Beispiel: Krankheiten bei Menschen

Votivtafel in Sammarei, Niederbayern, 1771.
Öl auf Leinwand, 470 x 355 mm (ohne Rahmen), neuer Rahmen.
Sammarei (Chorwand Tafel 9).
Inventar/Dia Nr. 306 Bayerischer Landesverein für Heimatpflege München.



Zwischen bodenlangen, roten Vorhängen erscheint oben vor dem Lichtloch auf einer Wolkengirlande das Gnadenbild. Darunter öffnet sich ein Raum, der sich in der Mitte zu einer Apsis auswölbt. Die Komposition ist spiegelbildlich angelegt bis hin zu den Demutsgebärden der Kranken. Links und rechts stehen schräg zueinander Betten mit Aufsatzbrett und Kugeln auf den Pfosten verziert. Im rechten liegt die Frau mit Schlafhaube, im linken der Mann mit weisser Schlafmütze. Vor den Betten zur Mitte hin gerichtet stehen zwei rotdrapierte Betbänke. Darin knieen, nach der Ähnlichkeit unverkennbar die Kranken, nun als flehende Votanten, die zum Gnadenbild aufschauen. Der Mann trägt einen braunen Rock, die Frau zur blauen Jacke ein auch den Hals umhüllendes, weisses Tuch mit Pelzhaube darüber.

Das Schriftfeld am unteren Bildrand erzählt:

Es haben sich alhero verlobt, der Erpahre Simon puech Leidtner millner zu äffhamb, dan Eua dessen ehwirdin, welche alle zwey in schwerer Krankheit gelegen, und an Iren aufkomen Jeder mann gezweiflet, so haben sie ir genzliches vertrauen zu der gnaden vollen muetter maria in Samerey mit disser daffel und H: Lobambt genomen, worauf die paldige gesundheidt Eruolgt, gott sey dankh. anno. 1771