudem etwas über die Doppelmoral der Zeit erfahren will, mag auch noch die Anschlussbemerkung zur Kenntnis nehmen:
(*) Zum Seven- oder Sadebaum als Abortivum vgl. den diesbezüglichen Spezialartikel von Bröndegaard 1964; |
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