"Das neue Europa" - Graduiertenkolleg mit Brückenfunktion
Einzelkämpfer nicht gefragt
Nicht als Einzelkämpfer, sondern im intensiven Austausch arbeiten die Kollegiatinnen und Kollegiaten des Graduiertenkollegs "Das Neue Europa" an ihren Dissertationen. Das von der DFG und dem Land Berlin geförderte Kolleg ist am Fachbe reich Politische Wissenschaft der FU und dem Fachbereich Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität angesiedelt. Vor einem Jahr wurden 18 Stipendien für die Dauer von drei Jahren vergeben. Einige weitere Nachwuchswissenschaftler sind ohne Stipendium ins Kolleg gekommen. Sie alle werden von sieben Hochschullehrern betreut, Sprecherin ist Prof. Helga Haftendorn von der Freien Universität. Die Bündelung verschiedenartiger Europaforschung ist Absicht des Graduiertenkollegs. Koordiniert wird das Ganze von unserer Autorin Hildegard Bedarff (Mitte sitzend. Foto: Dieter Neidlinger)
Der dramatische politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Umbruch in Europa nach dem Ende des Ost-West-Konflikts ist Ausgangspunkt des Kollegs. Die Gefördeten untersuchen dabei verschiedene Politikfelder, zum Beispiel europäische Flüchtlings- und Migrationspolitik, die Rolle interna tionaler Organisationen beim Krieg im ehemaligen Jugoslawien, Umweltpolitik oder die Transformationsprozesse in Mittelosteuropa. Die Arbeitsgebiete sind Komparatistik, Internationale Beziehungen, politische Theorie in der Politikwissenschaft, politische Soziologie und Zeitgeschichte.
Der dramatische politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Umbruch in Europa nach dem Ende des Ost-West-Konflikts ist Ausgangspunkt des Kollegs.
Trotz des breiten Spektrums der Arbeiten ist im Laufe des ersten Jahres sowohl ein enger Dialog der Kollegiaten untereinander als auch mit den Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern entstanden. Erleichtert wird der Austausch dadurch, daß es denno ch eine Reihe von gemeinsamen Forschungsinteressen und Forschungsproblemen gibt. Dazu zählt das Interesse an Institutionen, mit dem das Graduiertenkolleg an einen wichtigen Diskussionsstrang in der Politikwissenschaft anknüpft: die Diskussion um den Neuen Institutionalismus. Gemeinsam wird im Kolleg gefragt, unter welchen Bedingungen bereits bestehende und neu zu gründende Institutionen zu einer kooperativen Konfliktregelung in Europa beitragen können.
Häufig wirkt der hohe Grad an Spezialisierung in der Forschung einem Austausch zwischen verschiedenen sozialwissenschaftlichen Disziplinen oder Teildisziplinen entgegen. Die Bündelung verschiedenartiger Europaforschung im Kolleg könnte auch Impulse für das Verständnis der vielschichtigen Wechselbeziehungen zwischen nationaler und internationaler Politik geben, die gerade in Europa besonders ausgeprägt sind.
Dem Graduiertenkolleg kommt nun eine Brückenfunktion zu, indem ein enger Dialog zwischen Nachwuchswissenschaftlern institutionalisiert wird. Ohne das Kolleg wäre dieser Dialog vermutlich nicht zustandegekommen. Die Bündelung verschiedenartiger Europaforschung im Kolleg könnte auch Impulse für das Verständnis der vielschichtigen Wechselbeziehungen zwischen nationaler und internationaler Politik geben, die gerade in Europa besonders ausgeprägt sind.
Europäsche Zusatzstudiengänge an der Freien Universität: European Master's Degree in Adapted Physical Activity
European Master's Degree in Linguistics
European Master's Degree in Public Relations
(Communications Management)
Master in European Studies
Europa-Programme in der FremdsprachenausbildungGenaue Angaben zu diesen Studiengängen finden Interessierte im Studienhandbuch 1996 der Freien Universitä. Für DM 10,- ist es an der FU in der Brümmerstr. 50 und Boltzmannstr. 3 sowie bei der ZE Studienberatung erhältlich. Im Buchhandel kostet es DM 11,-.
Hildegard Bedarff