Potsdam, den 20.04.1999
Ein Vorschlag zur Einleitung eines Waffenstillstandes
Die sofortige Beendigung der NATO-Luftangriffe auf Jugoslawien und die gleichzeitige Einrichtung eines humanitären Korridors von Skopje bis Pristina fordert der friedenspolitische Sprecher des Brandenburger bündnisgrünen Landesvorstandes, Roland Vogt.
Da es das erklärte Ziel von Bundesregierung und NATO ist, die Ausweitung der humanitären Katastrophe im Kosovo zu beenden, die Belgrader Führung unter Milosevic sich der Stationierung ausländischer Streitkräfte in Jugoslawien aber nachhaltig widersetzt während sie zivile Kräfte erklärtermaßen akzeptiert, ist die Einrichtung eines zivilen humanitären Korridors zur Zeit die einzig durchsetzbare Schnittmenge zwischen den Kriegsparteien.
Eile ist geboten, weil nach allen vorliegenden Informationen die meisten der Hunderttausende im Kosovo hin- und hergetriebenen Flüchtlinge am Ende ihrer Kräfte angelangt sind und ein Massensterben bevorsteht.
Der zivile humanitäre Korridor könnte von freiwilligen OSZE-Kräften gebildet werden, für Hilfsorganisationen geöffnet und im Verhandlungswege weiter ausgedehnt werden mit dem Ziel, all die im Kosovo weilenden Flüchtlinge zu erreichen. Wenn zusätzliche Freiwillige gebraucht werden, sollte versucht werden, sie weltweit aus dem vorhandenen Reservoir lebens- und konflikterfahrener Mitmenschen zu gewinnen.
Die hohen Risiken des freiwilligen zivilen Kosovo-Einsatzes müßten von den jeweiligen Regierungen, der UNO und gegebenenfalls durch Patenschaften privater Sponsoren abgesichert werden.
Roland Voigt erklärte sich bereit, unter diesen Voraussetzungen und wenn ihn seine Arbeitgeberin, die brandenburgische Landesregierung, dafür freistellt, im Rahmen eines zivilen Friedensdienstes in den Kosovo zu gehen. Weitere im gleichen Umfang Entschlossene sollten sich unter
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an Roland Vogt wenden, der ihre Bereitschaft an die Bundesregierung weiterleiten würde.