Sie ist - man mag es kaum glauben - die erste Abteilungsleiterin in
der FU, und dies in der Abteilung I - Personal. Hadwig Schlink-Arnold
(51) fühlt sich fit für die Aufgabe: "Jetzt habe ich soviel
Verwaltungslebenserfahrung, jetzt bin ich reif für die Freie
Universität", dachte sich die Juristin, die seit gut 20 Jahren dem
Prinzip folgt, bloß nicht in Routine zu erstarren. Von der
Bundeswehrverwaltungsschule I über die Bundesakademie für Wehrverwaltung
und Wehrtechnik bis nach Bonn ins Verteidigungsministerium hat sie
dieser Weg bislang geführt, wobei es stets auch um Ausbildung und
Studium, um Berufseingliederung und Personalfragen ging. Dazu kamen
immer wieder Lehraufträge.
Unigebräuche sind ihr vertraut, weil sie
mal mit einem Uniprofessor verheiratet war und weil ihr Sohn jetzt in
Bonn studiert. Außerdem hatte sie ja selbst studiert, in ihrer
Heimatstadt Heidelberg, in Genf und ein Semester an der FU. "Auch ich
hatte meine wilde Zeit", erinnert sie sich. Und so findet sie das
Kabarett, das Studenten im Dezember beim Kuratorium der FU anfänglich
veranstaltet haben, "durchaus originell". Die Ausschreibung für ihre
neue Position verlangte âüberdurchschnittliche zeitliche und physische
Belastbarkeitâ. "Das könntâ was sein", dachte sich die Frau, die früher
erheblich mehr Zeit hatte für alle möglichen Sportarten, vom Reiten und
Schwimmen bis zum Florettfechten. Und nun ist sie da.
"Noch ist jeder Vorgang eine Offenbarung, der von links oben bis
rechts unten gelesen wird", berichtet sie vom oft auch nächtlichen
Aktenstudium. Und dann spricht sie noch über die guten Vorsätze, die es
in Sachen Datenverarbeitung gibt und von der Alltagsarbeit, die einen
erschlägt. Es war erst der zwölfte Arbeitstag, Weihnachten stand vor
der Tür und ein Christstern auf dem Tisch. An die Bürowände sollen noch
einige Bilder, italienische Motive von einem Bonner Maler, aber zuerst
muß die Grippe überwunden werden, gegen die sie mit Schnupftuch und
Penicillin ankämpft. Und dann werden auch ein paar Veränderungen in
Angriff genommen, denn "sehr modern ist das Verwaltungsmanagement hier
in der Personalabteilung sicherlich nicht". Aber das kommt noch.
Christian Walther