Wie nutze ich das Internet heute und wie werde ich es im Jahre 2009 nutzen?
Zugegeben: vor dem Beginn des Sommersemester 1999 bedeutete "Internet" für mich eine technische Errungenschaft, derer sich nur wenige ‘Eingeweihte’ bedienten und die meiner Meinung nach etwas absolut vermeidbares darstellte. Abgesehen vom E-mailen, das mir während meines Auslandsjahres den regen Kontakt zu meinen Freunden weiterhin ermöglichte ohne mir eine horrende Telefonrechnung zu bescheren, hätte ich jederzeit meine Hand dafür in’s Feuer gelegt, daß ich nie ein großer Fan des World Wide Web werden würde.
Mittlerweile hat sich meine Meinung dazu etwas geändert. Die Literatursuche im Internet gestaltet sich doch sehr viel bequemer als das lästige Kramen in verstaubten Zettelkästen oder gar das Herumfahren von einer Bibliothek zur anderen. Ferner kann man sich fachspezifische Erkundigungen im Netz einholen, die man gedruckt überhaupt nicht mehr erhalten würde; so erscheint z.B. die "Historikerzeitung" von H-Soz-u-Kult nur im Netz.
Über das Studium hinaus nutze ich das Internet eigentlich nur zum Spaß. Z.B. besuche ich relativ häufig die Homepage der Hörspiele "Die Drei Fragezeichen", auf denen man nicht nur ‘Informationen’ bekommt, sondern auch chatten kann, oder ich schaue nach, was für Veranstaltungen in Berlin und Umgebung grade angeboten werden.
Gekauft habe ich online noch nie etwas, und ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob das jemals der Fall sein wird. Abgesehen von Fachbüchern, an die man vielleicht auf anderem Wege nur schwer herankommen könnte (und die man meistens bei amazon finden kann), finde ich doch das ‘reale’ Einkaufsgefühl sehr viel schöner als einen virtuellen Einkaufsbummel.
Wie ich das Internet im Jahre 2009 nutzen werde? Ich hoffe, nicht sehr viel intensiver als heute, obwohl ich befürchte, daß das auf Dauer kaum realisierbar sein wird. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich innerhalb der nächsten zehn Jahre so vieles ändern wird, als daß ich außerhalb des Jobs und meiner oben beschriebenen Vorlieben viel online erledigen werde. Auf Dauer befürchte ich allerdings, daß sich diese einmal in’s Rollen gekommene Entwicklung nicht aufhalten läßt, und früher oder später wahrscheinlich der ganze Haushalt eines jeden irgendwie vernetzt ist. Bis dahin werde ich mich aber bemühen, das Internet als ein Medium zu benutzen, daß mir in erster Linie die (wissenschaftliche) Arbeit erleichtern soll, denn bei zu viel Vernetzung bleibt meiner Meinung nach die direkte zwischenmenschliche Kommunikation auf der Strecke. Ich hoffe nicht, daß es eines Tages so weit kommt, daß ich mir anstelle des Einkaufes auf dem Markt das Gemüse aus dem Netz ‘downloade’!!!