HISTORISCHE DEMOGRAPHIE II



Chirurgischer Eingriff mit ungewissem Ausgang (1835)

Rechts oben erscheint vor einer Lichtöffnung im Wolkenhalbkranz das Gnadenbild von Sammarei mit der Muttergottes im roten Mantel und Kleid mit blauen Ärmeln. Daneben nehmen links in einem Zimmer drei Ärzte eine Augenoperation an einem auf dem Stuhl sitzenden Patienten vor. Ein grosses, die ganze untere Hälfte der Tafel füllendes weisses Schriftfeld gibt detaillierte Angaben zum Geschehen (vgl. in Vergrösserung anschliessend).

Ein Schriftfeld gibt detaillierte Angaben zum Geschehen:

Es hat sich anher verlobt, zu der Gnadenmutter in Samerey, der Ehrbare Martin
Senninger, Bauer von oberaicha. Weil es ihm in Loßschiessen einer Flinten, vom
Kärpfl einem Spalt eine viertl zoll tief in Augapfel hat hinein geschlagen, welches
im grossen Schmerzen verursachte. Mann ersucht Daher die Docktor und als die-
selbe ihm besahen überfüll sie der Schreken, und sagten hierauf das ihnen keine sol-
che Operation nie vorgefahlen ist, sie untersuchten die Sach so gut ihnen möglich war.
Am Sechsten tag darauf haben sie daß Geschäft in Gottes Namen vorgenohmen.
Durch anruffung Maria geschah daß einschneiden ins Auge, mit ihrer
bedingnis haben die Drey Docktor währent einer Viertlstund den Spalt aus dem
Augapfel Glüklich heraus gebracht. Und selbigen in wenigen Monathen wie-
der so gut geheilet, daß er sogar sein Gesicht wieder bekam.
Dafür sey Gott unentlicher Dank . Und seiner Liebwerthen Mutter
Maria. Anno 1835.