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4. Die Rezeption mongolischer Filme im Westen

Das mongolische Kino hat viele verborgene Juwelen aufzuweisen, die zu Unrecht hierzulande völlig unbekannt sind. Manche mongolischen Filme finden bestimmt auch bei uns ein dankbares Publikum, wenn günstigere Rahmenbedingungen für die Vorführung geschaffen werden, als dies bei der Berlinale der Fall war. Der Zuschauer könnte dann sehen, daß die Mongolei nicht nur Reiterepen zu bieten hat, wie der unbedarfte und befangene Filmkritiker Ken Eisner in seinen Ausführungen zu ``Argamshaa'' pseudoironisch vermutet (Zitat: ``Was sieht man dort in den weiten mongolischen Steppenlandschaften? Die goldenen Horden? Ein Rennen der Khans? Nein, es ist vielmehr die Rückkehr des italienischen Neorealismus. [...]'' In: Variety, New York, 3.-9. Januar 1994, zitiert im Begleitheft.).

Es könnte endlich sichtbar werden, daß viele mongolische Filme weit über diesen Horizont hinausweisen und eine aufrechte, unbeugsame menschliche Haltung darstellen, die keineswegs nur an die Mongolei gebunden ist. Es ist diesen Filmen zu gönnen, daß ihr eventueller kommerzieller Erfolg im Ausland der einheimischen Filmindustrie (sowohl Mongolkino als auch der aufstrebenden, frei finanzierten Produktion) zumindest soweit den Rücken stärkt, daß deren Schaffen nicht zum Erliegen kommt und mongolische Filmschaffende auch weiterhin die Möglichkeit haben, ihre Ideen zu verwirklichen.


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