Zur Fachschaftsinitiative (FSI), Impressum

 

Am Ende sollen einige Gedanken dargelegt werden, die dafür sprechen, die Bildung fachbezogener Öffentlichkeit als primäres Ziel von FSIen anzusehen.

Politische Leben werden und vergehen überall an der FU in der schönsten anarchistischen Unregelmäßigkeit. Sehen wir für einen Moment in der anarchistischen Gruppe das Modell der klassischen Fachschaftsinitiative, so tun wir das in der Absicht, zwei Aspekte der FSI zu betrachten, ihre Offenheit - Jede und Jeder kann mittun - und ihre Autonomie - es gibt keine äußeren Vorgaben für ihre Arbeit.

Wenn Bakunin den Begriff der anarchistischen Gruppe bildet, geht es ihm um die bestmögliche Organisationsform, bei der das Individuum nicht durch Gruppenzwänge oder das schlechte Allgemeine in der Entfaltung seiner Kreativität eingeschränkt wird. Dafür ist ein Preis zu zahlen. Die Gefahr des Zerfalls. Die anarchistische Gruppe wird deshalb nur negativ definiert. Sie zerfällt, sobald die Interessen eines der ihr zugehörigen Individuen nicht mehr berücksichtigt werden.

            Kommen wir jetzt auf den Anspruch der Offenheit der FSIen zurück.  

            In der modernen Soziologie gilt es als unumstritten, dass mit der Gruppenbildung ein Zug zur Abkapselung nach außen verbunden ist. Es wäre demnach nahe liegend, die Öffnung der FSI in ihre Zielsetzung mit aufzunehmen, um den anarchistischen Charakter nicht gegen die Offenheit der Gruppe umschlagen zu lassen.

Die Bildung von Öffentlichkeiten als Ziel würde den anarchistischen, also autonomen Charakter der FSI deshalb gerade nicht einschränken, weil er die beschriebene soziologische Gesetzmäßigkeit ausbalancieren würde. Ohne diese Balance wäre die Fremdbestimmung der FSI als Teilgruppe einer spätindustriellen kapitalistischen Gesellschaft absehbar.

            Im Einklang damit stünde auch die Bestimmung des Politischen durch die Öffentlichkeit. Gemeinsame Entscheidungen, die kleinsten Zellen des Politischen, könnten so in Absicht der Freiheit der in der Gruppe handelnden Einzelnen getroffen werden. Je nach dem Aktionsraum wäre nun Öffentlichkeit weiter zu bestimmen. In jedem Fall aber, also auch und sogar grade im Fall der allgemeinpolitischen Aktion, wäre die Handlung einer Gruppe auf einer möglichst breiten Basis durchzuführen. Und im Normalfall des Studienalltags wäre diese Basis die ganze Fachschaft, aus der eine FSI sich herausbildet. Und damit wäre das erste Ziel einer FSI die Bildung fachbezogener Öffentlichkeiten als Grundlage politischen Handelns.

 

Mit geschrieben und korrigiert haben diesmal Mareike Vorsatz, Patrick Klein, Hannes Bernhagen, Dominik Sobacki, Benjamin During, Albrecht Biedl, Isabella Marcinski, Robert Mönchgesang, Alexander Reutlinger und Michael Hoffstiepel. Die Autoren sind mit ihren Initialen kenntlich gemacht.

 

Nach einigen zum Teil verärgerten Kritiken haben die Schreiber überlegt,  Standards an die Texte zu legen. Nach wie vor scheint es sinnvoll, die Einladung zum Mitschreiben abzudrucken und im Weiteren den Autoren ihre Meinungsfreiheit im Rahmen der gesetzlichen Norm zuzugestehen. Natürlich sind einige Artikel nach redaktionellen Gesprächen überarbeitet worden, aber alles in Allem sollten die Hürden mitzuschreiben, nicht zu sehr erhöht werden. Vielleicht wird es ja irgendwann ein Niveau schriftlicher Äußerungen am Institut geben, über das eine Öffentlichkeit im Einvernehmen steht

 

Nachfragen und Kritiken sind elektronisch oder mündlich an die Redaktion zu richten, über mihost@zedat.fu-berlin.de oder Michael Hoffstiepel.