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3. SQL-Datenbanksysteme

Auf dem Markt gibt es eine große Zahl von SQL-RDBMS für jeden Anwendungszweck und jede Datenmenge. Neben kommerziellen Systemen, die je nach Ausbaustufe leicht einen fünfstelligen Euro-Betrag kosten können, gibt es für Studienzwecke auch kostenlose bzw. weitgehend kostenlose Systeme, deren Leistungsfähigkeit durchaus mit kommerziellen Systemen mithalten kann. Große Datenbanksysteme sind darüberhinaus so aufwendig in der Verwaltung, daß ihr Einsatz ohne ständig verfügbare Fachleute schnell zu einer Fehlinvestition führt.

Die bekanntesten kommerziellen Produkte stammen von Oracle, Informix, Microsoft, Empress, Adabas und Sybase.

Daneben gibt es eine Reihe von Datenbankprodukten, die kostenlos oder für sehr moderate Lizenzgebühren einsetzbar sind. Dazu gehören Postgres, mSQL und MySQL. Diese Datenbanksystem sind nicht unbedingt ,,Me-too''-Nachahmungen der Datenbankgiganten à la Oracle, sondern sind auch auf kleinen Computern sehr gut einsatzfähig. Ihre Entwickler legen Wert auf geringe Hardwareanforderungen und schnelle Antwortzeiten, wobei zur Erreichung dieser Ziele nur eine Teilmenge des ANSI-SQL-Sprachstandards implementiert ist und darüberhinaus oft noch weitere Beschränkungen existieren. Trotz dieser Beschränkungen (z. B. maximale Länge von Bezeichnern nicht mehr als 20 Buchstaben) sind auch diese Produkte voll praxistauglich.

Wir werden in den folgenden Ausführungen mSQL und MySQL näher vorstellen.

3.1 MySQL

MySQL wurde von einem schwedischen Team Mitte der 1990er Jahre unmittelbar nach mSQL (s.u.) entwickelt.

Installation von MySQL auf Linux-Systemen

Die primäre Bezugsquelle von MySQL ist www.mysql.com. Die aktuelle Version von MySQL ist 3.22.30 oder höher. Versionen über 3.23 sind momentan noch Testversionen (verschiedene Alpha- und Beta-Versionen), die zwar bereits funktionieren, aber für die tägliche Arbeit reichen die stabilen 3.22.-er Versionen völlig aus.

MySQL kann als Binärdistribution oder als Quellcode-Archiv installiert werden. Die Binärdistribution hat den Vorteil, daß bestimmte Verwaltungsvorgänge (Einrichten des MySQL-Users, Starten des Servers, etc.) automatisch erledigt werden. Die Installation aus dem Quelltext wiederum hat den Vorteil, daß sich bestimmte Präferenzen (Heimatverzeichnis, Name des Datenbankverwalters, etc.) an die Wünsche des Systemverwalters anpassen lassen.

Nach Entpacken des Archivs sind folgende Schritte erforderlich, die auch in der Datei INSTALL-SOURCE-GENERIC dokumentiert sind:

Der MySQL-Datenbankserver

Der Datenbankserver heißt mysqld.

Die MySQL-Client-Programme

Für MySQL gibt es Programme mit Textschnittstelle (an der Konsole zu benutzen) sowie Programme mit graphischer Benutzerschnittstelle (lauffähig unter X11, benötigt die Bibliothek xforms).

Mitgelieferte Client-Programme sind:

mysql

mysql ist ein Datenbankmonitor, der sowohl interaktiv als auch im Batch-Verfahren betrieben werden kann. Interaktiv an der Textkonsole gestartet, kann man ihm SQL-Statements übergeben, die dann ausgeführt werden. Man kann ihn aber auch im Stapelbetrieb benutzen:

$ mysql database < script.sql > output.tab

mysqlaccess

mysqlaccess gibt Auskunft über die Zugriffsrechte für Datenbanken und ihre Benutzer.

mysqladmin

Mit mysqladmin lassen sich Verwaltungsaufgaben erledigen, also Datenbanken einrichten und entfernen, etc.

Siehe Abschnitt 12.2, MySQL-Manual, ``Administering a MySQL Server''.

mysqldump

Mit mysqldump lassen sich MySQL-Datenbanken als Textdatei ausgeben, entweder in der Form von SQL-Statements oder als tabulierte Datei.

Siehe Abschnitt 12.3, MySQL-Manual, ``Dumping the Structure and Data from MySQL Databases and Tables''.

mysqlimport

Mit mysqlimport läßt sich der Inhalt von Textdateien in MySQL-Datenbanken überspielen.

Siehe Abschnitt 12.4, MySQL-Manual, ``Importing Data from Text Files''.

mysqlshow

mysqlshow gibt tabellarische Auskunft über Datenbanken, Tabellen, Spalten und Indizes.

3.2 mSQL

Installation von mSQL auf Linux-Systemen

Die primäre Bezugsquelle von mSQL ist www.hughes.com.au. Die aktuelle Version von mSQL ist 2.0.7 oder höher. Nach Entpacken des Archivs sind folgende Schritte erforderlich:

  1. make target. Ein neues Unterverzeichnis mit dem Namen der Zielplattform entsteht.
  2. Wechseln Sie in das neue Unterverzeichnis.
  3. ./setup
  4. make all
  5. make install
  6. Erzeugen des mSQL-Users: adduser msql
  7. Setzen der Besitzrechte: chown -R msql:msql /usr/local/Hughes
  8. Starten des Datenbankservers: /usr/local/Hughess/bin/msqld &

Der mSQL-Datenbankserver

Der Server der aktuellen Version wird mit dem Kommando msql2d gestartet und steht dann auf dem lokalen Rechner zur Verfügung.

Die mSQL-Client-Programme

Die Auswahl an Client-Programmen von mSQL enthält einen Datenbankmonitor und verschiedene Verwaltungswerkzeuge.

msql

Der Monitor msql stellt eine einfache, textbasierte Schnittstelle bereit, mit der sich SQL-Kommandos an die Datenbank absetzen lassen. Die Bedienungsmöglichkeiten beschränken sich auf die absolut notwendige Funktionalität, aber diese reicht für den Alltagsgebrauch aus.

msqladmin

Das Verwaltungstool msqladmin wird zum Erzeugen und Zerstören von Datenbanken und Relationen verwendet.


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