Auf dem Schutzumschlag wird das Werk wie folgt vorgestellt:
Das Verständnis für Heiligen- und Reliquienverehrung nimmt heute auch unter Katholiken ab. Eingeleitete wurde dieser Prozess durch die Aufklärung mit ihrem radikalen Wechsel der Perspektiven. Eine vernunftgeleitete Kultur musste den Glauben an den heiligen Menschen zerstören.
Arnold Angenendt (Professor für Kirchengeschichte an der Universität Münster) geht es in diesem Buch nicht etwa um eine theologische Wiederbelebung des Glaubens an den heiligen Menschen, sondern um eine religionsgeschichtliche Rekonstruktion. Er möchte ine geistige Welt erschliessen, in der der Heilige eine grundlegende Erscheinung, ja eine "Urgestalt der Religion" war. Der Autor zeichnet die Vorgeschichte der Heiligen-Idee in der Antike nach, sucht nach den Anfängen der christlichen Vorstellungen von Heiligen im Neuen Testamtent und wendet sich dann den historischen Erscheinungen der Heiligenverehrung vom frühen Christentum bis heute zu. Er zeigt, dass der Kult doch noch nicht ganz untergegangenen ist. Verwehte Spuren lassen sich in unserem Alltag finden, aber auch in Literatur und Kunst: etwa bei Hermann Hesse oder Joseph Beuys.
Arnold Angenendt erschliesst eine geistige und geistliche Welt vor der europäischen Aufklärung. Ob er die subtilen innerkirchlichen Diskussionen über Heiligkeit wiedergibt oder den Prozess der Heiligsprechung, die Wallfahrten und Frömmigkeitsformen schildert, ob er Ausartungen des Wunderglaubens beschreibt oder die Angriffe der Humanisten, der Reformatoren und der Aufklärer derstellt - so umfassend ist die Geschichte der Verehrung heiliger Menschen, ist die Historie ihrer Kritik bisher nie dargestellt worden.
Von besonderem Interesse sind in unserem Zusammen die folgenden Kapitel beziehungsweise Kapitel-Abschnitte:
sowie das umfangreiche