FREIE UNIVERSITÄT BERLIN INSTITUT FÜR SOZIOLOGIE


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Mitteilungen aus dem Schwerpunktbereich
METHODENLEHRE
Nr. 27












Eike Durin








Max Webers wissenschaftstheoretische
Anforderungen
und die
Möglichkeiten und Voraussetzungen
empirischer Kausalanalyse


















1. Aufl., 1-100, Berlin, Februar 1992

ISSN 0931-0886



Privatadresse: Eike Durin, Goethestraße 79,

D-W1000 Berlin 12




Max Webers wissenschaftstheoretische Anforderungen
und die Möglichkeiten und Voraussetzungen
empirischer Kausalanalyse.



Mein Vortrag fußt auf dem Interesse des empirisch vorwiegend in der Feldforschung Arbeitenden, der sich fragt, ob er im Jahre 1986 aus der inzwischen bis zu 100 Jahren alten Arbeit Max Webers Nut-zen ziehen kann.[1]


Um die Antwort vorwegzunehmen, er kann, wenn auch auf völlig ande-ren Gebieten, als ich dies in groben Umrissen erwartet hatte. Ich hoffe, dies mit meinen Ausführungen verdeutlichen zu können. Zu-nächst werde ich auf die empirischen Arbeiten Max Webers eingehen, dann in einem zweiten Schritt auf seine wissenschaftstheoretischen Äußerungen, in einem dritten Schritt auf einige Probleme der empi­rischen Sozialforschung und in einem vierten und letzten Schritt einige Schlußfolgerungen zur Bewertung Max Webers und des Nutzens, den man aus seinen Arbeiten ziehen kann, darlegen.


Dieses Vorgehen entspricht dem zeitlichen Ablauf des Arbeitens Max Webers, denn vor seinen wissenschaftstheoretischen Auseinander-setzungen, vor allem mit Historikern und Ökonomen, liegen seine wichtigsten empirischen Arbeiten. Die Literatur zu Max Weber ist bereits nicht mehr überschaubar, und Max Weber wird als Urheber unterschiedlicher Positionen, Richtungen und als Vater oder Fach­mann für verschiedene Bindestrich-Soziologien in Anspruch genom­men.


Ein Grund für die äußerst gegensätzlichen Interpretationen Max We­bers liegt sicherlich in der bekanntlich völlig unbefriedigenden Quellenlage, ein zweiter darin, daß die lange Zeit als sein Haupt­werk angesehene Arbeit "Wirtschaft und Gesellschaft" in der "So-ziologischen Kategorienlehre" einen Teil beinhaltet, der in seinem Sprachgebrauch und seiner Schematisierung in merkwürdigem Gegen­satz zu anderen Arbeiten steht.[2]


Aus dieser Situation heraus sind Aussagen zu ihm unter den Vorbe­halt etwaiger zukünftig notwendig werdender Revisionen zu stellen.


Eine Aussage scheint mir aber weitestgehend unanfechtbar und zwar die, daß Weber ohne seine empirischen Arbeiten nicht verstanden werden kann, auch wenn es so scheint, daß seine empirischen Arbei­ten als "Kleine Soziologie" im Vergleich zur "Großen Soziologie" bisher weitestgehend der Nichtbeachtung anheim gefallen sind.[3]


Nun zu Webers empirischen Arbeiten. Abgesehen von Plänen, sich z.B. im Rahmen des Vereins für Socialpolitik mit dem Pressewesen [4] und anderen Bereichen zu beschäftigen, hat Weber sich tatsäch­lich vor allem mit zwei Bereichen intensiv empirisch arbeitend be­faßt, mit der Frage der sozialen Lage der Landarbeiter und mit der Frage der Industriearbeiter in der Großindustrie.


Am gründlichsten hat er sich mit den Daten der Enquête des Vereins für Socialpolitk über die Lage der Landarbeiter aus den Jahren 1891 und 1892 befaßt und zwar darunter mit denen, die das ostelbi­sche Deutschland betrafen. In den Daten dieser Studie vereinten sich drei Gesichtspunkte, die Weber möglicherweise zur Bearbeitung veranlaßt haben:


1. Da aus dem Jahre 1849 und dem Jahre 1873 bereits vergleichbare Umfragen bei Gutsbesitzern über die Verhältnisse der Landarbei­ter vorlagen, war es [5]


2. möglich, "die kapitalistische Umgestaltung der Landwirtschaft" -so wie es Max Weber selbst formuliert- im Zeitablauf zu beob­achten. Und

3. hatte Weber die Gelegenheit, sich mit dem Problem der pol­nischen und russischen Wanderarbeiter zu befassen.


Die "Ostelbischen Landarbeiter" zeichnen sich bei aller notwendi­gen Schematik über die einzelnen Provinzen, Regierungsbezirke und Kreise hinweg durch eine Differenziertheit in der Analyse aus, auf die hier nicht weiter eingegangen wird. Bei der Herausarbeit der hier wesentlichen Gesichtspunkte wird auch gleich die im Jahre 1893 durchgeführte Enquête des Evangelisch-Sozialen Kongresses über die Lage der Landarbeiter mit einbezogen, an der Weber we­sentlich beteiligt war[6] und die u.a. den Mangel mit ausgleichen sollte, der darin bestand, daß in den bisherigen Untersuchungen Gutsbesitzer und keine Landarbeiter selbst berichteten und mit der Befragung von Pastoren neutrale Aussagen gewonnen werden sollten. Hier hat Weber jedoch neben einer Reihe von Vorträgen und einem Vorwort die Ausarbeit im einzelnen drei Doktoranden überlassen.


Im Rahmen der inhaltlichen Analyse geht es im Vergleich auch mit den vorhergehenden Studien zur Landarbeiterschaft ausschließlich um einen zentralen Gesichtspunkt, um das Zerbrechen der patriar­chalisch geprägten Interessengemeinschaft zwischen Gutsherren und dem in vielen Gebieten wesentlichen Teil der Arbeiterschaft wie z.B. den Instleuten. Im Rahmen einer anteiligen Naturalentlohnung hatten sie ebenfalls wie die Gutsherren ursprünglich ein Interesse an hohen Preisen für Naturalgüter. Die zunehmende Verwendung von Göpeln und Dreschmaschinen führt in der Regel erst zu einer Ver­besserung der Lage der Arbeiterschaft, ab einem bestimmten Punkte zu einer Verschlechterung. Je nach Machtlage ersetzen die Gutsher­ren aus ihrer Interessenlage den Naturalanteil durch Geldlohn. Gleichzeitig steigt der Anteil der vermarkteten Naturalgüter. Mit dem Vordringen z.B. des Futterrübenanbaus wird die traditionale Verteilung der Arbeitslast über das Jahr zusätzlich gestört, ein erhöhter Bedarf an Saisonarbeitern tritt auf. Zunehmend werden im­mer größere Anteile der Landarbeiterschaft proletarisiert und ha­ben vor allem zwei Interessen: Erstens einen hohen Geldlohn zu er­halten und zweitens, im Gegensatz zu den Gutsherren, ein Interesse an niedrigen Lebensmittelpreisen.



Die Landarbeiteranalysen zeigen ein Mehrfaches:


1. Trotz seiner nationalistischen Position zur Frage der ausländi­schen Wanderarbeiter, findet die Analyse hin bis zum Wortge­brauch in einem marxistischen Rahmen statt.


2. Gleichzeitig werden Entwicklungen aufgezeigt, die in Webers Wortgebrauch zum "Eisernen Lohngesetz" im Widerspruch stehen: Es gibt Landstriche mit vorzüglichen Böden und Erträgen, aber einer erbärmlichen Lebenslage der Landarbeiter, und es werden Beispiele gegeben, in denen trotz vergleichsweise schlechten Böden und Erträgen, die Ernährungslage als gut qualifiziert wird.


3. Belegt Weber, daß es nicht immer die materiellen Interessen der Arbeiter sind, die den Ausschlag für ihr Handeln geben, sondern daß z.B. ihr Freiheitsdrang und Stolz häufig zu einem Wechsel in schlechtere materielle Verhältnisse oder eine ungewisse Zu­kunft führt.

Daraus läßt sich ein weiterer roter Faden ableiten, der sich durch das gesamte Werk Max Webers zieht
[
7]: Er geht immer auf das zurück, was sich in der Psyche des Einzelnen abspielt.[8]


4. Zieht sich durch die ganze Analyse die immer wiederholte Aus­sage und Abgrenzung, daß nur das für die eigenen Zwecke Wesent­liche ausgewählt und betrachtet werde. Die Formulierung "das für uns Wesentliche" zieht sich aber nicht nur durch alle rein empirischen Arbeiten, sondern z.B. auch durch die Aufsätze zur Protestantischen Ethik.


5. Handelt es sich bei den Landarbeiterenquêten u.a. um ausdrück­lich sozialpolitisch orientierte Sozialforschung. Sie sind im heutigen Sprachgebrauch also auch als intentionale Sozialfor­schung bezeichenbar. [9]


6. Sind in den "Ostelbischen Landarbeitern" und in einigen Aufsät­zen verstreut methodische Äußerungen zur Anwendung von Fragebö­gen enthalten [10], die jedoch erst nach Einbezug der Arbeiten zur Industriearbeiterfrage zusammmenfassend dargestellt werden sollen.



Aus den Jahren 1908 und 1909 stammen die Arbeiten "Methodologische Einleitung für die Erhebung des Vereins für Socialpolitik über die

Auslese und Anpassung der Arbeiterschaft der geschlossenen Großin­dustrie"[11] und "Zur Psychophysik der industriellen Arbeit". Sie enthalten eigene beispielhafte Auswertungen Max Webers, im wesent­lichen basierend auf Daten von ca. 100 Arbeitern aus einer Webe­rei.[12] Weitere Aufschlüsse über sein empirisches und methodologi­sches Verständnis geben die Ausführungen im Aufsatz "Zur Methodik sozialpsychologischer Enquêten", ebenfalls aus dem Jahre 1909, in der er zu zwei Befragungen von Adolf Levenstein Stellung nimmt.[13]



Gegenüber den Analysen zur Landarbeiterfrage hat sich hier Webers Stellungnahme zum Ziel der Forschung verschoben: "Der Verein für Socialpolitk tritt mit dieser Erhebung auf den Boden der aus­schließlich wissenschaftlichen Zwecken dienenden Arbeiten".[14] Tatsächlich identifiziert sich Weber in seinen Ausführungen zu der Problematik der Industriearbeiter mit der Sichtweise des Unterneh­mers, die "Rentabilität des Arbeiters" ist der Dreh- und Angel­punkt der gesamten Analysen. Dazu werden in beeindruckender Weise Arbeiten aus allen erdenklichen Fachgebieten auf ihre Anwendungs­fähigkeit für die Analyse überprüft. In ausführlicher Weise wird sowohl das Vererbungs-Umwelt-Problem als auch die Frage der Über­tragbarkeit von Ergebnissen experimenteller Arbeiten auf Feldfor­schungsarbeiten überprüft. Die Ausführungen dazu sind heute noch lesenswert und, abgesehen von möglichen Fortschritten in Einzel­fragen, sind die aufgezeigten Grenzen bisher nicht überschritten worden. Zur ersten Frage kommt Weber zum Schluß, sie sei, es ging ja darum, Auslese und Anpassung der Industriearbeiter durch Feld­forschung zu untersuchen, nicht entscheidbar. Zur zweiten Frage kommt er zum Schluß, daß experimentelle Ergebnisse nicht auf Feld­forschungsuntersuchungen zu übertragen sind.


Wodurch die Abkehr von zielgerichteter Forschung zu "rein wissen­schaftlicher Arbeit" bedingt ist, kann ich hier nicht weiter ver­folgen. Einerseits ist es Weber mit an Sicherheit grenzender Wahr­scheinlichkeit klar gewesen, daß auch die Übernahme der Sichtweise des kapitalistischen Unternehmers eine Wertung darstellt und ande­rerseits schwebte ihm durchgängig eine starke selbstbewußte und gesunde Arbeiterschaft innerhalb der kapitalistischen Verhältnisse vor. Was jedoch einheitlich aus den Landarbeiteranalysen und Ar­beiten zur Industriearbeiterschaft hervorgeht ist, daß beide Herangehensweisen voll mit seinem Nationalismus vereinbar sind. Eine weitere Vertiefung ist hier nicht möglich.


Erhalten bleibt jedoch, jenseits der Frage der Zielgerichtetheit, das Moment des ständigen Zwanges zur Orientierung an der Frage­stellung, des Abschneidens des nicht zur Fragestellung Gehörigen. Im Vergleich zu den ostelbischen Landarbeitern wird schließlich trotzdem ein Forschungsprogramm entwickelt, das zu erledigen fast unmöglich erscheint. Wer empirische Feldforschung betrieben hat, dem wird die Problematik vertraut sein.



Werden die Äußerungen zu Levensteins Daten und Veröffentlichungen hinzugenommen, so lassen sich folgende weitere Schlüsse hinsicht­lich empirischen Arbeitens bei Max Weber ziehen:


1. Ob zielgerichtetes oder "rein wissenschaftliches" Arbeiten, die Zielgerichtetheit samt des Zwanges zur ständigen Orientierung auf das Forschungsziel und des Zwanges zur ständigen Auswahl bleibt erhalten, einschließlich der Forderung nach dem Ausweis unvermeidlicher Lücken.


2. Die Schwächen und Begrenzungen der Anwendung von Fragebögen sind Weber voll bewußt: Es lassen sich keine Formulierungen für wichtige Fragen in der Feldforschung finden, die auf alle Be­fragten gleich zutreffen und von allen gleich verstanden wer­den. Die Antworten werden u.U. durch die Interessenlage ver­fälscht oder werden in Anpassung an "offizielle Prinzipien" oder "Schablonen" erteilt.[15]


3. Alle irgendwie infragekommenden Zugänge, auch z.B. die Be­fragung von Arbeitern selbst, sind in Betracht zu ziehen. Hier ein kurzer Exkurs zu den Daten Levensteins, um die sich Weber offensichtlich mehrfach bemüht hat. Levenstein, selbst Arbei­ter, Autodidakt und Sozialist, hatte von Genosse zu Genosse zwei Umfragen unternommen. Der Ertrag vor allem der zweiten Um­frage mit ca. 5200 ausgefüllten Fragebögen und zahlreichen au­tobiographischen Begleitschreiben reizte Weber gerade deshalb, weil er keine Anpassung an "offizielle Prinzipien" und "Scha-blonen" bei der Befragung der Genossen erwartete. Weber, der teilweise Einblick in die Unterlagen erhielt, gelang es nicht, Levenstein von einer angebotenen fachmännischen Begleitung der Auswertung zu überzeugen.


4. Das Wissen aller irgendwie infragekommenden anderen Fächer ist auf seine Verwertbarkeit zu überprüfen.


5. zeigt Weber -trotz der wiederholt geäußerten Ratlosigkeit, wie denn umfangreiches Datenmaterial ausgewertet werden könne-,[16] daß mit verschiedenen Stufen der Aggregation und dem Aufbrechen von Tabellen manchmal erstaunliche Zusammenhänge aufgedeckt werden und


6. äußert er, daß nur unzählige Rechnungen und von anderen offen­sichtlich nicht einschätzbarer zeitlicher Aufwand zu Resultaten führen und eine Analyse nie zu gründlich sein könne.


7. kommt er zum Schluß, daß die unglaublich aufwendige Arbeit des Zählens und Auswertens "oft nichts oder nur blutwenig"[17] er­gibt, und


8. das Delegieren ansich subalterner Rechenarbeiten das Nichtent-decken wichtiger kausaler inhaltlicher Zusammenhänge zur Folge hat,[18] und


9. die wichtigste Aufgabe empirischer Arbeiten im Widerlegen "theoretischer Vorurteile" liegt.[19]



Nach und nach verließ Weber die Stätte des empirischen Arbeitens; die Daten der Enquête des Evangelischen Kongresses werteten für Norddeutschland - wie bereits erwähnt - drei Doktoranden aus. Über die genannten exemplarisch durchgeführten Auswertungen zur Psycho­physik der industriellen Arbeit aus den Jahren 1908 und 1909 hin­aus ist mir, außer Plänen für weitere empirische Arbeiten, nichts mehr an empirischen Arbeiten bekannt.[20]



Nun komme ich zum zweiten Teil meines Vortrags: Zu Max Webers wis­senschaftstheoretischen Äußerungen, die sich über den Zeitraum von 1903 bis 1917 erstrecken.


Vier Problembereiche - die Fragen des Ziels der Sozialwissen­schaft, der Wertfreiheit, des Definierens und der Kausalität - werde ich ausführlicher behandeln. Diese und weitere Positionen Webers sind am Ende des Textes zusammengefaßt.


Zunächst zur Frage, ob Weber die Erarbeitung nomologischen Wissens als Ziel der Sozialwissenschaft angestrebt hat. Bei allen angemel­deten Vorbehalten wegen der Unüberschaubarkeit der Weber verwer-tenden Literatur, scheint eine verbreitete Anschauung die zu sein, Weber habe als Ziel der Sozialwissenschaft die Erarbeitung von "Gesetzeswissen" erstrebt. Unumstritten gibt es bei Weber eine Textstelle,[21] die aus dem Zusammenhang gerissen so gedeutet wer­den könnte.


Dem steht gegenüber, daß es in unmittelbarem Zusammenhang Aussagen gibt, die gerade dies bestreiten: "Was sich als Resultat des bis­her Gesagten ergibt, ist, daß eine 'objektive' Behandlung der Kul­turvorgänge in dem Sinne, daß als idealer Zweck der wissenschaft­lichen Arbeit die Reduktion des Empirischen auf Gesetze zu gelten hätte, sinnlos ist...".[22] Ohne jetzt auf lange und heute u.U. schwer verständliche Ausführungen von Weber einzugehen, da seine Ausführungen in der seinerzeit aktuellen Diskussion mit uns heute zum Teil fremden Wortgebrauch verankert sind, lassen sich über seine gesamten gesammelten wissenschaftstheoretischen Aufsätze und seine empirischen Arbeiten die folgenden Schlüsse ziehen: Würde es sozialwissenschaftliche Gesetze geben, so wären sie eine notwen­dige Voraussetzung für gültige Erklärungen.[23]


Aus der Tatsache der Unendlichkeit kausaler Ketten in Tiefe und Breite folgt weiter, daß es kein Kriterium der Auswahl aus den Er­eignissen selbst gibt. Daher ist es notwendig, sozialwissenschaft­liche Analysen auf Wertgesichtspunkte zu beziehen. Und da es auch keine sozialwissenschaftlichen Gesetze gibt und diese, wenn es sie geben würde, höchstens ein Hilfsmittel sozialer Erkenntnis dar­stellen würden, ist es auch nicht möglich, z.B. soziales Verhalten gültig zu erklären, sondern nur möglich, es deutend nachzuvollzie­hen bzw. zu verstehen. Hier spielt dann weiter zweckrationales Handeln[24] eine wichtige aber nicht ausschließliche Rolle als eine Voraussetzung für Erkenntnis. Zusammenfassend ist festzustellen, daß Weber es nicht und soweit überschaubar niemals als Ziel der Sozialwissenschaft angesehen hat, Gesetzesaussagen zu erarbeiten, im Gegenteil, dies ist von ihm mehrfach und ausdrücklich ausge-schlossen worden.[25] Trotz seines unermüdlichen Bemühens, sich auch das Wissen anderer Fachgebiete für seine empirischen Arbeiten nutzbar zu machen, gelang es ihm nicht, zu einem deduktiven Vorge­hen in seinen empirischen Arbeiten zu gelangen. Es gelang ihm nicht, die Spannung zwischen auch von ihm angestrebtem deduktiven Vorgehen und notwendigem induktiven Verallgemeinern aufzuheben. D.h., seine empirische Praxis führte ihn zusammen mit anderen Ein­sichten zu dem Schluß, daß es sinnlos sei, Gesetzesaussagen als Ziel der Sozialwissenschaft vorzugeben.


Ähnliche Mißverständnisse wie hinsichtlich des Zieles der Sozial­wissenschaften werden hinsichtlich des Prinzips der Wertfreiheit durch die Literatur geschleppt. Gleichgültig, ob es sich um seine empirischen Arbeiten zu Arbeiterfragen oder z.B. um die Aufsätze zur Protestantischen Ethik handelt, es gibt kaum eine längere Pas­sage, in der nicht laufend eine Erörterung mit dem Argument abge­brochen wird, daß für den Zweck der eigenen Untersuchung bestimmte Momente und auch Ursachen außer Betracht bleiben können und letzt­lich aus Gründen des Arbeitsaufwandes bleiben müssen. Die gesamte mir bekannte empirische Arbeit Webers ist geradezu gekennzeichnet durch andauerndes Ausscheiden von Gesichtspunkten durch Wertungen. Es ist geradezu Webers Prinzip, daß Sozialwissenschaft ohne grund­sätzliches und zusätzlich dauerndes Werten nicht möglich ist.[26] Abgesehen von der Frage, ob man auf dem Katheder werten sollte, was er aus allgemeinen politischen Gründen und der Einsei­tigkeit der Kommunikation gegenüber den Studenten ablehnte[27], läßt sich Webers Wertfreiheitsprinzip auf die einzige Aussage zurückführen, daß Gelten und Sollen auseinandergehalten werden sollen. Er selbst beklagt "Unendliches Mißverständnis und vor allem terminologi-scher, daher gänzlich steriler, Streit hat sich an das Wort 'Wert-urteil' geknüpft,..."[28] "... es handelt sich doch ausschließlich um die an sich höchst triviale Forderung, daß der Forscher und Darsteller die Feststellung empirischer Tatsachen... und seine... praktisch wertende... Stellungnahme unbedingt auseinan­derhalten solle, weil es sich da nun einmal um heterogene Probleme han­delt."[29]



Der dritte ausgewählte Problembereich, die Frage des Definierens, läßt sich am kürzesten abhandeln. "Ob es sich um ein reines Gedan­kenspiel handelt, kann a priori niemals entschieden werden; es gibt auch hier nur einen Maßstab: den des Erfolges für die Er­kenntnis konkreter Kulturerscheinungen in ihrem Zusammen­hang...".[30] Vielfach betont Weber die Abhängigkeit auch der Be­griffsbildung vom verfolgten Ziel und daß nur die uns interessie­renden wesentlichen Teile aus der Realität, aus der Unendlichkeit der Eigenschaften, mit Aussicht auf eine erfolgreiche Analyse her­ausgegriffen werden können. Wichtig für die Bildung von Begriffen ist also einzig die Orientierung am Erfolg und dieser hängt einzig vom angestrebten Forschungsziel ab. Von der Unendlichkeit der Ei­genschaften eines jeden Objektes und Ereignisses her ist es sinn­los, nach wesentlichen Eigenschaften, die sich aus den Objek­ten bzw. Ereignissen selbst heraus ergeben könnten, zu suchen.



Mit der Frage der Kausalität möchte ich zum dritten Teil, zum ge­genwärtigen Diskussionsstand und den Möglichkeiten kausaler Ana­lyse, überleiten. Zuerst werde ich hier anschließend an Webers Po­sition auf die zwischenzeitliche Diskussion zum Kausalitätsbegriff eingehen, dann auf die Frage des Objektzuganges und hier vorwie­gend auf die Verwendung von Fragebögen, dann auf den Stand des kausalanalytischen einschließlich des statistischen Instrumentari­ums, und dann folgt als Schluß und als letzter vierter Teil- wie angekündigt - eine zusammenfassende Rückbeziehung der heutigen Problemsituation auf Max Weber.


Zunächst also zum Kausalitätsbegriff:


Hier war Max Weber unbedingter Verfechter des kausalen Denkens. Die Kategorie der Kausalität enthält für ihn zwei Gedanken:


1. Den des Wirkens und
2. den der Gebundenheit an Regeln.
[
31]


Weber zeigt hier auf, daß die Verabsolutierung entweder des Wir­kens oder der Regelhaftigkeit, jeweils bei völligem Ausschalten des anderen Pols, zu sinnlosen Folgen führt. Einmal verschwindet der Begriff der Ursache, da alles Geschehen in mathematischen Gleichungen formuliert ablaufen würde, und im zweiten Fall trüge alles Geschehen Einmaligkeitscharakter, der eine kausale Zurech­nung mit kausalen Regeln unmöglich machen würde. Weber entscheidet sich für einen "naiven Realismus"[32], und hinsichtlich der Deter­minismus-Indeterminismusfrage befindet er einfach: "Negativ gewen­det ist die Sachlage die, daß für sie (mit "sie" sind hier die Ge­schichtswissenschaft und im Zusammenhang allgemein alle Kulturwis­senschaften gemeint, E.D.) beide Gedanken jenseits jeder durch sie zu verifizierenden 'Erfahrung' liegen, und beide ihre praktische Arbeit nicht beeinflussen dürfen."[33]


Das zwischenzeitliche Angebot an Positionen zur Frage der Kausali­tät umfaßt -wie vermutlich vor und zu Zeiten Webers auch- entge­gengesetzte Extreme. Eine jüngere Extremposition wird von Hans-Hermann Hoppe vertreten. Hoppe hält "empirisch-kausalwissenschaft­liche Sozialforschung für logisch unmöglich".[34] Dies vor allem deswegen, weil der Mensch lernfähig sei, über zukünftiges Verhal­ten also nichts sicheres ausgesagt werden könne.


In der umfassenderen Diskussion wurde jedoch vor allem aus der Entwicklung der Physik heraus bereits lange vor Hoppe dem Denken in Kausalität von einer Reihe wissenschaftstheoretischer Autoren völlig abgeschworen. Bunge beschreibt in seinem Artikel "Die Wie­derkehr der Kausalität"[35] den jahrzehntelangen Stand der Einstel­lung zum Kausalitätsproblem im Zusammenhang mit dem Sieg des Empi­rismus. "Jeder Versuch der Wiederaufnahme der Diskussion kausaler Fragen erschien von daher weltfremd und zum Scheitern verur-teilt."[36] "Während die Philosophen sich noch freuten, daß wieder ein lästiges Problem mehr verschwunden war, fuhren solche Leute, die mit praktischen Problemen beschäftigt sind, schamlos fort, in kausalen Begriffen zu denken."[37]


Eine weitere Stellung zum Kausalitätsdenken, die sich von den bis­her erwähnten, außer der Max Webers vermutlich, deutlich unter­scheidet, nimmt der historische Materialismus ein. Kausalität ist hier eine Eigenschaft der Wirklichkeit selbst, und es wird zwi­schen der allgemeinen und speziellen Kausalität unterschieden, ein Unterschied, der zumindest hier nicht weiter interessiert. Festzu­halten ist jedoch, daß dieses Prinzip, im Gegensatz zu anderen, meines Wissens im Grundsatz alle Stürme der Diskussionen innerhalb des historischen und dialektischen Materialismus überstanden hat.


Wird der heutige Stand der Diskussion auf Weber zurückbezogen, so zeigt sich, daß seine Position auch noch heute als Grundlage für empirisches kausalanalytisches Arbeiten geeignet ist. Selbst die Position Hoppes ist von Weber vorweggenommen worden, da er allen auf die Kultur bezogenen Wissenschaften "ewige Jugendlichkeit"[38] zuschreibt. Dies trifft auch auf den Tatbestand des Lernens zu, der die heute analysierten Regelmäßigkeiten bereits während der Analyse über den Haufen geworfen haben kann. Heutige kausalanaly­tische Forschung muß sich wenn, dann auf den Gedanken der Gebun­denheit an Regeln in Webers Kausalitätsbegriff stützen, Aktions­forschung könnte sich zusätzlich auf den Gedanken des Wirkens stützen.


Damit komme ich über den Begriff der Aktionsforschung zum Problem des Objektzuganges in den Sozialwissenschaften. Gleichgültig, ob man die Qualität der Beziehung Subjekt-Objekt zwischen Forscher und Forschungsobjekt aufheben will und kann, auf keinen Fall ist z.B. Aktionsforschung mit Webers Position unvereinbar, desglei­chen nicht biographische und andere Forschungszugänge, die von der üb­lichen Verwendung von Fragebögen und der Verwendung wie auch immer gearteter statistischer Verfahren abweichen. Auch Max Webers All­tagserfahrungen sind immer wieder in seine Arbeiten eingefloch­ten. Ich möchte mich hier jedoch auf den vorherrschenden Objektzugang, den der Verwendung von Fragebögen beschränken, da er der verbrei­tetste ist und ich mit ihm die meisten Erfahrungen gesammelt habe. Dies bedeutet keine Abwertung anderer Ansätze, im Ge­genteil.


Abgesehen davon, daß neue Zugänge, wie z.B. telefonische Inter­views, die Verwendung von Tonbändern oder das Antworten an einem Bildschirm hinzugekommen sind, die alle je nach Forschungsziel, Fragestellung, einzelnen Inhalten, fragender Institution usw. ihre Vor- und Nachteile besitzen, sieht ihre übliche Verwendung recht trostlos aus. Die jahrzehntelangen Erfahrungen z.B. Cannells in den USA[39] oder die Arbeit Atteslander's und Kneubühler's zu den Fehlerquellen im Interview[40] werden in der Regel ignoriert. Zum Interview wird auch in der Bundesrepublik kaum geforscht. Mir ist, um einen Teilbereich herauszugreifen, z.B. keine einzige Arbeit in der Bundesrepublik bekannt, die sich mit dem Auftreten fehlender Angaben bei Fragebögen systematisch auf empirischer Grundlage be­faßt. Beispielhaft gilt insgesamt noch immer, und wird vermutlich auch unbefristet die Aussage von Mayntz, Holm und Hübner weiter gelten, daß selbst für Zwecke der Planung von Interviews, die um­fangreiche Literatur, die sich mit der Bedeutung und den Auswir­kungen von Situationseffekten beim Interview befaßt, "sich...für die konkrete Durchführung von Interviews nur selten und auch nur mit großem Mehraufwand fruchtbar machen" läßt.[41]


Allein bei Fragen z.B. nach medizinischen Tatbeständen betragen die Ausfallraten bis zu 50 Prozent[42] und machen es zusammen mit dem Auftreten von fehlenden Angaben zweifelhaft, ob es häufig sinnvoll ist, komplexere statistische Verfahren einzusetzen. Im Gegensatz zur Verwendung reaktiver Verfahren zur Informationser­mittlung, deren grundsätzliche Schwächen Weber bereits bekannt wa­ren, haben sich im Bereich der Datenaufbereitung und statistischen Analyse Entwicklungen vollzogen und finden noch immer statt, denen zumindest bald der Charakter eines qualitativen Sprungs zugespro­chen werden kann.


Trotz der zu Webers Zeiten noch unvorstellbaren Fortschritte ha­ben diese jedoch an der grundsätzlichen Problematik nichts verän­dert. Dies kommt z.B. durch den Rat von McCullagh und Nelder, den gei­stigen Vätern von GLIM, in ihrem Buch "Generalized Linear Mo­dels" in ihrem wichtigsten Hinweis an die Leser prägnant zum Aus­druck, dieser lautet schlicht "All models are wrong."[43] In einer ande­ren Formulierung entspricht dies einer von Weede gebrauchten For­mulierung der Annahmebelastung statistischer Modelle, die er im Rahmen einer Einführung in LISREL gebraucht.[44] Unter der Ge­samtheit der Annahmen finden sich auch solche, die nicht nachprüf­bar sind. Neben dem fortgeschrittenen statistischen Instrumenta­rium, das unter einer geringeren Annahmebelastung als das einfa­chere bei sinnvoller Anwendung leidet, spricht jedoch ein weite­rer Gesichtspunkt dafür, daß alle Modelle auch inhaltlich ohne Be­rücksichtigung der "Falschheit" der statistischen Modelle falsch sind: Der Stand der Theoriebildung in den Sozialwissenschaft ist ein höchst unbefriedigender, und darüber hinaus weist z.B. Esser mit Recht daraufhin, daß für eine inhaltliche Theorie eine gültige Theorie des Interviews Voraussetzung wäre.[45] Und diese Aussage zum Interview läßt sich wiederum über alle Erhebungs- und Meßver­fahren verallgemeinern. All dieser grundsätzlichen Schwierigkeiten in der empirischen Sozialforschung war sich Weber bereits bewußt. Insofern ist z.B. aus dem Blickwinkel empirischer Forschung, um nur ein Beispiel zu nennen, die Position Poppers und der Kritische Rationalismus ein Rückschritt von Schreibtischstrategen hinter die wissenschaftstheoretischen Positionen des Empirikers Weber.


Der vierte und letzte Teil meines Vortrages kann am kürzesten aus­fallen.


Zum Stand des Objektzuganges und zum statistischen Instrumentarium wurden bereits Vergleiche im dritten Teil vorweggenommen. Hier hat sich -wie bereits erwähnt- außer im Einzelnen im Grundsätzlichen nichts geändert. Die Klüfte zwischen Theorie bzw. Hypothesen und Empirie und Auswertungsverfahren, d.h. die Unzulänglichkeiten der der Sozialforschung zur Verfügung stehenden Verfahren, waren Max Weber bereits bekannt und sind im Grundsatz nicht überwindbar.


Meine wichtigste Aussage besteht darin, daß Weber für mich nur als antidogmatischer Empiriker zu verstehen ist, und zwar als ein Em­piriker, der offen war für alle neuen der Empirie weiterhelfenden Ideen und Verfahren. Er ließ sich von niemandem seiner empirischen Arbeit irgendwelche Schemata oder dogmatische Positionen aufpres­sen und läßt sich auch heute in kein Schema pressen, ohne daß ihm Gewalt angetan werden müßte. Aus seinen wissenschaftstheoretischen Auseinandersetzungen kann letztlich auch keine in sich geschlosse­nen Wissenschaftslehre abgeleitet werden, sondern es handelt sich um Prinzipien, die jeder einheitlichen Schematisierung widerste­hen. Es sind Prinzipien, in denen sich seine Art der Weltsicht, Wertungen und Erkenntnisse aus seinen empirischen Arbeiten und wissenschaftstheoretischen Auseinandersetzungen mischen, und die dennoch ein sinnvolles, aufeinanderbezogenes, in sich schlüssiges Ganzes bilden.[46]


In diesem Sinne kann Weber sogar als Anti-Wissenschaftstheoretiker bezeichnet werden.[47] In diesem Sinne sind seine Arbeiten und Po­sitionen geeignet -nach eventueller Überprüfung und Abänderung durch den betreffenden Einzelnen- zur Grundlage für eigenes empi­risches sozialwissenschaftliches Arbeiten gemacht zu werden.


Von Max Weber vertretene Prinzipien


I. Allgemeine Prinzipien


1. Das der Kausalität und zwar ohne jede Einschränkung und dazu das der Unendlichkeit kausaler Ketten in Tiefe und Breite,


2. das des ständigen Kampfes,


3. das der Sinnlosigkeit der Welt und Weltgeschichte,


4. das des ständigen Zwanges zur Stellungnahme und Auswahl.[48]


II. Auf Wissenschaft bezogene Prinzipien


1. Das Prinzip der intellektuellen Redlichkeit,[49]


2. das der Unabdingbarkeit der Zielsetzung(en),


3. das der Unaustragbarkeit von Wertungen, vor allem der "letzten" Wertungen mit Mitteln der Wissenschaft, die ihrerseits auf ei­ner Wertung beruht,[50]


4. das der Trennung von Gelten (-wollen) und Sollen: "Wissen-schaftliche Erkenntnis ist das, was für alle gelten will."[51] (Wertfreiheitsprinzip für die Ebene des gelten Wollens),


5. das, daß allein der Erfolg den Wert des wissenschaftlichen In­strumentariums, seien es Definitionen, Methoden, Zugänge zum Forschungsobjekt usw., bestimmt. (Führt zum Methodenpluralis­mus.),[52]


6. das, daß allein das individuelle Handeln Grundlage jeder Sozi­alwissenschaft ist,[53]


7. das Prinzip der Partialbetrachtung,[54]


8. das Prinzip der Einheit der Wissenschaft auf der Ebene der Ana­lyse einzelner Ereignisse, aber das Prinzip der Unvereinbarkeit von Natur- und Sozialwissenschaften auf der Ebene der Zielset­zung, hier angestrebtes Gesetzeswissen und Anwendungsorientie­rung möglich, dort verstehender und deutender Nachvollzug von Handeln allein sinnvoll.[55]


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Schmidt Gert: Max Webers Beitrag zur empirischen Industriefor­schung, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsycholo­gie, 32, (1980), 76-92.

<schG80>


Schoknecht Günter: Wie zuverlässig sind Befragungsergebnisse bei epidemiologischen Studien?, in: Medizinische Welt, 38, (1987), 1067-1071.

<skt87>


Tiemann Friedrich-W.: ANALYSE UND INTENTION- Zur Bewältigung des Pilatus-Syndroms in der Sozialforschung. Habilitations­schrift, eingereicht am Fachbereich Philosophie und Sozial­wissenschaften I der Freien Universität Berlin. Berlin, 1984.

<tie84>


Weber Max: Die Lage der Landarbeiter im ostelbischen Deutschland. Provinzen Ost- und Westpreußen, Pommern, Posen, Schlesien, Brandenburg, Großherzogtümer Mecklenburg, Preußischer Kreis Herzogtum Lauenburg (Provinz Schleswig-Holstein), in: Schrif­ten des Vereins für Socialpolitik LV, Die Verhältnisse der Landarbeiter in Deutschland, 3. Band, Duncker & Humblot, Leipzig, 1892.

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Weber Max: Die Erhebung des Evangelisch-sozialen Kongresses über die Verhältnisse der Landarbeiter Deutschlands, in: Die christliche Welt, Evangelisch-Lutherisches Gemeindeblatt für Gebildete aller Stände, 7. Jahrgang, Nummer 9, Fr. W. Grunow, Leipzig, (1893), 535-540.

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Weber Max: Roscher und Knies und die logischen Probleme der hi­storischen Nationalökonomie. (Erster Artikel) <1. Teil>, in: Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft im Deutschen Reich, hrsg. von Gustav Schmoller, 27. Jahrgang, 4. Heft, Duncker & Humblot, Leipzig, (1903), 1-41.

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Weber Max: Die "Objektivität" sozialwissenschaftlicher und sozi­alpolitischer Erkenntnis, in: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, hrsg. von Werner Sombart, Max Weber und Edgar Jaffé, 19. Band, 1. Heft, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen und Leipzig, (1904), 22-87.

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Weber Max: Roscher und Knies und die logischen Probleme der hi­storischen Nationalökonomie. <2. Teil> II. Knies und das Ir­rationalitätsproblem <1. Teil>. In : Jahrbuch für Gesetzge­bung, Verwaltung und Volkswirtschaft im Deutschen Reich, 29. Jahrgang, 4. Heft , hrsg. von Gustav Schmoller, Duncker & Humblot, Leipzig, (1905), 89-150.

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Weber Max: Roscher und Knies und die logischen Probleme der hi­storischen Nationalökonomie. (Dritter Artikel). <3. und letz­ter Teil> II. Knies und das Irrationalitätsproblem (Fortset-zung) <2. und letzter Teil>. In : Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft im Deutschen Reich, 30. Jahr-gang, 1. Heft , hrsg. von Gustav Schmoller, Duncker & Hum­blot, Leipzig, (1906a), 81-120.

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Weber Max: Kritische Studien auf dem Gebiet der kulturwissen­schaftlichen Logik, in: Archiv für Sozialwissenschaft und So­zialpolitik, 22. Band, 1. Heft, hrsg. von Werner Sombart, Max Weber und Edgar Jaffé, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck),Tübingen, (1906b), 143-207.

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Weber Max: Erhebungen über Auslese und Anpassung (Berufswahl und Berufsschicksal) der Arbeiterschaft der geschlossenen Großin­dustrie. Als Manuskript gedruckt. Pierersche Hofbuchdruckerei Stephan Geibel&Co, Altenburg, 1908a.

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Weber Max: Zur Psychophysik der industriellen Arbeit. <1. Teil> in: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, 27. Band, 3. Heft, hrsg. von Werner Sombart, Max Weber und Edgar Jaffé, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen, (1908b), 730-770.

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Weber Max: Zur Pschophysik der industriellen Arbeit. II. <2. Teil>, in: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, 28. Band, 1. Heft, in Verbindung mit Werner Sombart und Max Weber hrsg. von Edgar Jaffé, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen, (1909a), 219-277.

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Weber Max: Zur Pschophysik der industriellen Arbeit. (Fortset-zung). <3. Teil>, in: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozi­alpolitik, 28. Band, 3. Heft, in Verbindung mit Werner Som­bart und Max Weber hrsg. von Edgar Jaffé, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen, (1909b), 719-761.

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Weber Max: Zur Psychophysik der industriellen Arbeit. IV. (Schluß) <4. und letzter Teil>, in: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, 28. Band, 3. Heft, in Verbindung mit Werner Sombart und Max Weber hrsg. von Edgar Jaffé, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen, (1909c), 513-542.

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Weber Max: Zur Methodik sozialpsychologischer Enquêten und ihrer Bearbeitung. Levenstein Adolf: Aus der Tiefe. Arbeiterbriefe; derselbe: Arbeiter-Philosophen und -Dichter, Band I; der­selbe: Lebenstragödie eines Tagelöhners, in: Archiv für Sozi­alwissenschaft und Sozialpolitik, 29. Band, 3. Heft, in Ver­bindung mit Werner Sombart und Max Weber hrsg. von Edgar Jaffé, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen, (1909d), 949-958.

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Anonym <Weber Max>: Vorbericht über eine vorgeschlagene Erhebung über die Soziologie des Zeitungswesens. Als Manuskript ge­druckt. Universitäts-Buchdruckerei J. Hörning, Heidelberg, o.J. <1910>.

<w152a>


Weber Max: Ueber einige Kategorien der verstehenden Soziologie, in: Logos, Internationale Zeitschrift für Philosophie der Kultur, 4. Band, 3. Heft, hrsg. von Richard Kroner und Georg Mehlis, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen, (1913), 253-294.

<w183>


Weber Max: Der Sinn der "Wertfreiheit" der soziologischen und öko­nomischen Wissenschaften, in: Logos, Internationale Zeit­schrift für Philosophie der Kultur, 7. Band, 1. Heft, hrsg. von Richard Kroner und Georg Mehlis, J. C. B. Mohr (Paul Sie­beck), Tübingen, (1918), 40-88.

<w203>


Weber Max: Wissenschaft als Beruf.: <In der Reihe:> Geistige Ar­beit als Beruf. Vorträge vor dem Freistudentischen Bund. Er­ster Vortrag, Duncker & Humblot, München und Leipzig, 1919.

<w262>


Weber Max: Grundriß der Sozialökonomik, III. Abteilung. Wirtschaft und Gesellschaft. I. Die Wirtschaft und die gesellschaftli­chen Ordnungen und Mächte. Erster Teil, J. C. B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen, 1921.

<w278>


Weber Max: Die Lage der Landarbeiter im ostelbischen Deutschland, Max Weber Gesamtausgabe (MWG), Bd. I/3, 2 Halbbände (hrsg. von Martin Riesebrodt). J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1984. Erste Auflage 1892.

<mwgI3>


Weber Max: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, hrsg. von Johannes Winckelmann, 7. Aufl., J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), UTB für Wissenschaft, Uni-Taschenbücher 1492, Tübingen, 1988. (Gegenüber der 1., 1922 von Marianne Weber herausgegebenen Auflage, ergänzt, erweitert, verbessert, durchgesehen). <Zitiert als WL>

<wl88>



Weber Max: Gesammelte Aufsätze zur Soziologie und Sozialpolitik, hrsg. von Marianne Weber, 2. Aufl., J.C.B. Mohr (Paul Sie­beck), UTB für Wissenschaft, Uni-Taschenbücher 1494, Tübin­gen, 1988. (Photomechanischer Nachdruck der 1. Auflage von 1924). <Zitiert als GASS>

<gass88>


Weiß Johannes (Hrsg.): Max Weber heute. Erträge und Probleme der Forschung,suhrkamp taschenbuch wissenschaft 711, Frankfurt am Main, 1989.

<wei89>


Weede Erich: Hypothesen, Gleichungen und Daten. Spezifikations- und Meßprobleme bei Kausalmodellen für Daten aus einer und mehreren Beobachtungsreihen. ZUMA-Monographien: Sozialwissen­schaftliche Methoden, Band 1, Kronberg/Taunus, 1977.

<wee77>



Erläuterung zu den Buchstaben nach den Seitenangaben:
o: ungefähr im ersten Drittel der Seite oder dort beginnend.
m: " " zweiten " " " " " "
u: " " dritten " " " " " "


1. Der vorliegende Text beruht -außer kleinen stilistischen Ände­rungen- wortgetreu auf dem Manuskript des von mir am 23.10.1986 an der Freien Universität gehaltenen Habilitationsvortrages. Lediglich in den Anmerkungen wurden Ergänzungen und weitere Stellungnahmen eingeschoben. Ich habe auch nach weiterer Be­schäftigung mit Max Weber keinen Anlaß gesehen (Ausnahmen vgl. Anm. 3 und 45), Aussagen und Formulierungen ändern zu müssen.

2. Inzwischen hat z.B. u.a. einer der bekanntesten Interpreten Max Webers, Wolfgang Schluchter, umfangreiche zusätzliche In­formationen zum Zustandekommen von "Wirtschaft- und Gesell­schaft" geliefert und kritische Fragen gestellt. Bereits der Titel seiner Arbeit: "'Wirtschaft und Gesellschaft'- Das Ende eines Mythos", in: Weiß (1989) S. 55-89, und noch mehr natür­lich die einzelnen Darlegungen, bestätigen mein seit längerem gehegtes Unbehagen gegenüber "Wirtschaft und Gesellschaft". Persönlich halte ich Diskussionen um das "Hauptwerk" eines be­stimmten Autors für fast immer sinnlos und nur von den tatsäch­lichen Problemen wegführend. Bedauerlicherweise sind sicherlich erhebliche Anteile von Studentengenerationen von einer Ausein­andersetzung mit Max Weber eben durch dieses "Hauptwerk" abge­schreckt worden. Andere einführende Zugänge zu Webers Arbeiten wären sicherlich sinnvoller gewesen als ein zeitgebundenes Lehr- bzw. Handbuch zur Ikone (z.B. "magnum opus") zu erklä­ren. Zumindest die ersten 121 Seiten (Grundbegriffe, Kategor­ienlehre) hätten niemals gemessen an Webers eigenen Aussagen zur Frage des Definierens und der Vergänglichkeit soziologi­scher Ansätze und Aussagen zum Teil eines "Hauptwerkes" erklärt werden dürfen. Vgl. dazu z.B. Max Weber (1904) S. 58m-59 und 86u-87, (=WL, S. 184m und S. 213u-214u). Zur Frage des Definie­rens vgl. unten das Ende des zweiten Teils. Die Äußerungen des Empirikers Weber auf den S. 58m-59 seien besonders "reinen" Theoretikern, "großen" Systematisierern oder Gläubige(r)n geschlossener philosophischer Systeme empfohlen.

3. Es gibt auffällig wenige Arbeiten, die sich mit der Empirie Max Webers und/oder mit dem Einfluß seiner empirischen Erfah­rungen auf seine späteren Arbeiten befassen. Inzwischen bin ich der Auffassung, daß ihr Einfluß weitaus größer ist, als ich es noch 1986 vermutet habe. Eine systematische Aufarbeitung steht um so mehr aus, als z.B. Lazarsfeld und Oberschall (1965) er­stens die Nichtbeachtung der empirischen Arbeiten bereits vor 27 Jahren ziemlich folgenlos beklagten und zweitens m.E. die völlig falsche These vertreten, daß es Weber nicht gelungen sei, aktuelle empirische Arbeit und historische soziologische Analyse einerseits und Psychologie und Soziologie andererseits miteinander zu vereinbaren. Wenn seine empirischen Arbeiten und wissenschaftstheoretischen Auseinandersetzungen als Ausgangs­punkt genommen werden, so halte ich genau das Gegenteil für zu­treffend. Auf weitere sich mit Webers Empirie befassende Arbei­ten, wie z.B. Oberschall (1965), Heckmann (1979) und Schmidt (1980), gehe ich hier absichtlich nicht ein, da eine Auseinan­dersetzung einen größeren Aufwand erfordern würde, zumal - wie eben erwähnt - eine m.E. auch nur halbwegs Weber gerecht wer­dende Einordnung und Bewertung seiner empirischen Arbeiten noch völlig aussteht. Ich hoffe, mit dem vorgelegten Manuskript we­nigstens teilweise zu einer angemesseneren Bewertung seiner em­pirischen Arbeiten beizutragen.

4. Vgl.dazu Anonym <Weber, Max>, o.J. <1910>.

5. Vgl. dazu Einleitung (Martin Riesebrodt) und Text in: Max We­ber (1984), S. 13, 62 oder (1892), S. 4.

6. Vgl. dazu Max Weber (1893) Spalte 536, wo in der Anmerkung auf eine entsprechende Äußerung Göhres verwiesen wird.

7. Diese Aussage muß ich unter den Vorbehalt stellen, daß ich noch nicht alle bisher bekannt gewordenen Arbeiten und Äußerun­gen Max Webers gelesen, geschweige denn systematisch durchgear-beitet habe.

8. Vgl. z.B. Max Weber (1913) S. 263m-264 (=WL, S. 439).

9. Vgl. dazu Tiemann (1984).

10. Äußerungen zu methodischen bzw. empirischen Problemen finden sich in allen empirischen Arbeiten verstreut bis hin zu einem im Jahr vor seinem Tode gehaltenen Vortrag. (Vgl. zum Vortrag: Max Weber (1919), S. 11m, (=WL, S. 589u)). Die angegebene Text­stelle sollte vielen empirischen "Großunternehmern" und noch mehr "reinen" Theoretiker noch heute rote Ohren verschaffen.

11. Vgl. GASS, S. 1-60. Ein Vergleich mit Max Weber (1908a) zeigt, daß Marianne Weber den Titel dieser Arbeit geändert hat.

12. Vgl. Max Weber (1908b und 1909a-c), (=GASS, S. 61-255).

13. Vgl. Max Weber (1909d).

14. Vgl. Max Weber (1908a), S. 60 (=GASS, S.2o).

15. Vgl. z.B. Max Weber (1909d), S. 950u.

16. Vgl. z.B. Max Weber (1893), Spalte 540m.

17. Vgl. Max Weber (1909d), S. 953u und (1919), S. 11m, (=WL, S. 589u).

18. Vgl. Max Weber (1919), S. 11m, (=WL, S. 589u).

19. Leider ist es mir bisher nicht gelungen, die verloren gegan­gene zugehörige Quelle wieder zu finden.

20. Vgl. Max Weber (1910).

21. Vgl. Max Weber (1904), S.53u, (=WL, S. 179o). Popper (1965 u.1971, jeweils S. 113, Anm. 105), nimmt den Satz Webers "wenn die kausale Erkenntnis des Historikers Zurechnung konkreter Erfolge zu konkreten Ursachen ist, so ist eine gültige Zurech­nung irgend eines individuellen Erfolges ohne die Verwendung 'nomologischer' Kenntnis - Kenntnis der Regelmäßigkeiten der kausalen Zusammenhänge - überhaupt nicht möglich.", offen­sichtlich zum Anlaß, in Weber seinen Vorläufer hinsichtlich eines angestrebten Gesetzeswissens in den Sozialwissenschaften zu sehen. Bereits die Lektüre einiger Seiten vor und nach die­ser Stelle reicht aus, um jeden Leser genau vom Gegenteil zu überzeugen.

22. Vgl. Max Weber (1904), S. 54u (=WL, S. 180o).

23. Vgl. Max Weber (1904), S. 50m und 50-51 (=WL, S. 175m und 175-176).

24. Vgl. Max Weber (1913), S. 254m (=WL, S. 428m).

25. Vgl. zusätzlich z.B. Max Weber (1906b) S. 185, Anm. 26 (=WL, S. 265, Anm. 1) und oben Anm. 21 und 22.

26. Vgl. z.B. Max Weber (1904), S. 45 und 47 (=WL, S. 170m-171).

27. "Aber es ist doch etwas allzu bequem, seinen Bekennermut da zu zeigen, wo die Anwesenden und vielleicht Andersdenkenden zum Schweigen verurteilt sind." (1919), S. 30m (=WL, S.607o).

28. Vgl. Max Weber (1917), S. 49 und 50 (=WL, S. 499m).

29. Vgl. Max Weber (1917), S. 50 (=WL, S.500o).

30. Vgl. Max Weber (1904), S. 67o (=WL, S. 193o) und (1913), S. 253, Anm. 1m (=WL S. 427, Anm. 1m). 1913 schränkt Weber gegen­über früher ein: "Die Art der Bildung soziologischer Begriffe ist überaus weitgehend Zweckmäßigkeitsfrage." (Hervorhebung durch E.D.).

31. Vgl. Max Weber (1906a), S. 109 und 110 (=WL, S. 134u-135).

32. Vgl. Max Weber (1913), S. 262m (=WL, S. 437u).

33. Vgl. Max Weber (1906a), S. 112o (=WL, S. 136u-137o)

34. Vgl. Hoppe (1983), S. 7 und S. 32.

35. Vgl. Bunge, Mario: Die Wiederkehr der Kausalität, in: Ka­nitschneider (1984), S. 141-160, hier S. 141.

36. Bunge a.a.O., S.142.

37. Bunge a.a.O., S.143.

38. Vgl. Max Weber (1904), S. 79u, 80o und S. 87m (=WL, S. 206m und S. 214m).

39. Vgl.Charles F. Cannell u.a. (1977a), (1977b), (1981).

40. Vgl. Peter Atteslander und Hans-Ulrich Kneubühler ( 1975). Zwischenzeitlich hat sicherlich die Forschung zu diesem The­menkomplex unter Einbeziehung sozialpsychologischer Theorien erheblich zugenommen, wie z.B. ein Blick in die letzten Num­mern der ZUMA-Nachrichten und der Zentralarchiv-Informationen zeigt. Ob sie sich in der Praxis auswirkt, vermag ich momentan nicht zu beurteilen. Ich hege jedoch grundsätzliche Zweifel, da die gleich zitierte Aussage (vgl. dazu die nächste Anmer­kung) noch immer und grundsätzlich gilt.

41. Vgl. Renate Mayntz; Kurt Holm; Peter Hübner (1969), S. 114f.

42. Vgl. Günter Schoknecht (1987) und Eike Durin; Renate Menzel; Walter Bauhöfer (1987).

43. Vgl. Peter McCullagh und John A. Nelder (1983), S.6m.

44. Vgl. Erich Weede (1977), S. 7 f.

45. Vgl. Hartmut Esser (1975), S. 10 und 11.

46. Inzwischen habe ich hin und wieder Zweifel, ob ich diese Aus­sage auf Dauer vollständig aufrecht erhalten kann.

47. Vgl. Max Weber (1906b), S. 145m (=WL, S 217u): "Nur durch Auf­zeigung und Lösung sachlicher Probleme wurden Wissenschaften begründet und wird ihre Methode fortentwickelt, noch niemals dagegen sind daran rein erkenntnistheoretische oder methodolo­gische Erwägungen entscheidend beteiligt gewesen."

48. Vgl. Max Weber (1904), S. 45-47 (=WL, S. 170-171).

49. Vgl. z.B. Max Weber (1919) S. 13 (=WL, S. 591m).

50. Vgl. Max Weber (1904), 86o (=WL, S. 213o).

51. Vgl. z.B. Max Weber (1904), S. 31 und 32 (=WL, S. 155 und 156).

52. Vgl. Max Weber (1904), S. 41u (=WL, S. 166m).

53. Vgl. oben Anm. 7.

54. Damit ist gemeint, daß er das Grundprinzip jeder empirischen Kausalanalyse, Gesamtheiten aufzuspalten und dann zu verglei­chen, in all seinen Variationen voll beherrscht hat.

55. Vgl. Max Weber (1904), S. 48 und 49 (=WL, S. 173 und 174); (1904), S. 53-55 (=WL S. 179-180) und (1913), S. 253-294, ins­besondere bis S. 266 (=WL, S. 427-474, insbesondere bis S. 442).