Es ist mittlerweile in Seminaren üblich, als Teil der Leistungsanforderung von den Studierenden ein Protokoll zu einer Sitzung zu verlangen. Eventuell wird dabei auch vorgegeben, wie ein solches Protokoll auszusehen hat (fragen Sie ggf. nach). Als grobe Orientierung seien hier ein paar wichtige, allgemeine Charakteristiken angegeben:

a) Formale Kriterien

Ein Protokoll sollte nicht allzu lang sein, daher können Sie sich in den meisten Fällen ein Deckblatt, Inhaltsverzeichnis etc. sparen. Auf keinen Fall dürfen Sie aber folgende Elemente vergessen:

  • Datum

  • Seminartitel

  • Name der Dozentin/des Dozenten (achten Sie auf die korrekte Schreibung, falsch geschriebene Namen sind sehr viel ärgerlicher als vergessene Titel)

  • Thema der Sitzung

  • Ihr Name

  • Schreiben Sie diese Informationen an den Beginn des Protokolls oder in die Kopfzeile.

b) Inhaltliches

Protokolle sind dazu gedacht, um auch noch Monate nach einer bestimmten Sitzung schnell die wichtigen Punkte und den Inhalt der Diskussionen nachvollziehen zu können. Protokolle sind neutral, Ihre persönliche Meinung gehört nicht hinein.

Bei einem Protokoll müssen Sie abwägen zwischen der Forderung nach Kürze (lassen Sie alles Unwichtige weg) und der Forderung nach möglichst genauer Wiedergabe. Dieses Problem erledigt sich jedoch meistens von selbst, weil Sie einfach nicht alles mitschreiben können, sondern sich automatisch auf das Wesentliche, auf die Hauptthesen, konzentrieren müssen. Klären Sie auf jeden Fall ab, ob beispielsweise auch Tafelbilder, Handouts etc. in das Protokoll gehören.

Das Protokoll muss nicht streng chronologisch gegliedert sein. Es ist wichtiger, verschiedene Gedanken, Diskussionsverläufe und Thesen zu sortieren. Wenn z.B. die Sitzung mit einem Referat anfängt, beginnt auch Ihr Protokoll damit, aber Sie können die einzelnen Punkte im Referat umstellen, wenn sie dadurch besser gegliedert werden. Konzentrieren Sie sich auf die Hauptaussagen in den Diskussionen und Vorträgen.

Als Grundlage Ihres Protokolls dient die Mitschrift, die Sie verfassen. Arbeiten Sie diese Mitschrift möglichst schnell zu einem Protokoll um, so lange Ihre Erinnerungen noch frisch sind. Am interessantesten für das Protokoll sind die Diskussionen, die sich im Seminar ergeben. Hier muss natürlich nicht jeder Redebeitrag erwähnt werden, achten Sie aber darauf, dass sie die zentralen Inhalte, Fragestellungen und Schlussfolgerungen wiedergeben. 

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