Weiter Zurück Inhalt

1. Einführung: Datenbanken, Benutzer und Rechner

Datenbanken halten Daten in systematischer Form bereit, die Benutzern in konzentrierter Form auf Wunsch bereitgestellt werden. Meistens möchten Datenbankbenutzer aus einer großen Menge gleichartig strukturierter Daten nur einen kleinen Bruchteil einsehen; ein klassisches Beispiel ist das Nachschlagen einer Telephonnummer. Hier gibt es eine Datenbank (das Telephonbuch), einen primären Suchbegriff oder Schlüssel (den Namen der Person oder Institution), eventuell auch einen sekundären Suchbegriff mit eingrenzender Funktion (den Vornamen, die Straße), und ausgegeben wird der zu diesem Schlüssel gehörige Wert, eben die Telephonnummer.

1.1 Das Einzelplatzmodell einer Datenverwaltung

Dieses einfachste Beispiel einer Datenbankabfrage erlaubt in der Praxis bereits vielfältige technische Realisierungen. Der vollständige Datenbankinhalt kann in einer zeilenweise orientierten Textdatei enthalten sein und wird mit grep auf zutreffende Reguläre Ausdrücke durchsucht. Technisch aufwendiger, aber auf Einzelplatzrechnern oft anzutreffen ist die Verwirklichung als eigenständiges Programm, das in einem proprietären Dateiformat die Schlüssel und Einträge verwaltet und den Benutzern in einer ebenfalls proprietären Benutzerschnittstelle die gewünschten Daten anzeigt. Beispiele für solche ,,Datenbanken'' sind die zahlreichen Shareware-Programme zum Verwalten von CD-Titeln, kleine Adressverwaltungsprogramme, etc. Auch die frühen Versionen des bekannten Programms dBase gehören in diese Kategorie.

So praktisch diese Ausführung einer Datenbank für Benutzer von Einzelplatzrechnern sein mag, so offensichtlich werden die Beschränkungen dieses Ansatzes in einer heterogenen Welt. Der grep-Ansatz kann nur funktionieren, wenn das Kommando-Prompt des Rechners, auf dem sich die Daten befinden, zugänglich ist. Proprietäre Datenbanken sind darüberhinaus grundsätzlich auf ein passendes Betriebssystem angewiesen. Selbst wenn das Betriebssystem netzwerkfähig ist, garantiert dies weder die Benutzbarkeit der Benutzerschnittstelle über Rechnergrenzen hinweg oder die Ansprechbarkeit der Datenbank von beliebigen Rechnern innerhalb des Netzwerks.

1.2 Das arbeitsteilige Datenbank-Modell

Anhand der bisherigen Ausführungen läßt sich leicht erkennen, daß sich der Nutzwert eines Datenbanksystems enorm steigern läßt, wenn die folgenden Voraussetzungen erfüllt werden:


Einzelplatz-Einzelprozeß            Multiuser-Multitasking

User/ +--------------+        User  +--------+ - - - +--------+ Admin
Admin |   Computer   |              |Computer|       |Computer|     
      |   +-----+    |              |+------+|       |+------+|     
  O   *---| DBS |    |          O   *| DBS- ||       || DBS- ||   O  
 /|\  |   + - - +    |         /|\  ||Client|=========|Server||  /|\ 
/ | \ |   |Daten|    |        / | \ |+------+|       |+------+| / | \
 / \  |   +-----+    |         / \  |        |       |        |  / \ 
/   \ |              |        /   \ |        |       |        | /   \
      +--------------+              +--------+ - - - +--------+

Legende:

  "*": Benutzerschnittstelle
  DBS: Datenbanksystem
  ===: Verbindung zwischen
       Datenbankverwaltung
       und Benutzerschnittstelle

Aus den Kriterien des arbeitsteiligen Modelles folgt, daß der Gewinn an Funktionalität und Einsetzbarkeit durch eine gesteigerte Komplexität der Arbeitsumgebung erkauft wird. Die wesentlichen Merkmale des arbeitsteiligen Modelles sind:


Weiter Zurück Inhalt