WILLKOMMEN ZU ZWEI
LEHRVERANSTALTUNGEN
IM WINTERSEMESTER 1995/96
Einladung und Kommentar zu
- Proseminar: Votivtafeln digital
- Hauptseminar: Die Zeitschrift Social Science & Medicine
Beiden Lehrveranstaltungen ist gemeinsam, dass die Arbeit mit neuen Technologien als Selbstverständlichkeit
vorausgesetzt wird. Diskussionen über Pros und Cons sollen hier nicht noch einmal grundsätzlich neu geführt
werden. Wer an solchen Diskussionen interessiert ist, möge die
einschlägigen Diskussionsforen und Newsgroups
selbst verfolgen. Empfehlenswert sind dabei insbesondere
H-TEACH
(= Einsatz elektronischer Medien im universitären Geschichtsunterricht) sowie
H-MMEDIA (= Multimedia in der Geschichte).
Oder man schaue sich zum Beispiel in dem einen oder anderen entsprechend organisierten
History-Department einer amerikanischen
Universität (inklusive wiederum dem
Fachbereich Geschichtswissenschaften) um, oder
suche sich Beispiele aus der
http-Liste
der
History Departments Around the World aus (wobei sich das Friedrich-Meinecke-Institut mit entsprechenden
Einrichtungen weltweit, aber auch zum Beispiel mit dem
Historischen Seminar an der Universität Düsseldorf vergleichen lassen muss!).
Wo - wie im
Proseminar - das Visualisieren von Alltagsgeschichte im Vordergrund steht, bietet sich das Arbeiten mit digitalisierten
Bildvorlagen am PC und das schliessliche Festhalten der - gegebenenfalls interaktiv-multimedial - gestalteten Ergebnisse
auf CD-ROM ebenso an wie im Hinblick auf die Behandlung
pluridisziplinär-globaler Themen aus der Zeitschrift Social Science & Medicine die Wahrnehmung weltweiter
INTERNET-Dienste. Man denke hierbei etwa an abrufbare Dienstleistungen weltweit führender (historisch-) demographischer
Forschungszentren wie des Office of Population Research der Princeton University
oder an sein Pendant an der Gutenberg-Projekt, an
Studien
zum
18. Jahrhundert, an
Deutsche Datenquellen: Geschichte, an
Primary Historical Documents from Western Europe,
an Directory of Discussion Lists for Historians
oder auch an die sehr sehenswerten WWW-Präsentationen des
Deutschen Historischen Museums in Berlin. Sollte Ihnen das noch nicht genügen, besteht immer die
Möglichkeit, systematisch im Netz zu suchen.
Wer noch über kein e-mail-Account verfügt, möge sich umgehend eines beschaffen (kostenlos bei der
ZEDAT der FUB). Dasselbe trifft zu für einen leistungsfähigen
WWW-Browser (möglichst NETSCAPE, vgl. jedoch die
Diskussion verschiedener Browser).
In beiden Lehrveranstaltungen werden die üblichen INTERNET-Dienste genutzt: e-mails zum Austausch mit und
unter den Teilnehmern,
Einsicht
in (Academic and Reviewed)
Electronic
Journals
(speziell in solche, die in Hypermedia-Format
publizieren und World Wide Web benutzen),
HTML-aufbereiteten Geschichtsunterricht beziehungsweise
Rezensionen historischer Arbeiten on-line,
moderierte Diskussionsforen
aus dem H-NET (= History network) wie
H-DEMOG (= Historische Demographie),
H-RURAL (= Agrargeschichte),
H-URBAN (= Stadtgeschichte),
H-IDEAS (= Geistesgeschichte),
H-GERMAN (= Deutsche Geschichte),
H-ASIA (= Geschichte Asiens) usw.
ebenso wie moderierte oder nichtmoderierte Newsgroups (etwa
bit.listserv.history,
soc.history.living,
soc.history.moderated,
soc.genealogy.german,
oder im Hinblick auf ausserdeutsche Kulturgeschichte
soc.culture.nordic,
soc.culture.brazil, im Hinblick auf CD-ROM- bzw. WWW-Gestaltungsfragen
alt.cd-rom.reviews,
alt.hypertext,
comp.infosystems.www.
Bibliographische Recherchen erfolgen über telnet
(etwa telnet DRA.COM für die Library of Congress Washington; deren Homepage ist auch abrufbar über
Library of Congress *, ausserdem noch extra der
Handschriftenlesesaal) oder via gezielte WWW-Anfragen bei
renommierten Universitätsbibliotheken wie der Bodleian Library
in Oxford oder - ganz vorzüglich - der
Königlichen Bibliothek in Kopenhagen.
(* Zur Entspannung wie auch zur eigenen Belehrung und zum Genuss wird man sich dabei sicher auch immer wieder in die
hervorragend aufbereiteten
Electronic Exhibits from the Library of Congress
vertiefen, so etwa derzeit, d. h. vom 8. September bis 31. Dezember 1995 in
Creating French Culture. Treasures from the Bibliothèque Nationale de France.)
- Das Downloaden von Share- oder Freeware-Programmen original oder gespiegelt geschieht über FTP usw.
Die entsprechenden INTERNET- beziehungsweise CD-ROM-Gestaltungs-Kenntnisse werden in beiden Lehrveranstaltungen
vorausgesetzt. Für wen das diesbezügliche Arbeiten noch ungewohnt ist, möge das reichhaltige
Ausbildungsprogramm der ZEDAT und ebenso der
ZEAM sowie am
Arbeitsbereich Medienforschung der FU
wahrnehmen. Kurzfristige Ankündigungen sind aus den Newsgroups bln.announce.fub.zedat.d,
gegebenenfalls auch über bln.announce.tub.rzr oder bln.announce.hub zu erfahren.
Ausdrücklich sei ferner auf einschlägige Projekttutorien hingewiesen. Lohnenswert kann auch immer wieder das
Studium von anregenden Beispielen
bzw. das Mitmachen bei Création Multimédia On Line
oder - sehr zu empfehlen - der regelmässige Besuch im
Center for History and New Media
mit eigenem Link auf CD-ROMs for Historians sein.
Eine weitere, ebenso elegante wie einfache Möglichkeit, sich stets auf dem laufenden zu halten, ist das kontinuierliche
Verfolgen von INTERNET-Angeboten gut sortierter Buchhandlungen. Üblicherweise bekommt man die
neuesten Publikationen mitsamt Inhaltsverzeichnissen und Probeseiten (und natürlich einem Bestellformular)
vor Augen geführt. Ohne damit eine Empfehlung
aussprechen zu wollen, seien hier drei derartige Adressen genannt: einerseits die Fachbuchhandlung
J.F. Lehmanns (mit
on-line-Einkaufskorb), andererseits das Hauptgeschäft von
Dillons im Universitätsviertel von London
(mit eigener Cyberstation),
und drittens die virtuelle Informationsbuchhandlung
Macmillan in den USA. INTERNET-georderte Bücher
erhält man aus den USA in der Regel problemlos binnen etwa zehn Tagen per
FEDEX zugestellt. - Werīs feiner (und teurer) haben will, kann sich natürlich auch
im Museumsshop zum Beispiel des New Yorker
Metropolitan Museum of Art umsehen und dort seine (Kunst-) CD-ROM(s) auch gleich
on-line bestellen.
*
Die übernächste Generation wächst mit diesen neuen Technologien auf. Es liegt an uns - der mittleren
und älteren Generation von Studierenden und Lehrenden -, die Inhalte vorzugeben und die
Auf- und Ausfahrten der Datenautobahn mitzugestalten.
Ähnliche Lehrveranstaltungen werden deshalb in Zukunft regelmässig angeboten.
Dieser Hinweis mag auch eine Einladung für
künftige Magistranden oder Doktoranden sein, entsprechende Themen jetzt auszusuchen und sich
entsprechendes Knowhow jetzt anzueignen.
Nutzen Sie diesbezüglich den Standortvorteil von Berlin!
Nach den Regionalen Testbeds
Nord,
Nordrhein-Westfalen,
Baden-Württemberg
und Bayern
(vgl . Karte der RTBīs in Deutschland)
wurde Ende Juni 1995 das
Berliner ATM-Breitbandnetz für die Wissenschaft
(Berlin Regional Testbed - BRTB)
unter Leitung des
ZIB (=
Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin) und mithilfe des
DFN
(= Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e. V.)
als modernstes und leistungsfähigstes in Betrieb genommen. Niemand hat in Deutschland derzeit
die besseren Chancen auf dem Info-Highway. Neben dem ZIB,
dem Institut für Software- und Systemtechnik der Fraunhofer Gesellschaft,
dem Landesamt für Informationstechnik und dem Hahn-Meitner-Institut sind alle drei Berliner
Universitäten (FUB, TUB, HUB) in diesem Hochgeschwindigkeitsnetz zusammengefasst.
Eines der für uns relevantesten
BRTB-Anwendungsprojekte
"Hypermedia-Lehreinheiten in der
Studentenausbildung"
wird nur wenige Minuten vom FMI entfernt
in der Garystrasse 21 realisiert. Es befindet sich derzeit unter der Leitung von Dr. Nicolas Apostolopoulos
vom Wirtschaftswissenschaftlichen Rechenzentrum bereits in der Testphase.
Machen Sie sich kundig!
*
Nutzen Sie meine Sprechstunde! Um telefonische Voranmeldung wird gebeten unter 838 45 17.
PROSEMINAR
Votivtafeln digital: 16.-18. Jahrhundert, teilweise auch 19./20. Jahrhundert
Beginn ist am Montag, dem 23.10.1995, 08:15-09:45 Uhr im Seminarraum L 30/19.
Motto: Geschichte sehen!
Hunderte erhaltener Votivtafeln visualisieren die permanente Hilfsbedürftigkeit, aber auch das Gottvertrauen
unserer Vorfahren wie keine andere Quelle zur Alltags- und Mentalitätsgeschichte vom 16. Jahrhundert bis heute.
Egal ob es sich um Krankheiten unter Menschen und Tieren handelte, um schwere Geburten und
Säuglingssterbefälle, um Unfälle aller Art, um kriegerische Ereignisse, um Feuersnot und
drohende Missernten oder um psychische Leiden und die Sorge um das Seelenheil: alles ist bildlich minutiös
dargestellt und wartet auf Auswertung und Interpretation.
Dutzende Votivtafeln liegen für die Lehrveranstaltung bereits in digitaler Form vor; andere müssen
von den Teilnehmern erst noch digitalisiert werden.
Die Bearbeitung der Bilddatenbank am Farbmonitor erlaubt auf vorzügliche Weise Studien etwa zur Entwicklung
der Farbsymbolik in volksreligiöser Hinsicht. Bezüglich der Beschriftung gestattet das problemlose Zoomen
auf dem Bildschirm die Analyse von Votivtafeln mit schwer lesbaren Texten. Einfachere Proseminar-Aufgaben sind etwa
das papierlose Ausschneiden und anschliessend das vergleichende Nebeneinanderarrangieren beziehungsweise Identifizieren
von überirdischen Helfern aufgrund ihrer Symbole auf dem Monitor, von wallfahrtsortsspezifischen Madonnendarstellungen
(Maria Einsiedeln, Maria von Sammarei, Maria von Passau), von Wolkenformationen (Trennung der irdischen von
der überirdischen Sphäre), von Realien (Bekleidung, Inneneinrichtungen, architektonischen Merkmalen).
Der ausschliesslich über INTERNET abzurufende Booklet-Text zu einer
interdisziplinären Wolken-CD-ROM-Realisierung
ist für Proseminarteilnehmer
Pflichtlektüre.
Ein einfaches, aber für den Anfang sehr brauchbares Bildbearbeitungsinstrument ist die Shareware
Paint Shop Pro 3.
Als Leistungsnachweis werden (auch
gruppenweise) erstellte CD-ROMs akzeptiert.
Vgl. im Hinblick auf das Proseminar auch den Hinweis auf einen
Workshop "Votivtafeln digital" am Kongress
der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde in Karlsruhe
sowie die einschlägigen Hinweise zum Grundkurs im
Sommersemester 1996, wo unter anderem
hundert Votivtafeln
im Thumbnail-Format, zum Teil bereits mit Legenden versehen, aufgerufen werden können.
HAUPTSEMINAR
Die Zeitschrift SOCIAL SCIENCE & MEDICINE :
eine augenöffnende Lektüre für europäische Historiker der (Frühen) Neuzeit
Beginn ist am Dienstag, dem 17.10.1995, 08:15-09:45 Uhr im Seminarraum L 30/19.
Motto: History live!
Als Grundlage für eine History live sollen die letzten Jahrgänge der Zeitschrift
Social Science & Medicine sowie ergänzend der Health Transition Review dienen.
(Vergewissern Sie sich über einen Standort zur Einsichtnahme.) Fundamentale Langzeitveränderungen
wie Demographische Transition, Epidemiologische Transition oder Transition von Haltungen und Einstellungen
gegenüber Gesundheit und Krankheit (= sog. Health Transition) sowie Ursachen und Folgen dieser Transitionen lassen sich
zeitlich-räumlich miteinander vergleichen. In mancherlei Hinsicht befinden wir uns an vorderster Stelle
von Entwicklungen, in denen uns andere auf der Welt mit grösserer oder geringerer Verzögerung
nachfolgen. Was in den genannten Zeitschriften somit einerseits thematisch vorwiegend mit Bezug auf sogenannte
Entwicklungsländer behandelt wird, kann uns Illustration für unsere eigenen Verhältnisse vor
zwei, drei, vier oder mehr Generationen sein.
Andererseits vermögen die uns betreffenden Studien anderswo klar zu machen, wie künftige Probleme
dort bei unbedachtem Nachfolgen aussehen könnten.
Lässt sich aus unserer Geschichte lernen?
Was lässt sich lernen und wie?
Einer der unter Historiker-Demographen, Soziologen, Entwicklungshelfern u.a.m. seit
einiger Zeit am intensivsten diskutierten - weil mit Relevanz verbundenen -
Bereiche ist hierbei der Stellenwert von
Female Education
beziehungsweise Maternal Education.
Je zwei, drei Titel aus den beiden Publikationsorganen mögen als Vorab-Anregung dienen:
Bicego, George T., J. Ties Boerma: Maternal education and child survival: a comparative study of survey data
from 17 countries. In: Social Science & Medicine 36, No. 9, 1993, 1207-1227.
James, Nicky, David Field: The routinization of hospice: Charisma and bureaucratization.
In: Social Science & Medicine 34, No. 12, 1992, 1363-1375.
Baszanger, Isabelle, Martine Bungener: 120 years old: Why and at what price?
In: Social Science & Medicine 41, No. 1, 1995, 1.
Johansson, S. Ryan: The health transition: the cultural inflation of morbidity during the decline of mortality.
In: Health Transition Review 1, 1991, 39-68.
Aaby, Peter: Lessons for the past: Third World evidence and the reinterpretation of developed world
mortality declines. In: Health Transition Review, Supplement to Volume 2, 1992, 155-183.
Die interpretative Nutzung weltweiter INTERNET-Dienste wird die eurozentrische Sehweise zwangsläufig relativieren.
Wo immer möglich, sollen hier deshalb beispielhaft
die vielfältigen INTERNET-Dokumentationen der wahrlich global orientierten
Vereinten Nationen
(vgl. auch UN's WWW Home Page)
genutzt werden, so insbesondere die Bestände von
UNICEF (= United Nations Childrenīs Fund),
UNESCO (= United Nations Educational Scientific and Cultural Organization,
mit eigenem Gopher-Server in Paris sowie einem eigenen
bibliographischen Referenzzentrum),
WHO (= World Health Organization; mit leicht erreichbarem Server in Genf),
aber auch von FAO (= Food and Agricultural Organization),
von UNCTAD
(= United Nations Conference on Trade and Development)
oder von UNHCR
(= United Nations High Commissioner for Refugees).
Da es sich hier überall um weltweit nachgefragte Server handelt, braucht es gegebenenfalls etwas Geduld,
um an die Reihe zu kommen. Man kann sich selbst ausrechnen, wo auf der Welt gerade Bürozeiten und
die Leitungen deshalb besonders überlastet sind. Wiederholte Versuche führen meist zum Erfolg.
MEZ-Frühaufsteher sind hierzulande am raschesten on-line.
Als Leistungsnachweis können (in Teamwork) erstellte Hompages mit einer genügenden
Anzahl inhaltlich relevanter Links für eine Eingabe ins INTERNET dienen. Lingua franca im INTERNET
ist - wenn es sich nicht wie im vorliegenden Fall um lokale Ankündigungen handelt - englisch.
Als einfache Werkzeuge bei der Einrichtung von WWW-Seiten
eignen sich zum Beispiel
HTML-Writer oder
HoTMetaL
(auf deutsch für Anfänger auch
Wie schreibe ich ein HTML-Dokument?).
Wer sich in das empfehlenswerte schmale Handbuch (132 Seiten) von Larry Aronson
HTML. Manual of Style bis hin zu
Rezensionen über den Bestseller vertiefen will, kann das bequem über dessen
Homepage tun. Dort
kann man sich auch
Anregung für die Gestaltung von
WWW-Seiten holen.
Von einem Mitarbeiter am Fachbereich Informatik der Technischen Universität Berlin,
Robert Tolksdorf, liegt mittlerweile auch vor:
Die Sprache des Web: HTML 3.
Informationen aufbereiten und präsentieren im Internet.
Vgl. im Hinblick auf das Seminar auch das
Programm eines Symposiums in Einsiedeln vom 5.-8. Oktober 1995.
Wer mit dem INTERNET arbeitet, ist mit der ganzen Welt verbunden.
(C by Mailbase)
Und: anderswo auf der Welt gehen die Uhren anders.
Beide Lehrveranstaltungen werden ferner durch die seit mehreren Semestern bestehende interdisziplinäre
Kooperation mit einigen Lehr- und Forschungseinrichtungen inner- wie ausserhalb Berlins
geprägt. Es sind dies in erster Linie:
Die Arbeitsgruppe "Synoptische und klimatologische Daten" um Professor Dr. Werner
Wehry
vom Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin.
Im Mittelpunkt
dieser Zusammenarbeit steht die Frage, in wieweit Wolkenformationen auf niederländischen
Gemälden des 17. Jahrhunderts (u.a. in der benachbarten Gemäldegalerie Dahlem) "realistisch" sind,
in wieweit es sich um Phantasiegebilde oder/und um Versatzstücke handelt, oder ob es keine Systematik
in der malerischen Behandlung gibt. Digitalisierte Gemälde
werden auf dem Monitor mit digitalisierten Wolkenfotografien verglichen und gemeinsam beurteilt. Anschliessend trifft man sich
vor den Originalen wieder.
Einen für Nicht-Meteorologen besonders empfehlenswerten, weil didaktisch hervorragend gestalteten,
sich interaktiv anzueignenden Wolkenbeobachtungskurs bietet das australische
Bureau of Meteorology Training Centre Melbourne im INTERNET seit einiger Zeit kostenlos an. Downloaden des Cloud
Identification Program (5.234.044 bytes) erfolgt am einfachsten gespiegelt über FTP cumulus.met.ed.ac.uk
(129.215.168.19) /calmet/toolbook/clouds.exe und clouds.msg.
An einem interaktiven Meteorologie-Lernprogramm
aus diesem Umfeld kann auch im WWW teilgenommen werden.
Für den Historiker ist eine Verifizierung oder Falsifizierung gemalter Wolkenformationen
insofern von Bedeutung, als in der Kunstgeschichte
unterschiedliche Auffassungen über deren Realitätsgehalt nebeneinander bestehen. Für die einen gelten
niederländische Maler des 17. Jahrhunderts geradezu als verkappte calvinistische Prediger. Überall wittern
sie auf den Gemälden Symbole voller versteckter moralischer Belehrung.
Andere wiederum sehen in denselben Gemälden den Ausdruck einer unbeschwerten visuellen Kultur, die Freude der
Maler und Betrachter an Formen und Farben.
- Je nachdem fällt der Quellengehalt dieser Bilder
für den Historiker verständlicherweise unterschiedlich aus: je nachdem
können oder können sie nicht als Grundlage für die Alltagsgeschichte des 17. Jahrhunderts herangezogen
werden. - Diese stimulierende Kooperation hat bei Teilnehmern bereits zu mehr als einer
CD-ROM
geführt.
(Vgl. hierzu auch eine
Projektbeschreibung von studentischer Teilnehmerseite).
Die Gruppe um Professor Dr.-Ing. Eberhard Kernchen
vom Interdisziplinären Forschungsprojekt
M.A.R.K.
(= Multimediale, Anwenderorientierte, Rechnergestützte Kulturgut-Datenbank)
beim ZID
(= Zentrum für Informationsverarbeitung und Technische Darstellungsverfahren) am Fachbereich Architektur
der Technischen Universität Berlin.
Im Zentrum des Projekts, über das Martin Kral
weitere Auskünfte erteilen kann, befinden sich seit Oktober 1992 im Rahmen der Inventarisierung historischer Bau- und
Kunstsubstanz einerseits die Märkischen Herrenhäuser und andererseits die Kirchen in Brandenburg.
Auch hier steht, wie im CIP-Pool des FU-Instituts für Meteorologie am Carl-Heinrich-Becker-Weg 6-10,
ein für Bildbearbeitung hervorragend ausgestatteter und zudem für Inskribierte rund um
die Uhr zugänglicher CIP-Pool zur Verfügung. Über dessen vielseitigen Einsatz im Rahmen der dortigen
Forschung und Lehre erteilt u.a. auch Dipl.-Ing. Florian Techel
einschlägige Auskunft. Da direkt am Ernst-Reuter-Platz gelegen, ist das ZID öffentlich gut zu erreichen,
für manche vielleicht besser als die ZEAM in Lankwitz. - Allerdings erfolgt der Austausch digitalisierter Bilder
zwischen den beiden Universitäten auch schon im
Rahmen der INTERNET-Möglichkeiten. Im Wintersemester 1995/96 soll u.a. beidseitig die CD-ROM
A Compendium of Pevsnerīs Buildings of England zugrunde gelegt und die historischen Baudenkmäler
Englands im interdisziplinären Ansatz interuniversitär gemeinsam erörtert werden.
Die mehrjährige Kooperation mit der schwedischen
Universität Linköping schliesslich erfolgt
im Rahmen eines
Abkommens zwischen dem DAAD (= Deutscher Akademischer Austauschdienst) und dem schwedischen
Pendant SI (= Svenska Institutet). Es handelt sich um einen projektbezogenen Personenaustausch mit den beiden dortigen
Forschungszentren für Gesundheit (= tema H)
und für Kommunikation (= tema K). Im ersten Fall
stehen historisch-demographische Aspekte im Fordergrund (Schweden verfügt über das weltweit beste
historisch-demographsiche Quellenmaterial),
im zweiten Fall gemeinsame Bilddatenbanken beziehungsweise daran geknüpfte
technische und inhaltliche Probleme.
Weitere Informationen / Further informations:
Homepage der Freien Universität Berlin
Homepage of the Free University Berlin
(formerly at:
Homepage of the Free University Berlin)
Homepage der ZEDAT
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und von hieraus in die nähere Umgebung. Oder in die weite Welt.
These local informations are not available in English.
If you have any questions, please contact me by e-mail.
Last revision by A. E. Imhof
on
Monday, 15. January 1996 - 06:44:22