Die Wahlen zu den zentralen Gremien der Freien Universität haben
die bestehenden Mehrheitsverhältnisse nicht wesentlich verändert.
Akademischer Senat und Konzil behalten ihre linken Mehrheiten.
Allerdings wird die FU derzeit von einer "Großen Koalition" geführt.
Auch für die Zukunft haben linke wie rechte Professorengruppen im
Wahlkampf eher auf Stabilität als auf Wechsel gesetzt.
Im Akademischen Senat (25 Sitze) haben in der
Professorengruppe die Liberale Aktion 5 Mandate, der Dienstagskreis 3
(+1), die Vereinte Mitte 3 (-1), die Reformsozialisten 2. Bei den
Akademischen Mitarbeitern blieb alles wie gehabt: Je ein Mandat für
Liberale Aktion und Alternativ-undogmatischen Mittelbau, zwei Mandate
für die ÖTV. In der Gruppe der Sonstigen Mitarbeiter hat die ÖTV nur
noch zwei Mandate (statt 3) zu verzeichnen, nachdem ein Mandat an die
erstmals kandidierende Gruppe Realpolitik und Modernisierung ging. Diese
Gruppierung steht dem Alternativ-undogmatischen Mittelbau nahe. Das
vierte Mandat in der Gruppe der sonstigen Mitarbeiter ging an die Liste
Liberale Aktion/Unabhängige. Bei den Studierenden haben die Jusos ihr
Mandat verloren, das nun vom Demokratischen Forum übernommen wird. Die
beiden übrigen Mandate gingen an AL und Fachschaftsliste.
Im Konzil (61 Sitze) hat es in der Professorengruppe leichte
Verschiebungen nach links gegeben: Liberale Aktion 10 (vorher 11),
Vereinte Mitte 7 (10), Reformsozialisten 5 (4) und Dienstagskreis, zu
dem auch FU-Präsident Gerlach zählt, 9 (6). In den übrigen Gruppen
entsprechen die Ergebnisse weitgehend jenen im AS. Die Wahlbeteiligung
entsprach bei Professoren (50%), Akademischen Mitarbeitern (31%),
Studenten (8%) und Sonstigen Mitarbeiter (21 %) in etwa dem Stand vor
zwei Jahren.
Die acht universitären Sitze im Kuratorium verteilen sich
auf Liberale Aktion und Dienstagskreis/Reformsozialisten bei den
Professoren, auf ÖTV und Alternativ-undogmatischen Mittelbau bei den
Akademischen Mitarbeitern, auf Liberale Aktion und ÖTV bei den Sonstigen
Mitarbeitern sowie auf Fachschaftsinitiativen und Alternative Liste bei
den Studierenden. Jede dieser Gruppen erhält ein Mandat.
Bei den Wahlen zum Studentenparlament (60 Sitze) stieg die
Wahlbeteiligung gegenüber dem Vorjahr (6,7%) leicht auf 8,1% an. Hier
konnten die Fachschaftslisten zwar ihre dominierende Stellung, nicht
aber die absolute Mehrheit bewahren. Nach einem Tief im Vorjahr ist es
der Alternativen Liste in diesem Jahr mit zwei getrennten
Wahlvorschlägen gelungen, wieder Boden gut zu machen und insgesamt 8
Sitze zu erlangen. Die Jusos haben drei, der RCDS vier Sitze im neuen
Studentenparlament. Eine Listenverbindung unter Einschluß des
Demokratischen Forums errang ebenfalls vier Sitze. Die Listen von
Schwulen und Lesben werden mit drei Sitzen im StuPa vertreten sein. Der
VPM-nahe Arbeitskreis Qualifiziertes Studium hat erneut ein Mandat
erlangt, die PDS-nahen Unabhängigen Demokratischen SozialistInnen sind
erstmals mit einem Sitz dabei.
-ther
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