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2. Bauanleitung für die Kamera

2.1 Teileliste

Neben zwei identischen Kameras mit Infrarot-Fernauslöser werden folgende Kleinteile benötigt, die sich in Baumärkten, Elektronikmärkten und im Phototrödel finden lassen:

  1. Winkelschiene, lackiert und gelocht (als Regalelement im Baumarkt bei 50cm Länge für ca. DM 3,50 erhältlich, wird auf ca. 25cm Länge abgesägt)
  2. Knickwinkel, selbstklebend, schwarz. Hierbei handelt es sich um ein breites, dickes Klebeband aus Kunststoff, mit dem normalerweise Winkel abgeklebt werden. Es ist 38mm breit und eignet sich hervorragend als dämpfende, rutschfeste Beklebung der Schiene. (Ebenfalls im Baumarkt erhältlich, die 5m-Rolle ca. DM 10,--)
  3. Hahnscheibe, Gummi, ohne Bohrung, Durchmesser 16mm, 2 Stück. Baumarkt, Pfennigartikel.
  4. Hahnscheibe, Gummi, mit Bohrung, Durchmesser 13mm, 1 Stück. Baumarkt, Pfennigartikel.
  5. Möbel- bzw. Regalelement, Holz, mit beiderseitig eingelassenem M6-Gewinde.
  6. Maschinenschraube M6, Länge ca. 15mm.
  7. Lichtleiter, schwarz isoliert, ca. 45cm. (Im Elektronikhandel erhältlich, Meterpreis ca. DM 3,50)
  8. Tapetenleiste aus Holz, ca. 5x20mm, ca. 25cm lang. Dient auf der Schraubenseite der Befestigungsschiene als Schraubenhalter und Distanzstück.
  9. Stativschraube, 2 Stück (Photohändler; evtl. alte Blitzschiene vom Wühlkorb ausschlachten)
  10. Gummiring, Haushaltsgummi

Die für den Bau der Stereokamera benötigten Teile. Es fehlt die Tapetenleiste; auch ist nur eine Kamera mit Fernauslöser abgebildet.

2.2 Benötigte Werkzeuge

  1. Holzbohrer 6mm
  2. Holzbohrer 10mm
  3. Metallbohrer 6mm
  4. Kleine Ahle
  5. Universalsäge
  6. Sägelehre
  7. Sekundenkleber

2.3 Montage der Kameras

Zunächst wird die Winkelschiene auf ca. 25cm Länge abgesägt. Die genaue Länge ist vom Maß der verwendeten Kameras abhängig; die Kameras müssen nebeneinander bequem auf die Schiene passen, und zwischen den Kameras muß noch die Befestigungsschraube des Handgriffs Platz finden.

Anschließend wird der Knickwinkel breit auf einer Schienenseite aufgetragen. Danach können mit dem Holzbohrer 6mm die Löcher der Stativschrauben in das Kunststoffband gebohrt werden; langsam und mit wenig Druck gebohrt, reißt die Bohrlochkante auch nicht aus.

Auf die innere Seite der Schiene wird nun die Tapetenleiste aufgeklebt. Sie dient hauptsächlich den Stativschrauben als Abstandshalter und schwimmendes Lager. Dazu sind mit dem Holzbohrer 10mm die Aufnahmen für die breiten Abschnitte der Stativschrauben anzusenken, anschließend können mit dem 6mm-Holzbohrer die Löcher für die Stativschrauben und den Haltegriff gebohrt werden. Umgekehrt gelingt dies nicht so gut, da der 10mm-Bohrer in einem fertigen 6mm-Loch keinen zentrischen Halt mehr findet und das Loch ausreißt.

Danach kann das Möbelelement mittig auf der Schiene mit der Maschinenschraube befestigt werden. Der Griff ist somit fertig. Wird das untere Gewinde herausgedreht und durch eine Stativschraube ersetzt, so dient der Griff gleichzeitig als Stativhalterung.

Die Schiene nach Montage von hinten. Deutlich sind die Tapetenleiste und der Haltegriff zu sehen.

Sollte für den Griff kein passendes Loch in der gelochten Schiene sein, so muß mit dem Metallbohrer 6mm eines gebohrt werden, wobei darauf zu achten ist, daß der Schraubenkopf nicht an die Kameragehäuse stößt, weil sich diese sonst eventuell nicht mehr plan auf der Schiene fixieren lassen.

2.4 Montage der gemeinsamen Auslösung

Die Übertragung vom Minolta-Fernauslöser auf die Kameras erfolgt per Lichtleiter. Auf der Vorderseite der Kamera unmittelbar unter dem Auslöser befindet sich ein schwarzes Knopfauge, hinter dem der Sensor der Fernbedienung liegt.

Um den Lichtleiter sicher und reversibel an diesem Auge anzuschließen, wurde pro Kamera eine 16mm-Hahnscheibe ohne Bohrung (eine Gummidichtung einfacher Wasserhähne) zunächst mit dem 6mm-Holzbohrer so angebohrt, daß eine ca. millimetertiefe Senke zur Aufnahme des leicht erhabenen Sensorauges entstand. Anschließend wurde mit der Ahle eine Aufnahmeöffnung für den Lichtleiter durchgebohrt. Die solchermaßen präparierte Gummischeibe läßt sich nun mit Superkleber bündig auf das Sensorauge der Kamera aufkleben. Ist die Scheibe einmal aufgeklebt, kann der Lichtleiter bei Montage einfach hineingesteckt und nach Ende des Photographierens wieder abgezogen werden.

Die Lichtleiter werden mit einer Dichtungsscheibe auf dem Kamera-Sensor fixiert.

Die Fernauslösung wird mit einem Haushaltsgummiring straff am Haltegriff befestigt, so daß die Leuchtdiode nach oben weist und zwischen Fernbedienung und Metallschiene noch ca. 5mm Abstand bleiben. Anschließend wird eine Hahnscheibe 13mm mit Bohrung genommen und entlang einer Sekante, die die zentrale Bohrung unversehrt läßt, ein Stück abgeschnitten. Mit der so entstandenen planen Fläche läßt sich die Dichtungsscheibe nun mit Superkleber vor das optisch aktive Ende der Fernbedienung kleben. Sobald der Klebstoff getrocknet ist, werden zwei Lichtleiter (ca. 30cm für die rechte sowie ca. 15cm für die linke Kamera lang) so durch die Bohrung der Hahnscheibe gefädelt, daß sie auf der anderen Seite ca. 1mm herausragen und in die Vertiefung der Fernbedienung leicht hineinragen.

Die beiden Lichtleiter werden im Loch der Dichtungsscheibe fixiert und gegenüber der Sendediode des Fernauslösers positioniert.

Da die Fernbedienung nur mit einem Haushaltsgummi befestigt ist, kann sie jederzeit zum Batteriewechsel abgenommen werden. Ebenso lassen sich die zweckentfremdeten Dichtungsscheiben auf den Kameras jederzeit mit einem beherzten Ruck mit der Zange entfernen, ohne weitere Schäden zu hinterlassen. Es ist also dafür Sorge getragen, daß die Apparate weitestgehend in Serienzustand bleiben; sie können somit jederzeit als ,,normale'' Photoapparate weiterverwendet werden.

Die fertige Stereo-Kamera.


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