Datenbanken halten Daten in systematischer Form bereit, die Benutzern in konzentrierter Form auf Wunsch bereitgestellt werden. Meistens möchten Datenbankbenutzer aus einer großen Menge gleichartig strukturierter Daten nur einen kleinen Bruchteil einsehen; ein klassisches Beispiel ist das Nachschlagen einer Telephonnummer. Hier gibt es eine Datenbank (das Telephonbuch), einen primären Suchbegriff oder Schlüssel (den Namen der Person oder Institution), eventuell auch einen sekundären Suchbegriff mit eingrenzender Funktion (den Vornamen, die Straße), und ausgegeben wird der zu diesem Schlüssel gehörige Wert, eben die Telephonnummer.
Dieses einfachste Beispiel einer Datenbankabfrage erlaubt in der
Praxis bereits vielfältige technische Realisierungen. Der
vollständige Datenbankinhalt kann in einer zeilenweise orientierten
Textdatei enthalten sein und wird mit grep
auf zutreffende
Reguläre Ausdrücke durchsucht. Technisch aufwendiger, aber auf
Einzelplatzrechnern oft anzutreffen ist die Verwirklichung als
eigenständiges Programm, das in einem proprietären Dateiformat
die Schlüssel und Einträge verwaltet und den Benutzern in einer
ebenfalls proprietären Benutzerschnittstelle die gewünschten Daten
anzeigt. Beispiele für solche ,,Datenbanken'' sind die zahlreichen
Shareware-Programme zum Verwalten von CD-Titeln, kleine
Adressverwaltungsprogramme, etc. Auch die frühen Versionen des
bekannten Programms dBase gehören in diese Kategorie.
So praktisch diese Ausführung einer Datenbank für Benutzer von
Einzelplatzrechnern sein mag, so offensichtlich werden die
Beschränkungen dieses Ansatzes in einer heterogenen Welt. Der
grep
-Ansatz kann nur funktionieren, wenn das Kommando-Prompt
des Rechners, auf dem sich die Daten befinden, zugänglich ist.
Proprietäre Datenbanken sind darüberhinaus grundsätzlich auf ein
passendes Betriebssystem angewiesen. Selbst wenn das Betriebssystem
netzwerkfähig ist, garantiert dies weder die Benutzbarkeit der
Benutzerschnittstelle über Rechnergrenzen hinweg oder die
Ansprechbarkeit der Datenbank von beliebigen Rechnern innerhalb des
Netzwerks.
Anhand der bisherigen Ausführungen läßt sich leicht erkennen, daß sich der Nutzwert eines Datenbanksystems enorm steigern läßt, wenn die folgenden Voraussetzungen erfüllt werden:
Einzelplatz-Einzelprozeß Multiuser-Multitasking User/ +--------------+ User +--------+ - - - +--------+ Admin Admin | Computer | |Computer| |Computer| | +-----+ | |+------+| |+------+| O *---| DBS | | O *| DBS- || || DBS- || O /|\ | + - - + | /|\ ||Client|=========|Server|| /|\ / | \ | |Daten| | / | \ |+------+| |+------+| / | \ / \ | +-----+ | / \ | | | | / \ / \ | | / \ | | | | / \ +--------------+ +--------+ - - - +--------+ Legende: "*": Benutzerschnittstelle DBS: Datenbanksystem ===: Verbindung zwischen Datenbankverwaltung und Benutzerschnittstelle
Aus den Kriterien des arbeitsteiligen Modelles folgt, daß der Gewinn an Funktionalität und Einsetzbarkeit durch eine gesteigerte Komplexität der Arbeitsumgebung erkauft wird. Die wesentlichen Merkmale des arbeitsteiligen Modelles sind: