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Schnecken und Muscheln:
Pleurotomarien und Trigonien

Kurzinformationen

 

Pleurotomarien

 

Die heute lebenden Vertreter der Schlitzbandschnecken (Pleurotomariidae) sind Überbleibsel einer einst weitverbreiteten Großfamilie urtümlicher, im Meer lebender Schnecken. Ihre Blütezeit fällt in das Erdaltertum (Ober-Kambrium bis Perm, vor 500 - 245 Millionen Jahren) mit etwa 1500 Arten.

Die Vielfalt der Gruppe nimmt in den folgenden Zeiten deutlich ab; heute sind noch 15 Arten bekannt, die sich auf drei Untergattungen innerhalb der Gattung Pleurotomaria verteilen. Sie kommen in den Bereichen Mittel- und Südamerika, Südafrika, Japan-China und Indonesien-Australien vor. Sie leben in relativ tiefem Wasser (unter 200 m), auf hartem Untergrund an steilen Felshängen und auf untermeerischen Bänken. Sie ernähren sich dort von aufgewachsenen Tieren wie Meeresschwämmen und Manteltieren. Die Vorfahren besiedelten ein deutlich weiteres Spektrum an Lebensräumen, nur Orte mit stärkerer Wassertrübe mieden sie.

Zeitliche Verbreitung der Überfamilie Pleurotomariaceae. Diese Schnecken hatten ihre Hauptverbreitung im Erdaltertum und stellen in der Erdneuzeit nur noch ein Relikt dar.

Vorkommen der heute lebenden Schlitzbandschnecken

Trigonien

 

Die Gruppe der Dreiecksmuscheln oder Trigonien war im Erdmittelalter (248 - 65 Millionen Jahre) eine weitverbreitete Muschelgruppe mit zahlreichen Gattungen und Arten; noch in der Oberkreide lebten etwa 20 Gattungen. Das Massenaussterben an der Kreide-/Tertiärgrenze (vor 65 Millionen Jahren) erfaßte auch die Trigonien. Aus Schichten der Erdneuzeit (ab 65 Millionen Jahre) wurde bisher fossil nur die Gattung Eotrigonia bekannt und zwar aus Australien. Hier findet sich auch der letzte lebende Vertreter Neotrigonia mit sieben Arten. Diese leben in Sand eingegraben in Wassertiefen bis zu 400 m.

Die Dreiecksmuscheln sind heute mit mehreren Arten der Gattung Neotrigonia in den Flachmeeren vor Australien beheimatet.

 

Heutiges Verbreitungsgebiet der Gattung Neotrigonia


 

letzte Änderung 30/12/98 durch R. Leinfelder Copyright