Heute:
Da ich der Technik gegenüber generell aufgeschlossen bin, nutze
ich Computer und das Internet in allen Bereichen, wo sie mir eine
Erleichterung
bieten:
Bei der Recherche für Hausarbeiten frage ich Datenbanken ab, bei
Fragen auf technischen aber auch anderen Gebieten nutze ich die
entsprechenden
Newsgroups, wo ich schon des öfteren schnelle und kompetente Hilfe
bekommen habe.
Den größten Teil nimmt aber sicherlich die E-Mail
Kommunikation
ein, die es mir ermöglicht, mit Menschen Kontakt zu halten, die am
anderen Ende der Welt sitzen, ohne daß dies jedesmal ein
großes
Loch in meinen Geldbeutel reißen würde.
Bei dem Medium E-Mail, das die Gleichzeitigkeit eines
Telefongesprächs
und den "Anspruch" einer Postkarte haben kann, kommt noch folgender
Nebeneffekt
hinzu: Man kann dadurch einfacher mit Menschen Kontakt halten, zu denen
man nicht den festen Kontakt hat, den es braucht, um Briefe zu schreiben
oder öfter zu telefonieren.Eine E-Mail schreibt sich schnell und es
wirkt nicht komisch, wenn man nur in wenigen Zeilen ein paar
Grüße
schreibt.
Aber auch im Studium ist die E-Mail oft sehr hilfreich: Dozenten sind
meist einfacher und zuverlässiger per Mail erreichbar als vor Ort
und durch das Anfügen von Texten und Bildern lassen sich Sachverhalte
oder Probleme beispielsweise in einer Referatsgruppe auch noch eine Nacht
vor der Präsentation noch relativ problemlos lösen.
Neben der privaten Nutzung haben Internet und Computer bei mir auch
Bedeutung bei Jobs und Arbeit:
Die Arbeit bei einem Internet Service Provider hat mir damals neue
Möglichkeiten bei der Gestaltung meiner Frei-, Arbeits- und
Studienzeit
gegeben. Durch die Tatsache, daß physische Präsenz am
Arbeitsplatz
nicht mehr oder nur noch selten vonnöten war und es statt dessen nur
noch einen Abgabetermin gab, konnte ich spontaner meine Freizeit gestalten
als es mir vorher bei Jobs mit Festzeiten möglich gewesen wäre.
So konnte ich diese Arbeit auch während eines Auslandsaufenthalts
weiterzuführen und zur Zufriedenheit meiner Arbeitgeber fertigtellen.
Als Nebeneffekt bietet mir diese Arbeit eine kontinuierliche
Qualifikation
in diesem Bereich, den mir das Studium sonst nur bedingt bieten
könnte.
Trotzdem (?) versuche ich die Nutzung auf diese Gebiete zu begrenzen. Ein Cyber-Chat kommt ebensowenig als Ersatz für ein "real-life" Treffen in Betracht, wie ein Gesellschaftsspiel für mich immer an einem Tisch stattfinden wird und nicht vor einem flimmernden Bildschirm.
In 10 Jahren...
wird die technische Entwicklung zwar soweit sein, daß flimmernde
Monitore nicht mehr ein großes Problem darstellen werden. Und
wahrscheinlich
werden die technischen Möglichkeiten so sein, daß man - ohne
vor unlösbaren Konfigurationsproblemen zu stehen - über das
Internet
telefonieren oder gar jedermann/frau eine Videoschaltung zu den Verwandten
am anderen Ende der Welt durchführen kann.
Das Netz selbst wird nach diversen Fusionen von AOL, Microsoft, IBM
und Intel zu einer gigantischen Shoppingmall verkommen sein, die sich
jeder
per Set-Top Box ins Wohnzimmer kommen lassen kann. Computer-/Netzerfahrung
und E-Mailadresse werden dann so wichtig sein, wie heute Girokonto und
Bruchrechnen.
Für mich wird dies vielleicht bedeuten, daß der Vorsprung,
den meine Generation heute noch vor den Älteren hat,
zusammenschrumpfen
wird. Dienstleistungen auf diesem Gebiet werden wohl aus dem Boden
schießen,
um die große Nachfrage derjenigen zu befriedigen, die nun im Netz
präsent sein müssen, wenn sie konkurrenzfähig
bleiben
wollen.
Ebenso wird die ganze Technik für Otto Normaluser exponentiell undurchschaubarer werden und Privatssphäre und öffentliches Erscheinen mehr und mehr verschmelze. Die Zeiten, in denen man ein Programm noch selbst disassemblieren (=auseinandernehmen) konnte, sind heute schon vorbei.
Konsequenz wird also zum einen sein, entweder beim Wettrennen um das
Erlernen des jeweils neuesten technischen Standards mitzumachen oder
auszusteigen.
Gleiches gilt für das Verwenden von immer neuen Programmversionen,
die - wie das Beispiel Netscape u.a. - schon heute zeigen, daß sie
am meisten an unseren Interessen und Daten interessiert sind.
Hier stellt sich dann wieder die Frage "Mitgehen oder Stehenbleiben".
Inwieweit das dann noch eine "freie" Entscheidung ist, oder ob man dazu
gezwungen wird, "kompatibel" zu bleiben, ist eine ganz andere Frage.
Wie meine Nutzung des Netzes dann aussehen wird, kann ich schwer sagen. Ich denke, daß das Interesse dafür sorgen wird, mich weiter mit dem Medium privat und beruflich zu beschäftigen. Ob es dazu eine wirkliche Alternative gibt bleibt aber wie gesagt offen.