Das neue Weltbild Burkhard Heims

 Aus: I.v. Ludwiger: Nachruf zum Tode von Burkhard Heim 28.01.2001

a( Hier steht der gesamte,13-Seiten lange Nachruf von I.v.Ludwiger)

Worin besteht nun das Neue in Heims Theorie? Zunächst einmal enthält sie alle Aussagen der Allgemeinen Relativitätstheorie als Näherung. Nach Heims Ansicht ist aber Einsteins Ansatz, der nur eine einzige Naturkraft - die Gravitation - geometrisch beschrieben hat, zu einfach. Auch Einsteins Versuch, seine Metrik allgemeiner zu fassen, damit diese auch das elektromagnetische Feld enthält, ist unzureichend. Heim stellt fest, dass die Weltgeometrie nicht nur durch eine einzige metrische Struktur beschrieben wird, sondern dass es drei Partialstrukturen gibt, die miteinander gekoppelt sind und damit eine Vielzahl geometrischer Beziehungen ermöglichen.

Im Mikrobereich müssen Einsteins Feldgleichungen die Gestalt von Eigenwertgleichungen annehmen. Ebenso wie es nur diskrete Energieportionen gibt, so können auch die geometrischen Verformungen nur in bestimmten Stufen auftreten. Heim erhält ein System von 64 Eigenwertgleichungen, von denen 28 leer bleiben. Die restlichen 36, die Energien entsprechen, lassen sich in einem 6´6 Tensorschema invariant schreiben. Die Spaltenanzahl definiert aber die Dimension, in der dieser Tensor existiert. Damit gelangt Heim zu einer 6-dimensionalen Welt.

Auch muß im Mikrobereich eine physikalisch relevante Länge berücksichtigt werden, unter der sich keine physikalischen Aussagen mehr machen lassen. Nach Heim ist das Quadrat der Planckschen Länge eine Naturkonstante, die ein neues Gebiet der Mathematik begründet. Die Existenz der kleinsten Flächen, von Heim als „Metronen“ bezeichnet, erfordert die Entwicklung eines Metronenkalküls. Mit dieser 6-dimensionalen, polymetrischen Metronenrechnung stellt Heim rd. 2000 Eigenwertgleichungen für sämtliche existierenden Teilchen, Photonen und Gravitonen auf (in Einsteins Gravitationstheorie sind es nur 10 Feldgleichungen).

In vier Metriken, welche die geometrische Struktur der Gravitonen, der Photonen, der ungeladenen und der geladenen Teilchen beschreiben, lassen sich die inneren Strukturen der Materie als dynamische Austauschprozesse von Maxima und Minima von Kondensationen der Metronen in Unterräumen eines R6 beschreiben.

Danach sind Elementarteilchen weder Punkte noch Strings oder aus Quarks zusammengesetzte Gebilde, sondern sehr komplexe Strukturflüsse, die jeweils einen eigenen kleinen Kosmos darstellen. (Quarks erweisen sich als interne Streuzentren verschieden hoher Dichte). Die Teilchen erhalten ihre Masse durch verschieden schnelle Austauschprozesse im Inneren. Higgs-Felder sind entbehrlich. Der Spin muß nicht in die Geometrie eingeführt werden, sondern ergibt sich auf natürliche Weise aus dem zyklischen Umlauf der Austauschprozesse. Nur darin, dass periodisch immer wieder ein Ausgangszustand eingenommen wird, entstehen Spin und Trägheit aus Vakuum-Fluktuationen. Da sich die Spin-Richtung von Teilchen immer senkrecht zur Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welt einzustellen versuchen, entsteht Trägheit (als Widerstand gegen diese Orthogonalitätsverletzung bei einer Beschleunigung).
Schmunzelnd erzählte mir Heim, dass er als Student auf die Behauptung von Heisenberg: „Nach dem Inneren von Elementarteilchen darf man nicht fragen. Das entzieht sich uns“, ihm die Gegenfrage gestellt hatte: „Warum darf man das nicht?“

Die Metronen teilen sich bei der Expansion des Weltalls. Man kann zurück rechnen und danach fragen, wann die Oberfläche eines Metrons so groß gewesen ist, das diese Sphäre das gesamte Weltall umschlossen hat. Aus einer Gleichung 7. Grades erhielt Heim drei reelle Lösungen, d.h. es gibt im Universum tatsächlich 3 Partialstrukturen, die seit dem Zeitanfang expandieren und sich dabei teilen. Einen Urknall gibt es in Heims Theorie nicht. Auch ist die Raumkrümmung des Weltalls - das sich unabhängig von Materie bereits sehr lange Zeit entwickelt hat - heute nicht mehr meßbar. Materie kam vor etwa 15 Milliarden Jahren in den Raum, als die Energie noch hoch genug und die Metronengröße ausreichend klein gewesen war, dass sich im Vakuum zyklische Strukturflüsse ausbilden konnten. Anstelle des Urknalls tritt bei Heim so etwas wie ein „Feuerwerk“. Die Entstehung von Materie erfolgte in gewaltigen Gamma-Strahlen-Ausbrüchen, die heute noch mit dem Hubble-Teleskop beobachtbar sein müßten.

Wegen der Metronen als kleinster Fläche treten nirgendwo in Heims Theorie Singularitäten auf. Diese Theorie wird dadurch bestätigt, dass sie die genauen Werte sämtlicher Grundzustände der Elementarteilchen und (sämtlicher möglicher) angeregter Zustände liefert. Die Berechnung der Lebensdauern zur Auswahl der Resonanzen hat Heim nicht mehr durchgeführt. Es werden auch neue Teilchen- bzw. Massen vorhergesagt. Außer dem bekannten Elektron gibt es noch ein neutrales Elektron, das - wie mir CERN-Physiker sagten, experimentell nachgewiesen werden könnte. Die drei Neutrino-Paare besitzen jeweils eine kleine unterschiedliche Masse. Alle Wechselwirkungskonstanten ergeben sich als reine Zahlen.

Heims Theorie ist die einzige wirklich einheitliche Feldtheorie. Denn alle übrigen Theoretiker versuchen zwar alle physikalischen Wechselwirkungen einheitlich zu beschreiben. Doch biologische und psychologische Phänomene wie Bewußtsein, das Ich, der Wille, werden bisher von keinem Wissenschaftler der Vereinheitlichung mit einbezogen.
Da die Beschreibung der geometrischen Struktur der Teilchen nur in einem 6-dimensionalen Raum gelingen kann, wobei die beiden zusätzlichen Dimensionen imaginär sein müssen, sind auch wir Menschen in 6 Dimensionen eingebettet, was die Frage nach der Bedeutung der 5. und 6. Dimension und die Ausdehnung des Menschen in diese Bereiche aufwirft. Nach Heim bezeichnet die 5. Dimension eine organisierende Wirkung, die immer von der 6. Dimension begleitet wird. Die 6. Dimension steuert die Organisationen in der Zeit. Während sich die Schrödinger-Gleichung durch Approximationen seiner Weltselektor-Gleichungen herleiten läßt, mußte Heim 2 weitere Dimensionen (x7 und x8)  einführen, um seine Theorie mit der Quantenmechanik vereinigen zu können. Sein letztes Buch Strukturen der physikalisch Welt und ihrer nichtmateriellen Seite schrieb er gemeinsam mit Walter Dröscher. Darin entwickeln beide ein Bild vom „Universum vor dem Zeitbeginn“ aus logischen Kalkülen.

Die Bedeutung des Heimschen Weltbildes für den Menschen

In seinen letzten Jahren hat Heim daran gearbeitet, das Einwirken der Trans-Dimensionen auf raumzeitliche Ereignisse zu ermitteln.

Heims Formeln und Begriffssysteme sind nicht schwieriger als solche in anderen Feldtheorien. Doch erfordert das Rechnen mit Selektoren anstelle von Tensoren eine gewisse Einarbeitungszeit. Nicht-Theoretikern bleibt die Theorie allerdings ziemlich unverständlich. Daher hat sich kaum ein Physiker mit der Theorie seines Kollegen Heim beschäftigt, der 40 Jahre lang neben dem Universitätsbetrieb her gearbeitet und der in einem in Fachkreisen unbekannten Verlag publiziert hat.

Physiker vom MPI München, Journalisten der Zeit und verschiedene Skeptiker haben Burkhard Heim als „Außenseiter“ und Scharlatan bezeichnet - ohne überhaupt zu wissen, woran Heim gearbeitet hat. Über die naive Weltsicht der ideologischen Skeptiker ärgerte sich Heim sehr, besonders wenn diese daher schwadronierten ohne einen Qualifikations-Nachweis oder ein gute Allgemeinbildung vorweisen zu können. Denn was seine Gegner einzig erkennen konnten, war, dass Heim des öfteren auf IMAGO-MUNDI-Tagungen, in denen es um paranormale Phänomene ging, Vorträge hielt. Alle Teilnehmer werden sich erinnern, dass Vorträge von Burkhard Heim immer wie ausgefeilte Referate wirkten und nicht wie Stehgreif-Ansprachen, die sie waren. Heim sagte mir, man müsse den Menschen wieder Hoffnung geben. Da er aufgrund seiner Theorie einiges auch über die Fortexistenz nach dem Tode sagen könnte, fühlte er die Pflicht, sich damit an die Öffentlichkeit zu wenden. Er war sich sehr bewußt, dass seine Reputation als Naturwissenschaftler darunter leiden würde.

Burkhard Heim war einer der wenigen Physiker, der auch zu biologischen, psychologischen und paranormalen Vorgängen fundiert sprechen konnte, denn das ist auch eine der Konsequenzen seiner 6-dimensionalen Theorie. „Das ist doch ein schlechter Witz,“ sagte einmal zu mir: „Da hat sich die Naturwissenschaft lange bemüht, den Glauben an übernatürliche Mächte und Wirkungen aus ihrem Weltbild ‘rauszuschmeißen. Und nun kommt das alles durch die modernsten Theorien wieder rein. Das ist doch ein schlechter Witz!“

In Postmortale Zustände - Die televariante Area schildert er, wie er das Wesen des Bewußtseins versteht. In der Raumzeit allein ist es nicht zu verstehen, denn die Erlebnisqualitäten werden in höhere Bereiche des 5-Dimensionalen weiter gegeben. Dort steigen sog. Aktivitätenströme „auf und ab“. Wenn sich diese Ströme vom Gehirn zurückziehen in höhere Dimensionen, dann ist der Mensch bewußtlos, und wenn sie wieder am Soma, an der körperlichen 3-dimensionalen Welt (im Gehirn) ankoppeln, ist der Mensch bewußt. Bei den Tieren reichen die Aktivitätenströme nicht hoch in 5-dimensionale Bereiche. Deren Bewußtsein ist daher noch nicht weit genug entwickelt.

Der Parapsychologe Prof. Hans Bender fragte ihn einmal, ob er in seiner Theorie die Möglichkeit sähe, das „Stimmen-Phänomen“ zu erklären (also das Aufzeichnen von Stimmen aus dem Rundfunk, wenn die Aufnahme mit halber Geschwindigkeit abgespielt wird). Heim rechnete ein bißchen und kam zu der theoretischen Möglichkeit. Im Strahlungsvektor, der von den Sendern ausgestrahlt wird, gibt es bei der 6-dimensionalen Beschreibung noch zwei weitere Terme. Diese zusätzlichen Feldvariablen wirken so, dass die als Fourier-Reihe aufzufassende Sprache, beispielsweise von zwei eng benachbarten Sendern multipliziert werden. Weil die zusätzlichen Terme auf Organisationen einwirken, kann der Sprechtext einen völlig anderen Inhalt annehmen. In den 60er Jahren machte er selber Experimente und erhielt erstaunliche Ergebnisse. Einmal spielte er mir eine erstaunlich gut zu verstehende Nachricht vor, die lautete: „Das wichtigste ist, dass das Bewußtsein in der Materie wirksam wird und einen lebendigen charaktervollen Menschen entwickelt.“

Heim war davon überzeugt, dass mit dem Tode des Menschen dessen Trans-Strukturen erhalten bleiben, weil aus seiner Theorie die Fortexistenz des menschlichen Bewußtseins folgt (was überdies formal beschrieben werden kann).

Die Transzendierung erfolgt nicht bereits, weil man einen 3-dimensionalen komplexen Raum oder ein 6-dimensionales Weltkontinuum als Wirklichkeit unterstellt, sondern erst die Überführung der quantitativen in die qualitative Logik führt zur Transzendierung.

Heim war stets auf der Hut, sich nicht von Spiritisten, Schwärmern und UFOlogen vereinnahmen zu lassen. Wissenschaftliche Parapsychologie und wissenschaftliche UFO-Forschung schätzte er dagegen sehr.

Die Ausgewogenheit seines Urteils, sein immenses Wissen und seine Weitsicht setzte jeden Gesprächspartner in Erstaunen. Heim war sehr unterhaltsam und lachte gern, besonders wenn er neue Witze hörte. Mit Kindern ging er sehr ehrfürchtig um und erklärte ihnen viele Dinge. Wenn wir über Burkhard Heim sprechen, dann müssen wir auch von den Helfern in seiner Umgebung reden. Seine Frau Gerda hat sich bis zur körperlichen Erschöpfung für ihn eingesetzt und sein Vater Heinz Heim hatte ihm überhaupt erst wieder Lebensmut gemacht, Kraft zur Meisterung des Schicksals, die in der Geschichte der Behinderten ewig als ein leuchtendes Beispiel für alle anderen Behinderten bleiben wird. Wir haben einen großen und tapferen Menschen, einen großen Denker verloren, über dessen wirkliche Größe erst spätere Generationen (wenn sein geistiger Nachlaß gesichtet worden ist) richtig urteilen werden.

( Hier steht der gesamte, 13-Seiten lange Nachruf von I.v.Ludwiger)