Was wie schnell in Atomen und Molekülen vorgeht, ist das auf eine Kurzformel gebrachte Thema des neuen Schwerpunktprogramms (SPP) mit dem Titel "Zeitabhängige Phänomene und Methoden in Quantensystemen der Physik und Chemie". Es wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. An prinzipielle Fragen dieser Art geht man in der theoretischen Physik ganz anders heran als in der theoretischen Chemie. Beide Sichtweisen sollen im SPP Licht ins Dunkel bringen. Unter Quantensystemen versteht man Atome, Moleküle aber auch abstrakte Gebilde wie "Spinsysteme" (Ansammlung von winzigen Magneten), und die Vorgänge in und zwischen ihnen sind ein weites Feld. Die schnellsten Quanteneffekte dauern nur einen milliardstel Teil einer millionstel Sekunde, die langsameren brauchen bis zu einer geschlagenen Sekunde. Mit den Voraussagen aus den Modellrechnungen hofft man, auch an realen Atomen oder Molekülen die Quanteneffekte steuern zu können. Diese Modelle müssen danach in Experimenten getestet werden.
Mit dem SPP soll die gute internationale Position der deutschen
Wissenschaftler auf diesem Forschungsgebiet ausgebaut werden. Er wird
von Prof. Jörn Manz vom Institut für Physikalische und Theoretisch
Chemie der FU und Prof. Korsch vom Institut für Physik der Universität
Kaiserslautern koordiniert.
A. R.