Wildenbruch (Ev. Dorfkirche)

Die Dorfkirche von Wildenbruch gehört nach ihrer Renovierung sicherlich zu den schönsten und beeindruckendsten Dorfkirchen der weiteren Umgebung. Sie hat einen überschiffsbreiten Querwestturm und wurde wie das Mauerwerk schließen läßt, in "einem Guß" gebaut.

Lage der Kirche:

Ortsgeschichte: Das Dorf wird im Landbuch von 1375 erstmals als "Wildenbruke" erwähnt. Nach Fischer (1970) handelt es sich wahrscheinlich um einen übertragenen Namen von Willebroek, Arr. Mechelen, Belgien. Dabei ist auch von Bedeutung, daß 200 m w des Dorfes vermutlich eine frühdeutsche Wehranlage lag. 1375 hatte das Dorf 59 Hufen, davon hatte der Pfarrer zwei Freihufen, der Schulze 6 Freihufen. Es gab 6 Kossäten, einen Krug und eine Windmühle. 1450 sind es 60 Hufen, davon 2 Pfarrhufen; allerdings sind nur 30 Hufen besetzt. Die Besitzverhältnisse waren äußerst verwickelt und unter vielen Personen aufgeteilt. Das Patronat war anscheinend im Besitz des Prämonstratenserklosters St. Marien auf dem Berge bei Brandenburg/Havel.

Baustruktur: Der Kirchenbau hat eine vierteilige Struktur mit überschiffsbreitem Querwestturm, Schiff, eingezogenem Chor und halbkreisförmiger Apsis. Es sind keine Bauphasen erkennbar. Vielmehr läßt das Mauerwerk schließen, daß der Bau in einem Zuge errichtet worden ist.

Mauerwerksausführung: Der Bau besteht überwiegend aus Feldstein, nur untergeordnet wurden bei den Gewänden von veränderten Fenstern und als Zusetzmaterial Ziegeln verwendet. Das Mauerwerk ist lagig, allerdings sind die Feldsteine nur außen behauen und die Lagen sind auch unterschiedlich hoch.

Mörtel und Putze:

Portale:

Fenster und Blenden:

Innenbögen:

Turm:

Dächer:

Innenausstattung:

Außenbereich:

Baugeschichte:

Vergleiche:

Bemerkungen:

Information und Dank:

Literatur: Fidicin (1860), Die Territorien der Mark Brandenburg, Bd.3, Teil 3 Der Zauchische Kreis, S.61/2, Fischer (1970), Brandenburgisches Namenbuch, Teil 1 (Zauche), S.130, Rohrlach (1977), Historisches Ortslexikon für Brandenburg Teil 5 Zauch-Belzig, S.470/1, Bau- und Kunstdenkmale in der DDR, Bezirk Potsdam (1978), S.283, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bezirke Berlin/DDR und Potsdam (Dehio/Potsdam), (1983), S.457, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler Brandenburg (Dehio/Brandenburg) (2000), S.1112.

Ältere Beschreibungen:

Dehio/Potsdam: Wildenbruch Bez. Potsdam, Ldkr. Potsdam Dorf-K. Flachgedeckter 1sch. Feldsteinbau mit eingezogenem Chor und Apsis sowie WQuerturm, 2. V. 13. Jh. Turmaufsatz in Fachwerk 1737. Veränderungen am Schiff 1793. Einige kleine, hochsitzende Rundbogenfenster, das rundbogige WPortal und je ein vermauertes SPortal in Schiff und Chor erh. Innen zugespitzter Triumphbogen und entsprechende vermauerte Durchgangsarkade vom Turm ins Schiff. - Hufeisenempore und Orgel M. 19.Jh., der Orgelprospekt unter Verwendung bar. Akanthusschnitzereien.

Dehio/Brandenburg: Wildenbruch Lkr. Potsdam-Mittelmark. Karte 6 Ev. Dorfkirche. Wirkungsvoll gestaffelter Feldsteinbau, 2.. V. 13. Jh., mit eingezogenem Rechteckchor und Apsis sowie leicht aus der Flucht der Schiffswände vortretender Westquerturm; sein Fachwerkaufsatz von 1737. Rest. ab 1992. Die urspr. Öffnungen rundbogig: Westportal (darüber Kreisfenster), Chor- und Schiffportal (vermauert); auf der Südseite, kleine, hochsitzende Fenster; am Schiff 1793 korbbogig erneuert. Innen Apsiskalotte und Triumphbogen leicht spitzbogig, ein ähnlicher Bogen zum Turm vermauert. - Hufeisenempore und Orgel M. 19. Jh., der Orgelprospekt unter Verwendung barocker Akanthusschnitzereien.

Bau- und Kunstdenkmale in der DDR: Wildenbruch Dorfkirche Feldsteinbau mit eingezogenem Chor, Apsis und westlichem Breitturm, 1. H. 13. Jh., Turmaufsatz aus Fachwerk 1737. - Kelch mit Patene, Silber vergoldet, 1589. Taufschale, Zinn, 1719. Taufkanne, Zinn, 1760. Leuchterpaar, Messing, A. 16. Jh. Glocke spätmittelalterlich.

Historisches Ortslexikon für Brandenburg: K rechteckiger Feldsteinbau 13. Jh mit eingezogenem Chorquadrat, Apsis und w Breitturm, Turmaufsatz aus Fachwerk 1737, Glocke 15./16. Jh.

Aufnahme der Kirche:

Grundriss:

Grundriss der Dorfkirche Wildenbruch.

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@Theo Engeser und Konstanze Stehr, Jühnsdorf, 2002