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"Es ist das erste Mal in der Geschichte der Freien Universität Berlin, daß ein Institut den Namen seines Sponsors trägt. Sie haben einen Durchbruch geschafft", sagte der Vizepräsident der Freien Universität, Prof. Dr. Werner Väth, in Richtung der Sponsoren bei der feierlichen Vertragsunterzeichnung im Präsidialamt Anfang Mai. Für die Dauer von fünf Jahren wird die "Willy Scharnow-Stiftung für Touristik" das Institut für Tourismus der Freien Universität mit jährlich 170.000 Mark unterstützen. Mit dem Geld soll in erster Linie eine Forschungsstelle finanziert werden und das umfangreiche Tourismusarchiv des Instituts weiter ausgebaut werden. Als Gegenleistung trägt das Institut für Tourismus künftig den Namen "Willy Scharnow-Institut". "Mit der zunächst auf fünf Jahre angelegten Zusammenarbeit beabsichtigt die Stiftung, die praxisnahe akademische Ausbildung des Nachwuchses der Reisebranche und die systematische Forschung im Sinne der Branche zu intensivieren", sagte der Vorsitzende des Kuratoriums der Willy Scharnow-Stiftung, Günter Kahn, während der Feierstunde. Bewußt sei die Wahl der Stiftung auf die Freie Universität wegen ihres ausgezeichneten Ergänzungsstudiengangs gefallen.
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Der Namensgeber des Instituts, der Bremer Willy Scharnow, gilt als einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der Nachkriegsgeschichte der Touristikbranche. Seinen Reiseveranstalter Scharnow-Reisen entwickelte er zum zweitgrößten Reiseveranstalter Deutschlands. 1953 gründete Scharnow die "Stiftung für internationale Länderkenntnis der Jugend", die später nach ihrem Gründer umbenannt wurde. Ziel der Stiftung ist es, die Kenntnisse der Mitarbeiter/innen der Reisebranche über fremde Länder und Menschen zu vertiefen. Außerdem verleiht sie jährlich den mit 10.000 Mark dotierten Willy Scharnow-Preis und unterstützt oder veranlaßt Grundlagenforschung für Reisebüros und Reiseveranstalter.
Das Institut für Tourismus wurde 1984 gegründet und hat seither eine große Anzahl von Hochschulabsolventen aus aller Welt in seinem zweisemestrigen Ergänzungsstudiengang für verschiedene Berufe im Tourismus qualifiziert. Das Institut beschäftigt sich neben der Grundlagenforschung vor allem mit dem Freizeitverhalten der Bevölkerung und Fragen der Fort- und Weiterbildung im Tourismus. Außerdem verfügt das Institut über ein umfangreiches Tourismusarchiv. Von Anfang an war es die Zielsetzung des Instituts für Tourismus, Wissenschaft und Tourismuspraxis sowohl in der Lehre als auch in der Forschung eng zu verknüpfen. "Wir erhoffen uns neue Impulse für die Tourismusforschung und -ausbildung an der Freien Universität Berlin", sagte Prof. Dr. Günther Haedrich vom Institut für Tourismus während der Feierstunde.
fva