HISTORISCHE DEMOGRAPHIE II


Noch 1680: im Durchschnitt keine 40 Lebensjahre

Quelle: CD-ROM Historische Demographie I, Figur 12 beziehungsweise Abbildung 72.

Kommentar: Links oben sind im Kästchen die Lebenslaufslinien von 9 erwachsenen Menschen 1680 eingetragen. Die Lücken dazwischen betreffen Geborene, die ein Erwachsenenalter von 25 Jahren nie erreichten. Das war rund die Hälfte.

1680 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt etwa 25 bis 30 Jahre, allerdings mit grossen Abweichungen. Im Alter von 1 Jahr hatte man etwa 40 Jahre vor sich. Erwachsene Menschen blieben im Durchschnitt bis etwa 60 am Leben.

Das rechte Kästchen zeigt die Verhältnisse nach dem fundamentalen Wandel von der unsicheren zur sicher(er)en Lebenszeit. Heute beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung zwischen 70 und 80 Jahre. Grosse Ausnahmen sind relativ selten geworden. Allerdings sterben auch heute noch immer Menschen vor ihrer Zeit.

Aus den beiden Kästchen darunter geht hervor, weshalb dies seinerzeit so war beziehungsweise heute so ist. 1680 drangen die Todespfeile der alten Geisseltrias "Pest, Hunger, Krieg" weitgehend ungehindert bis zu den Menschen in allen Altern vor. Dies ist das grosse Votivtafelthema in den verschiedensten Variationen.

Rechts unten wird daran erinnert, dass die Todespfeile erstmals recht effektiv aufgehalten werden, bis die Menschen gegen ihre biologische Lebenshülse vorstossen. Wozu sollten wir folglich noch Votivtafeln stiften? Ihre Existenzberechtigung ist weitgehend verschwunden.