Harvolk 1979

Harvolk, Edgar:
Votivtafeln.
Bildzeugnisse von Hilfsbedürftigkeit und Gottvertrauen.
München: Callwey 1979.


Bei diesem Band mit dem überaus treffenden Titel "Bildzeugnisse von Hilfsbedürftigkeit und Gottvertrauen" handelt es sich nach wie vor um eine der besten Einführungen in die Votivtafel-Thematik. Auf dem Schutzumschlag wird er wie folgt vorgestellt:

Wer in den letzten Jahren die volks- und heimatkundlichen Zeitschriften sowie die Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt verfolgt hat, wer zudem die laufenden und geplanten Arbeiten volkskundlicher Institutionen und einzelner Fachvertreter überblickt, wird das erneute starke Interesse an Erscheinungen des Wallfahrtswesens und Votivbrauchtums nicht übersehen können.

Dass im Zuge dieser teils streng wissenschaftlichen, teils populären Auseinandersetzungen immer wieder bestimmten Aspekten der Votivmalerei besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird, ist wohlverständlich. Keine andere Manifestation der Volksfrömmigkeit tritt bei aller scheinbaren Uniformität in derart bunter Vielgestaltigkeit auf, die selbst dem Kenner oft genug Überraschungen bietet und so zu ständiger Beschäftigung mit Elementen der äusseren Erscheinung wie der dahinterstehenden Geistigkeit herausfordert.

Die steigende Zahl von Veröffentlichungen solcher Art aber verlangt nach einer Zusammenschau, die auf der Grundlage erweiterter Materialkenntnis und vor dem Hintergrund profunder theoretischer Arbeiten die Votivtafel als komplexe Erscheinung in einlässlicher und mit Hilfe sorgfältig ausgewählter Bildbeispiele einsichtiger Weise behandelt. Nach diesem Prinzip ist das vorliegende Buch gestaltet, das Anregung und Ratgeber sein will für alle, die sich mit Votivbildern beschäftigen, auch und gerade für den interessierten Laien, der eine wissenschaftlich einwandfreie und zugleich gut verständliche Einführung in die kompliziert anmutende Thematik wünscht.

Das Buch enthält vier Kapitel, wovon das erste das Wesen des Votivaktes erklärt und die Eigenart des Votivbildes im Vergleich zu anderen Votivgaben herausstellt. Das Kapitel schliesst mit einem Überblick über die heute namentlich bekannten Tafelmaler.

Kapitel II erörtert die häufigsten Votationsanlässe, Kapitel III stellt die von den Votanten bevorzugten himmlischen Nothelfer vor, und Kapitel IV befasst sich mit Fragen der Ikonographie und des Stils. Soweit irgend möglich, ist jede Aussage durch ein Bildbeispiel belegt.


Im Textteil sind in unserem Zusammenhang die folgenden Kapitel von besonderem Interesse:

Der umfangreiche Bildteil (S. 49-192) gliedert sich in: