Auf dem Schutzmschlag heisst es rückwärtig:
Religion und Brauchtum gehören seit den Anfängen der wissenschaftlichen Volkskunde zu ihren Kerngebieten. In der Nachfolge der Brüder Grimm war man lange Zeit sogar von der weitgehenden Deckungsgleichheit dieser beiden Gebiete aufgrund ihrer gemeinsamen Verwurzelung in der germanischen Mythologie überzeugt. Der Autor setzt sich mit dieser Forschungstradition kritisch auseinander. Er vertritt die Position eines beständigen Wandels der kulturellen Formen und Inhalte, abhängig von den Randbedingungen des geistigen, wirtschaftlichen und politischen Lebens der betreffenden Zeit. In der Regel nimmt der Autor seinen Ausgangspunkt bei Brauchphänomenen der Gegenwart und macht an ihnen deutlich, inwiefern religiöse Gehalte oder Zeichen weiterwirken. Im Zentrum stehen dabei Erscheinungen der christlichen Welt. Der Säkularisierungsprozess der letzten beiden Jahrhunderte hat oft das Wissen um Zusammenhänge verschwinden lassen. Aufgrund von Sinnentleerung und -störung sind häufig nur formale Verbindungen festzustellen. Trotzdem erscheint es sinnvoll und reizvoll, sich die teilweise versteckten religiösen Einschlüsse im kulturellen Zeichensystem unserer Zeit wieder bewusst zu machen. So kann nicht nur ein Beitrag zu dessen besserem Verständnis geleistet werden, sondern so wird es auch möglich, sich kritisch von bestimmten Traditionenen zu distanzieren oder aber sie bewusst mit neuem oder altem Sinn zu füllen und weiterzuführen.
Von besonderem Interesse sind in unserem Zusammenhang die folgenden Abschnitte:
sowie das umfangreiche