Von einem Handout (andere Bezeichnungen sind Info- oder Thesenpapier) hängt, wie man auf Deutsch sagt, sicherlich nicht Ihr Seelenheil ab. Ein Referat wird häufig auch dann anerkannt, wenn das Handout ein wenig missraten ist. Dennoch sind schlechte Handouts oft sehr ärgerlich, vor allem, wenn das betreffende Thema später für Sie wichtig wird. Es spricht also nichts dagegen, ein gutes Handout zu verfassen:
a) Formale Kriterien
Ein Handout ist kurz. Sie müssen es häufig nicht einmal ausformulieren, sondern können es in Stichpunkten verfassen. Für Referate bis etwa 20 Minuten reicht beispielsweise in der Regel eine DIN A4-Seite aus (falls Sie noch Bilder oder längere Textpassagen haben, wird es natürlich ein wenig länger). Wenn Ihr Handout zu ausführlich ist, werden Sie den Effekt haben, dass Ihnen niemand beim Referat zuhört, weil alle zunächst mit Lesen beschäftigt sind.
Wichtige Elemente sind:
-
Datum
-
Name der Universität, des Seminars, des Dozenten/der Dozentin
-
Ihr Name
-
Thema der Sitzung bzw. Thema Ihres Referats
-
bibliographische Angaben (also die Literatur, die Sie für Ihr Referat gelesen haben)
b) Inhaltliches
Das Handout orientiert sich an der Reihenfolge der Punkte in Ihrem Referat und fasst die zentralen Aussagen knapp zusammen. Dazu gehören beispielsweise Definitionen von Fachbegriffen, wichtige Fakten sowie Ihre eigenen Schlussfolgerungen.
Es sollte übersichtlich sein. Falls Sie Ihr Thesenpapier ausformulieren, sollten Sie daher darauf achten, dass die einzelnen Textblöcke nicht zu lang sind. Arbeiten Sie mit Zwischenüberschriften und nummerieren Sie diese am besten logisch durch. Das hilft auch bei der Gliederung Ihres Referats.
Und, am Rande bemerkt: Am besten können Sie selbst bei einem Referat mitschreiben, wenn Sie direkt auf das ausgeteilte Handout schreiben, dann wissen Sie, welche Definitionen Sie sich sparen können.
c) Power Point
Für eine Power Point-Präsentation gelten im Prinzip dieselben Regeln wie für ein Handout. Achten Sie darauf, dass Ihre Präsentation übersichtlich ist. Das heißt: Eher wenig Text auf eine Folie, eine ausreichend große Schrift verwenden und die graphische Gestaltung nicht zu verwirrend anlegen.
Ein Referat halten
Das Referat gehört eigentlich nicht hierher, da es eine mündliche Form ist. Aber ein paar Hinweise seien dennoch gegeben.
a) Inhaltliches
Inhaltlich können Sie sich hier an den Hinweisen zur Hausarbeit orientieren. Bei einem Referat ist es jedoch möglich, verschiedene Punkte zur Diskussion zu stellen: Wenn Sie sich z.B. nicht zwischen zwei Definitionen entscheiden können, kann das ein guter Einstieg für die anschließende Diskussion sein. Arbeiten Sie auf jeden Fall eng mit dem Dozenten/der Dozentin zusammen, meistens hat er/sie konkrete Literaturvorschläge und auch eine sehr genaue Vorstellung davon, wie das Referat auszusehen hat.
b) Die Aufführung
Das tatsächliche Halten eines Referats und das Lampenfieber stellt für viele Studierende das eigentliche Problem dar. Hier ein paar Hinweise, wie Sie diesen „performativen“ Aspekt des Referats gut hinbekommen:
-
Vergewissern Sie sich vorher, ob und wie alle technischen Geräte, die Sie benutzen möchten, funktionieren.
-
Sortieren Sie sich und die Papiere bereits im Vorfeld. Machen Sie sich z.B. klar, ob Sie das Handout gleich zu Beginn oder später austeilen, und an welchen Stellen Sie am besten darauf verweisen können.
-
Lesen Sie auf keinen Fall einfach Ihren Text vor! Den meisten Leuten fällt es sehr schwer, komplett frei zu sprechen. Man hat gerne etwas in der Hand. Sie können z.B. den Vortrag stichpunktartig gliedern und dann vollständige Sätze daraus machen. Sie können auch den gesamten Vortrag ausformulieren, aber achten Sie dann darauf, ihn möglichst frei zu halten und nicht an den einzelnen Formulierungen festzuhängen.
-
Sprechen Sie deutlich und laut, machen Sie aber kein Kabarett daraus. Üben Sie eventuell komplizierte Wörter ein paar Mal vorher.
-
Falls Sie sehr nervös werden: Oft hilft ein Glas Wasser auf dem Tisch, einerseits ist dann der Hals nicht so trocken, andrerseits ist da immer Anlass zu einer kleinen Pause zum Nachdenken. Und denken Sie immer daran, dass Sie im Prinzip vor einer Gruppe von Gleichgesinnten stehen, die sehr freundlich zu Ihnen sind (das gilt meistens auch für die Dozenten).
-
Achten Sie auf die Länge Ihres Vortrags. Es bietet sich hier wirklich an, einmal mit der Uhr zu messen, wie schnell Sie sprechen, wenn es deutlich werden soll (meistens sind das ca. 120 Wörter in der Minute, das ist aber unterschiedlich).
-
Seien Sie flexibel und machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie z.B. den Vortrag abkürzen und verschiedene Punkte auslassen müssen. Es ist allen klar (auch den Dozenten), dass es die Referenten ein wenig durcheinander bringen kann, wenn sie plötzlich innerhalb ihrer Planung hin- und herspringen müssen. Es wird Ihnen daher nicht als Minuspunkt angerechnet, wenn es ein wenig chaotischer wird.
Falls Sie sich sehr unsicher fühlen gibt es auch spezielle Trainingsprogramme (vgl. z.B. Pabst-Weinschenk 1995).