Trotz Radau: Radunski (und Reiche) sprechen im Audimax

Leider glaubwürdig


Zunächst gab's ironischen Beifall für Präsident Gerlach ("Es fehlt nicht nur das Geld, es fehlt auch der Verstand"), dann aber wurde der Wille erkennbar, Senator Radunski nicht reden zu lassen. Trillerpfeifen- und megaphongestützt verursachte eine überschaubare Personenzahl einen Lärm, den Flughafengegner als Körperverletzung bezeichnen würden. Gleichwohl: Die Veranstaltung wurde fortgesetzt.

Brandenburgs Minister Reiche, von den Berliner Themen völlig an den Rand gedrängt, konnte immerhin noch sagen, daß er sich von den phantasievollen Aktionen der Studierenden bei seinen Gesprächen mit seiner Finanzministerin den Rücken gestärkt fühle - davon aber war im Saal wenig zu spüren. Nur zu sehen: Plakate "Peter, wir lieben Dich" oder "Prima Senator". Der mußte sich seine politisch-politologischen Buchweisheiten vorhalten lassen: Politiker müßten glaubwürdig sein. Sei er aber nicht, hieß es im Publikum. Ist er doch! Oder wer zweifelt etwa an dieser Aussage: "Wir stehen nicht am Ende, sondern am Anfang von Spardiskussionen".

Und auch sonst sprach der CDU-Mann Klartext: Das Abi beweise nicht zwingend Studierfähigkeit - nach zwei Semestern sollte man da mal nachprüfen. Die Professoren müsse man fragen, "ob sie bereit sind, ihr Lehrangebot zu intensivieren". Den Tutoren hält er vor, daß ihr Tarifvertrag ihnen Weihnachts-, Urlaubs-, Kranken- und Sterbegeld einträgt.

Eine Trimesterregelung könnte nach Radunskis Meinung offenbar dazu beitragen, den Abbau der Studienplätze zu bremsen. Das immerhin scheint sein Ziel, will er doch "gemeinsam dafür kämpfen, daß es keine weitere Erhöhung der Sparquoten geben wird".

Geglaubt haben ihm das nicht viele, doch - so der FU- Präsident - "man muß im rationalen Diskurs miteinander bleiben, so sehr man im einzelnen verzweifeln kann".

-ther


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