Calciummetabolismus bei endemischen Gastropoden des Baikalsees (Sibirien, Rußland) und Vergleich mit nahe verwandten Arten.


 

Thorsten Grospietsch
Fachbereich Biologie
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Der sibirische Baikalsee ist der älteste und mit 1700 m der tiefste Binnensee der Erde. Er ist charakterisiert durch eine hohe Artenvielfalt, wovon die meisten Arten endemisch sind. Allen baikalischen Gastropoden ist gemein, daß sie eine dünne Schale besitzen (Kozhov, 1963) während alle nahe verwandten palaearktischen Arten eine dickere Schale besitzen. Kozhov ging davon aus, daß Calcium der limitierende Faktor für die Ausbildung einer dickeren Schale ist, da Calcium nur in geringen Konzentrationen im Wasser vorliegt (402 µmol/l, Falkner et al., 1991). Diese Hypothese kann jedoch nicht aufrechterhalten werden, da bei verschiedenen anderen Molluskenarten ein Zusammenhang zwischen Calciumkonzentration im Medium und Schalendicke fehlt (Burky, 1983).
Wir wollen daher untersuchen, inwiefern die Wasserchemie und Wassertemperatur einen Einfluß auf den Calciumstoffwechsel besitzen. Neben baikalischen Arten werden auch nahe verwandte Arten untersucht und miteinander verglichen.

Folgende Parameter werden zur Zeit untersucht:

Literatur
Brown BE, 1982: The form and function of metal-containing "granules" in invertebrate tissue. Biol. Rev. 57: 621-667.
Burky AJ, 1983: Physiological ecology of freshwater bivalves. In: Wilbur (ed.): The Mollusca, Vol. 6, 281-327.
Falkner KK, Measures CI, Herbelin SE, Edmond JM, Weiss RF, 1991: The major and minor element geochemistry of Lake Baikal. Limnol. Oceanogr. 36 (3): 413-423.
Kozhov M., 1963: Lake Baikal and ist life. Monographiae Biologicae. Dr. W. Junk Publishers, The Hauge.
 


 
 


Last update: 16.12.1999, Erstellung der Webseiten: T. Grospietsch