Améry-Tagung â ein voller Erfolg!
Tagung zum 100. Geburtstag
Am vergangenem Samstag, den 17. November 2012, fand in den ClubrÀumen der Berliner Akademie der KÃŒnste im Hansaviertel eine international besetzte Tagung zum 100. Geburtstag von Jean Améry (1912 â 1978), konzipiert und durchgefÃŒhrt vom Arbeitsbereich Kommunikationsgeschichte/Medienkulturen (Professor Dr. Hermann Haarmann und Birte Hewera) statt.
Die Referenten aus dem In- und Ausland, allesamt ausgewiesene Améry-Forscher, sprachen vor einem zahlreich erschienen Publikum (ca. 145 Besucher) zu Leben und Werke einer Persönlichkeit, dessen Schicksal als exemplarisch fÃŒr das 20. Jahrhundert und seine Katastrophe eines Zivilisationsbruchs durch die nationalsozialistische Diktatur gelten kann: Der Wiener Jude Hans Mayer, alias Jean Améry, hat Verfolgung, Folter (im belgischen Auffanglager Breendonk) und die Vernichtungslager von Auschwitz-Monowitz, Dora-Mittelbau und schlieÃlich Bergen-Belsen ÃŒberlebt. Diese Erfahrungen haben sich Amérys Körper und Geist fÃŒr immer eingebrannt â als unhintergehbarer Ausgangs- und Zielpunkt seines Denkens und Schreibens.
Die RadikalitÀt im Denken und Schreiben Amérys geht ÃŒber dessen Freitod hinaus und markiert noch heute (und in Zukunft) in aller Konsequenz die Folgen eines gezeichneten, eines beschÀdigten Lebens, das Ãberleben sich zu einem mit Schuld beladenem Nachleben wandelt. Amérys selbstvollzogener Tod ist nicht nur EingestÀndnis von der Last des Lebens nach der Folter, sondern Ausdruck der Freiheit, der Natur den Tod abzuringen und an sich zu reiÃen.
Audio-Mitschnitte finden Sie hier und hier (externe Links).
Videoaufzeichnung des Festvortrages von Irene Heidelberger-Leonard