Preis für Professor Konrad Seppelt

Ein Produzent von Molekülen



Konrad Seppelt präpariert "nichtexistierende" Verbindungen
Konrad Seppelt, Professor am Institut für anorganische und analytische Chemie, hat den Preis der American Chemical Society für schöpferische Arbeit in der Fluor-Chemie erhalten. Seppelt ist erst der zweite Deutsche, dem dieser hochrenommierte Preis, der seit 1992 jährlich vergeben wird, zuerkannt wurde.

In einem Beitrag der US-Fachzeitschrift Chemistry & Engineering (C&EN) wird Seppelt als "German Wunderkind" beschrieben, der die Grenzen der Fluor-Chemie - und der anorganischen Chemie insgesamt - ausgeweitet habe. Seppelt sei bekannt für d ie Entwicklung und das Studium von Molekülen, von denen man früher dachte, daß sie zu unstabil seien um zu existieren. C&EN zitiert einen Kollegen Seppelts mit den Worten: "Mir fällt niemand ein, der mehr solcher "nicht-existierender" Verbindungen präpariert hat als Seppelt."
Zahlreiche seiner Entdeckungen haben inzwischen den Weg in die Chemie-Lehrbücher gefunden. Und ihre Bedeutung besteht nicht nur für die Grundlagenforschung. So hat er - in Kooperation mit der Industrie - das bislang beste Lithium-Salz für w iederaufladbare Lithium-Batterien entwickelt.
Seppelts wissenschaftliche Karriere verlief zügig: Vordiplom, Diplom und Promotion absolvierte er innerhalb von nur sechs Jahren. Selbständige Forschung begann er 1970 in Heidelberg, wo er innerhalb von vier Jahren Mitglied der Fakultät wur de. Er erhielt zwei Deutsche Chemie-Preise und wurde 1980 - im Alter von gerade 35 Jahren - Professor an der Freien Universität Berlin, wo er auch als Dekan und - von 1992 bis 1995 - als Vizepräsident für Naturwissenschaften und Forschung t ätig war.

-ther

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