...und das schon vor den Feiertagen. Die Weihnachtsmänner im Abgeordnetenhaus sind wild entschlossen, die Berliner Universitäten zu züchtigen, weil sie angeblich keine Mehrfach- und Doppelangebote abbauen wollen. Hierfür sind zunächst pauschale Minderausgaben in Höhe von 136 Mio. DM (1995) bzw. 148 Mio. DM (1996) vorgesehen, die im Laufe der nächsten Jahre eingespart werden sollen. Notfalls sollen die Widerspenstigen mit einem Auflagenbeschluß gezähmt werden. Da fragt sich doch der unvoreingenommene Beobachter, wie glaubwürdig eigentlich noch eine Politik sein kann, die in den letzten Jahren selbst Doppelangebote vor allem an der HUB geschaffen hat, den anderen Universitäten jedoch vorwirft, solche nicht abbauen zu wollen. Haben die Abgeordneten vergessen, daß sich die FU bereits von der halben Zahnmedizin und den Fächern Skandinavistik, Sonder- und Heilpädagogik getrennt hat und jetzt noch das UKRV verlieren soll? Und ist die im November beschlossene Halbierung des Personalbestandes im OsteuropaßInstitut etwa ein Pappenstiel? Schnelle Lösungen ohne ernstgemeinte Beteiligung der Betroffenen, so scheint es, werden jetzt forciert. Darauf deutet nicht zuletzt der unrealistische Zeitrahmen, der den Universitäten eingeräumt wurde, hin. Bis Ende März muß Senator Erhardt dem Abgeordnetenhaus die Streichliste präsentieren. Erhardt will den akademischen Senaten lediglich eine Frist bis Ende Januar einräumen. Alles in allem keine schönen Aussichten für die nächste Zukunft. Tröstlich zu wissen, daß es neben dem Frust über die Hochschulpolitik auch noch erfreuliches an dieser Uni gibt: FU:Nachrichten zum Beispiel. In dieser Ausgabe mit dem Titelthema "Menschen im Alter". Die Redaktion wünscht allen Lesern eine angenehme Lektüre unterm Tannenbaum.