Die Kirche in Marzahna ist eine eindrucksvolle Anlage, die noch viele originale Öffnungen hat (Nordseite). Allerdings sind auch die schweren Setzungssschäden unübersehbar. Bemerkenswert ist das relativ kleine Westportal. Die Apsis ist zum Teil ein Wiederaufbau.
Lage der Kirche: Marzahna liegt südwestlich von Treuenbrietzen. Die Kirche liegt mitten im Ort und ist vom Friedhof umgeben.
Ortsgeschichte: Die Kirche fehlt im Historischen Ortslexikon für Brandenburg. Angaben zur Geschichte des Dorfes sind vorerst nicht möglich. Der Name Marzahna/Marzahne kommt in Brandenburg mehrfach vor. Fischer (1976: Die Ortsnamen des Havellandes) leitet den Namen von polabisch "Marcana" = Sumpf ab.
Baustruktur: Der Bau ist eine dreiteilige Anlage mit Apsis (ca. 3,80 m ausgewölbt), eingezogenem Chor (7,30 m lang, 8,35 m breit) und Schiff (17,70 m lang, 10,90 m breit). Auf dem Westgiebel sitzt ein Fachwerkdachturm. Die Apsis ist relativ groß und stark ausgewölbt, allerdings auch verhältnismäßig niedrig. An der Ostseite sind Stützpfeiler angebracht. Vermutlich entstand der Bau in zwei Phasen, denn die einzelnen Feldsteinlagen lassen sich nicht vom Chor auf das Schiff verfolgen. Die Baunaht liegt auf den vom Chor freigelassenen äußeren Bereichen der Ostseite des Schiffs. Die Kirche weicht mit 8-10° nach Nordosten von der idealen Ost-West-Ausrichtung ab (Messung 2001).
Mauerwerksausführung:
Die Kirche ist ein fast reiner Feldsteinbau. Lediglich für
das Mauerwerk der nördlichen Hälfte des Schiffs-Ostgiebels
sowie für die nicht mehr originalen Gewände der Fenster auf
der Südseite der Kirche wurde Backstein verwendet. Das Mauerwerk
ist lagig mit ungequaderten, aber gut größensortierten
Feldsteinen. Die Schichtung ist nicht isodom, aber in den
Seitenwänden ohne regelmäßige, scherbenartige
Zwischenschichten. Unregelmäßige Auskeilungen kommen
natürlich vor und sind durch die Verwendung von ungequaderten
Feldsteinen bedingt. Lediglich die Westwand besitzt neben den
unregelmäßigen Auskeilungen auch mehr oder weniger
regelmäßige scherbige Zwischenschichten. An der Südostecke
des Schiffs sind in der Mauer (nach Süden zu) einige
großformatige Ziegel vermauert (Format: ? x 13 x 9 cm). Hier
sind im Mauerwerk auch Bruchstücke von Mönch-und-Nonne-Ziegeln
vermauert.
Der Ostgiebel
des Chors ist aus Fachwerk,
der Ostgiebel des Schiffs ist zur Hälfte aus Backstein, zur
Hälfte (südliche Hälfte) aus unregelmäßig
gemauerten, unbearbeiteten Feldsteinen.
Auffallend ist die große
Mauerstärke der Apsis, die geschätzt etwa 120-150 cm
beträgt. Sie wird durch zwei Stützpfeiler abgestützt.
Trotzdem ist zu vermuten, daß der obere Teil der Apsis (etwa ab
Fensterhöhe) ein Wiederaufbau ist, bei dem aber die Steine der
ursprünglichen Apsis mit benutzt wurden. In der Nordwand der
Apsis sind Ziegelsteine eingemauert, die das Format ? x 12 x 7 cm
haben. Die Kirche zeigt insgesamt schwere Setzungsschäden. Die
Fundamente von Chor und Schiff liegen auf unterschiedlicher Höhe,
wobei es nicht ganz klar ist, ob es sich um unterschiedliche
Bauabschnitte handelt oder um Setzungsschäden.
Mörtel und Putze: Die Kirche ist steinsichtig verputzt. An der Nordostecke des Schiffs (auf der Ostseite) sind in den Putz einige Namen und die Jahreszahl 1897 eingeritzt.
Portale: Alle Portale der Kirche haben Feldsteingewände. Das zugesetzte Südportal ist rundbogig mit einem Begleitbogen. Allerdings ist der Bogen von einem der veränderten Fenster angeschnitten. Der Bogen hat eine Stärke (Höhe) von ca. 30 cm, der Begleitbogen eine Höhe von ca. 15 cm. Gegenüber des Südportals befindet sich auf der Nordseite ein Reparaturbereich in der Größe eines Portals, der nur vom beseitigten nördlichen Seitenportal stammen kann. Die Westseite besitzt ebenfalls ein rundbogiges Portal mit gut behauenem und gut eingepaßtem Gewände. Es ist der heutige Haupteingang zum Kircheninneren. Das Priesterportal in der Südwand des Chores ist rundbogig mit einem Begleitbogen aus liegenden "Läufern". Die Bogensteine sind gut behauen, die Paßform ist ebenfalls gut.
Fenster und Blenden: Die Südseite des Schiffs zeigt vier große flach-segmentbogige Fenster. Es haben sich hier keine Reste der ursprünglichen Fenster erhalten. Die Gewände und Bögen sind aus Backsteinen gemauert und verputzt. Die Nordseite des Schiffs weist drei originale, rundbogige romanische Fenster auf. In der Südseite des Chors sind zwei unterschiedliche Fenster, wobei das westliche Fenster flach-segmentbogig, das östliche Fenster groß und gedrückt-spitzbogig ist. Das westliche Fenster hat ein Backsteingewände, das östliche Fenster ein Feldsteingewände. Allerdings ist dieses Feldsteingewände nicht ursprünglich, sondern ist erneuert (oder rekonstruiert) worden. Ein deutlicher Setzungsschaden verläuft entlang dieses Fensters. Die Nordseite des Chors hat zwei nur leicht unterschiedlich große, rundbogige, romanische Fenster, wobei das östliche Fenster um eine Steinreihe nach unten verlängert wurde. Ansonsten sind beide Fenster in der Originalform erhalten. Das Gewände des östlichen Fensters ist verputzt. Die Apsis besitzt lediglich ein seitliches, flach-segmentbogiges Fenster auf der Südseite. Ansonsten sind keine Fenster, auch keine zugesetzten Fenster erhalten. Die Westseite ist fensterlos.
Innenbögen: Das Innere konnte noch nicht untersucht werden. Der Apsisbogen ist rundbogig, ebenso der Triumphbogen.
Turm: Der Turm ist ein quadratischer Giebelturm mit einem achtseitigen Aufsatz aus Fachwerk. Darüber folgt ein Zwischendach, dann eine achtseitige Laterne (ursprünglich offen, jetzt mit Brettern vernagelt) mit Schweifhaube. Im achtseitigen Teil des Turmaufbaus befindet sich je eine Schallöffnung auf allen Seiten. Der Turmabschluß ist mit Weltkugel und Wetterfahne in Form eines Zweiges (eingravierte Jahreszahl 1998) mit Osterlamm und Kreuz bekrönt.
Dächer: Schiff und Chor besitzen ein Satteldächer, die mit Doppelbibern eingedeckt sind, ebenso das Halbkegeldach der Apsis.
Innenausstattung:
Das Innere haben wir noch nicht gesehen, so daß wir hier
noch keine Beschreibung anbieten können. Lediglich ein Hinweis
zu den Beschreibungen in der Literatur soll an dieser Stelle
angemerkt werden.
Die Kirche ist innen flachgedeckt. Die
polygonale Kanzel mit Eckpilastern und diamantierten Rundbogenblenden
weist am Balusterfuß Beschlagwerk auf. Laut Dehio soll sie aus
dem Jahre 1613 stammen. Die Kirche besitzt außerdem einen
kleinen hölzernen Altaraufsatz ebenfalls von 1613, der 1850 und
1922 restauriert worden ist. Der Hauptteil des Altaraufsatzes zeigt
ein Abendmahlsbild zwischen Hermenpilastern; darüber befindet
sich ein Flachgiebel. Eine Herme (nicht Therme oder Terme, wie z.T.
in den älteren Beschreibungen) war eigentlich eine antike
Freiplastik (Hermeskopf auf rechteckigem Schaft). Seit der
Renaissance wird eine atlasähnliche Halbfigur vor Pfeilern oder
Pilastern Herme genannt. Der Taufstein von 1609 hat an der 8eckigen
Kuppa plastische Engelsköpfe und Rosetten, dazu Beschlagwerk.
Außenbereich: Im Kirchhof sind zwei Grabdenkmäler für J. A. Schiering (+ 1796), mit runder umkränzter Schrifttafel, und für J. Chr. S. Schiering.
Baugeschichte:
Aufgrund der Baustruktur und der Stilelemente kann der Bau an das
Ende des 12. Jahrhunderts/1. Hälfte des 13. Jahrhundert datiert
werden. Zuerst entstanden Apsis und Chor. In einem zweiten
Bauabschnitt kam dann das Schiff hinzu.
Die Kirche hatte im Chor
je zwei Fenster auf Nord- und Südseite, im Schiff waren auf
Nord-und Südseite je drei Fenster. Das Schiff besaß
vermutlich drei ursprüngliche Portale (in der West-, Süd-
und Nordwand); auch das Priesterportal in der Südwand des Chors
gehört zum ursprünglichen Baubestand.
In der Südostecke
des Schiffes wurden großformatige Ziegel (? x 13 x 9 cm) an
einer Reparaturstelle verbaut. Das Ziegelformat könnte auf eine
Baumaßnahme in gotischer Zeit hindeuten.
1798 wurde der
Fachwerk-Dachreiter über dem Westgiebel errichtet. Der östliche
Teil des Chores und die Apsis sind ein Wiederaufbau, der allerdings
sehr schwer zu datieren ist. In der Apsis sind einige Ziegel mit
einer Ziegelhöhe von 7 cm eingemauert. Dies spricht für
eine barockzeitliche Baumaßnahme.
1935 fand eine größere
Instandsetzung der Kirche statt.
Vergleiche: Die Kirche ist teilweise sehr gut mit der Kirche in Borne zu vergleichen. Das Schiff der Marzahner Kirche hat nahezu dieselben Maße wie die Dorfkirche in Borne, auch der Chor ist etwa gleich breit, aber im Unterschied zu Borne fast 2 m länger. Das Mauerwerk ist sehr ähnlich (Lagen mit kleinen, ungequaderten Feldsteinen).
Bemerkungen: Auch
bei dieser Kirche ist es völlig unverständlich, warum
Pfeifer (1997) diese Kirche ins 14./15. Jahrhundert datiert (entgegen
den Datierungen in den einschlägigen Publikationen "Dehio"
und "Bau- und Kunstdenkmale"). Die Mauerwerksausführung
gibt keinen sicheren Hinweis auf die Zeit der Entstehung eines
Kirchenbaus, und Statikprobleme kommen nicht nur bei Kirchen des
14./15. Jahrhunderts, sondern eben auch bei spätromanischen
Kirchen vor. Außerdem ist Pfeifer (1997) auch in ihrer
Argumentation und allgemeinen Datierung der Flämingkirchen
inkonsistent. Das Mauerwerk der Kirche in Borne bespielsweise wird
als eine Kirche "mit dem besten Mauerwerk" dargestellt und
ins 13. Jahrhundert datiert. Die Feldsteine des Mauerwerks der Kirche
in Borne sind zwar sauber lagig angeordnet, aber völlig
ungequadert, also genauso "schlecht", um in der
Terminologie von Frau Pfeifer zu bleiben, wie die Kirche in Marzahna.
Die Kirche in Marzahna ist ein Kirchenbau, der sicher spätestens
in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet worden ist
(vgl. auch "Dehio" und "Bau- und Kunstdenkmale in der
DDR").
Der Ort fehlt im Historischen Ortslexikon für
Brandenburg.
Information und Dank: -
Literatur: Bau- und Kunstdenkmale in der DDR, Bezirk Potsdam (1978), S.145, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bezirke Berlin/DDR und Potsdam (Dehio/Potsdam), (1983), S.288/9, Pfeifer (1997), Feldsteinkirchen im Fläming, S.77-9, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler Brandenburg (Dehio/Brandenburg) (2000), S.648.
Ältere Beschreibungen:
Dehio/Potsdam: Marzahna Bez. Potsdam, Ldkr. Jüterbog Dorf-K. Spätrom. Feldsteinbau, Schiff mit eingezogenem Chor und Apsis; im W Fachwerkdachreiter von 1798 mit 8seitigem Oberteil, Haube und Laterne. An der NSeite des Schiffes die kleinen hochliegenden Rundbogenfenster erh., ebenso das WPortal und die s Chorpforte, das s Schiffsportal vermauert; die übrigen Öffnungen bar. erweitert. Im flachgedeckten Inneren der rundbogige Triumph- und Apsisbogen erh.; 3seitige hölzerne Empore, der s Teil wohl noch 16., sonst 17. Jh. Ebenso 17. Jh. Chorgestühl mit rundbogigen Brüstungsarkaden. Kleiner Altaraufsatz, Holz, 1613, Abendmahlsbild zwischen Termenpilastern; Flachgiebel. Gleichzeitig die polyg. Kanzel mit Eckpilastern und diamantierten Rundbogenblenden, am Balusterfuß Beschlagwerk. Taufstein 1609, an der 8eckigen Kuppa plastische Engelsköpfe und Rosetten, dazu Beschlagwerk. 2 Pfarrergrabmäler: für E. Klein + 1724, Inschr. auf Tuchgehänge, bekrönt von Putten und Kruzifix, und für Chr. G. Goldmann 2. H. 18. Jh., übergiebelte Inschr.-Tafel, darüber Obelisk mit Puttenköpfen. - Außen Grabmal für J. A. Schiering + 1796, mit runder umkränzter Schrifttafel, und für J. Chr. S. Schiering, gleichzeitig und ähnlich.
Dehio/Brandenburg:
Marzahna Lkr. Potsdam-Mittelmark. Karte 8
Ev. Dorfkirche.
Großer Saalbau aus Feldstein, 1. H. 13. Jh., mit eingezogenem
Chor und Apsis; im Westen hoher Fachwerkdachturm von 1798 mit
achtseitigem Oberteil, Haube und offener Laterne. Rest. 1935. - An
der Nordseite kleine hochliegende Rundbogenfenster; im urspr. Zustand
auch das Westportal und die südl. Chorpforte, beide rundbogig
mit Feldsteinlaibung; das südl. Schiffsportal vermauert. Die
übrigen Öffnungen barock erweitert. Innen flachgedeckt;
Triumphbogen und Apsiskalotte rundbogig. Dreiseitige hölzerne
Empore, der südl. Teil wohl noch 16. Jh., sonst 17. Jh., mit
rundbogigen Brüstungsarkaden; ähnlich und wohl gleichzeitig
das Chorgestühl. - Kleiner hölzerner Altaraufsatz, 1613
(rest. 1850 und 1922), mit Abendmahlsbild zwischen Hermenpilastern;
Flachgiebel. Gleichzeitig die polygonale Kanzel mit Eckpilastern und
diamantierten Rundbogenblenden, am Balusterfuß Beschlagwerk.
Kelchförmiger Taufstein, 1609, an der achteckigen Kuppa
Beschlagwerk sowie plastische Engelsköpfe und Rosetten. Zwei
Sandsteinepitaphien für Pfarrer Ephraim Klein (+ 1724),
Inschrift auf Tuchgehänge, bekrönt von Putten und Kruzifix,
und für Pfarrer Christian Gottfried Goldmann, 2. H. 18. Jh.
(beschädigt), übergiebelte Inschrifttafel, darüber
Obelisk mit Puttenköpfen. - Außen Grabmäler für
Joest Andreas Schiering (+ 1796) und Ehefrau Joh. Christiane Sabine,
mit runden umkränzten Schrifttafeln.
Bau- und Kunstdenkmale in der DDR: Marzahna Dorfkirche Spätromanischer Feldsteinbau mit eingezogenem Chor und Apsis, 1. H. 13. Jh.; die kleinen rundbogigen Fenster der Nordseite im urspr. Zustand. Der achteckige Fachwerk-Dachreiter über dem Westgiebel wohl von 1798. Instandsetzung 1935. - Altaraufsatz mit Abendmahlsbild 1613. Kanzel und Pfarrersitz A. 17. Jh. Taufstein 1609, mit Putten und Blumendekor. Dreiseitige Empore und Gestühl im Chor 17. Jh. Spätgotischer Dachziegel, mit hl. Katharina und Stifterfigur in Ritzzeichnung. 2 Sandstein-Epitaphien, für M. E. Klein + 1724; Chr. G. Goldmann nach M. 18. Jh. Außen 2 weitere Epitaphien für J. A. Schiering + 1796 und Frau + 1796.
Pfeifer (1997):
Mahrzana, südwestlich von Treuenbrietzen Die Kirche ist
schon von weitem durch ihren hohen Fachwerkturm aufzufinden. Die
auffällig große Kirche, ebenso wie der besonders große
Chorraum mit einer einfenstrigen Apsis scheint aus gutem Mauerwerk
errichtet. Aber der Schein trügt. Bei genauerer Betrachtung
spricht einiges dagegen. Die verwendeten Steine sind fast durchgängig
nur an ihrer Sichtseite glatt, d. h. sie sind lediglich gespalten.
Sie sind sehr ungleichmäßig, ihre Größe nimmt
nach oben ab. Der Giebel des Langhauses über der Apsis ist aus
Fachwerk, d. h. daß er ursprünglich so labil war, daß
er durch Fachwerk ersetzt werden mußte. Die Apsis wird durch
zwei sehr kompakte Strebepfeiler gestützt. Westwand wie Nordwand
weichen in Teilen stark nach außen aus, sie "bauchen".
Man betrachte die Wände einmal von unten und von der Seite. Die
Wandecke des Kirchenschiffs neben dem eingezogenen Chor bei der
Priesterpforte wird von einem durchgehenden Riß durchzogen. Es
könnte noch andere Risse gegeben haben, die aber durch eine
Renovierung, in unserer Zeit nicht mehr sichtbar, geschlossen worden
sind. Es zeigen sich also auch hier die Schwächen einer Kirche
aus dem 14./15. Jahrhundert. Auffällig an diesem großen
Bau sind die besonders kleinen Portale. Das südliche ist gut
erkennbar vermauert, die Chorpforte wird vom Pfarrer benutzt.
Ungewöhnlich ist hier ein Westportal, dessen geringe Größe
in der hohen Westwand etwas verloren wirkt. Im Norden gibt es noch
die Ursprungsfenster, die anderen sind barock erweitert.
Das
geräumige Innere wird geprägt von einem kräftigen
Triumphbogen, auch er ist nicht ganz ebenmäßig, der linke
Bogenarm ist etwas eingedrückt, auch ein Zeichen für nicht
ganz sorgfältige oder ungekonnte Arbeit der Bauleute. Die
Innenausstattung ist schlicht, Grautöne überwiegen: Zwei
Reihen von Kastengestühl, Hufeisenempore, einfache Kanzel,
einfacher Altar, alles aus dem 16./17. Jahrhundert. Ob das früher
auch alles grau war, ist zu bezweifeln. Die Besonderheit des Altars,
wie üblich mit Abendmahlsbild, sind die einfassenden
Thermenpilaster, eckige Vorlagen neben dem Altarblatt, die sich von
unten nach oben verbreitern.
Ein Augenfänger ist der
Taufstein, dessen Engelsköpfchen und Rosetten, mit zarten Farben
koloriert, einen fröhlichen Akzent in die sonst etwas strenge
Kirche setzen.
Das Pfarrhaus liegt neben der Kirche.
Aufnahme der Kirche: Januar 1999, Juli 1999, November 2001
Grundriss:
Grundriss der Dorfkirche Marzahna (eigene Aufnahme; nicht winkeltreu).
©Theo Engeser und Konstanze Stehr, Jühnsdorf, 2003