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Band 5: Stephan Sting

Schrift, Bildung und Selbst

Eine pädagogische Geschichte der Schriftlichkeit.

1998. 408 S. Br DM 68,- (3 89271 7885)

In der aktuellen Diskussion um die Konsequenzen der Literalität werden dem Schriftgebrauch oft mehr oder weniger eindeutige »Bildungswirkungen« zugeschrieben. Rationales Denken, historisches Bewusstsein und zielgerichtetes, planvolles Handeln gelten als Folgeerscheinungen des Umgangs mit Geschriebenem. Demgegenüber untersucht das Buch den historischen Zusammenhang von Schriftlichkeit, Bildungsvorstellungen und Selbstkonstitution von einem bildungstheoretischen Fragehorizont aus. Anhand exemplarischer pädagogischer und literarischer Texte wird für den Zeitraum von der Einführung des Buchdrucks bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts ein Wechselverhältnis von Schrift, Bildung und Selbst herausgearbeitet. Die der Schrift- und Buchdruckkultur unterstellten Wirkungen forderten vielfältige Bildungsbemühungen heraus, die die Etablierung von Schriftlichkeit in historisch und sozial veränderlichen Formen überhaupt erst möglich gemacht haben. Und umgekehrt scheint sich die besondere Bildungsproblematik der neuzeitlichen europäischen Gesellschaften erst aus der Verschriftlichung des Welt- und Selbstverhältnisses zu ergeben.

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