Borne (Ev. Dorfkirche)

Kirchenkreis Lehnin-Belzig

Die Dorfkirche in Borne dürfte mit zu den ältesten Dorfkirchen im Fläming gehören. Die Erwähnung einer Kirche in Borne in einer Urkunde aus dem Jahr 1227 dürfte sich bereits auf diesen Bau beziehen. Sie hat ihr ursprüngliches Aussehen weitgehend bewahrt. Sehenswert ist auch die Innenausstattung.

Patrozinium: St. Pankratius (nach Urkunden von 1237 und 1389; fide Pfannenstiel), nach einem Märtyrer zur Zeit der Christenverfolgung durch den römischen Kaiser Diokletian.

Lage der Kirche: Borne liegt 5 km südwestlich von Belzig. Es ist ein Gassendorf mit Sackgasse (Hist. Ortslexikon). Die Kirche liegt auf einer leichten Anhöhe ziemlich am östlichen Ende des Ortes umgeben vom Friedhof.

Ortsgeschichte: Der Ort wird 1227 erstmalig urkundlich erwähnt. In der Urkunde wird auch die Kirche erstmals genannt. Fischer (1970) deutet den Namen als "Siedlung am Brunnen oder an der Quelle".

Baustruktur: Der Kirchenbau besteht aus Schiff (17,70 m lang, 10,80 m breit), verhältnismäßig kurzem, eingezogenem Chor (5,50 m lang, 8,40 m breit) und Apsis (ca. 6,80 m breit, 2,60 m ausgewölbt) sowie einem westlichen Dachturm. Die Giebel sind massiv gemauert. Der Westgiebel unterscheidet sich in der Mauerwerksausführung nicht von der Westwand. Die Kirche weicht mit magnetisch gemessenen 2-4° nach Nordosten von der idealen Ost-West-Ausrichtung ab.

Mauerwerksausführung: Die Kirche ist ein Feldsteinbau. Das Mauerwerk ist lagig mit kleinen, nur außen behauenen bis wenig gequaderten Feldsteinen.

Mörtel und Putze: Die Kirche weist lediglich einen alten Fugenputz auf, der schon tief ausgewittert ist.

Portale: Das ehemals vorhandene Südportal ist zugesetzt und durch das stark nach unten verlängerte Fenster (das zweite von Westen) im oberen Teil völlig abgeschnitten worden. Es hatte ein Feldsteingewände. Ein Bogenstein findet sich im Zusetzbereich. Der unterste Teil des Portals direkt über dem Bodenniveau ist mit Ziegeln zugesetzt worden. Diese haben das Format 25,5 x 12,5 x 6 cm. Es sind farblich die gleichen Ziegel, wie sie für die Gewände der Fenster der Schiffssüdseite verwendet wurden. In der Westseite sitzt ein rundbogiges, einmal abgetrepptes Westportal mit einem Feldsteingewände. Das rundbogige Priesterportal (ebenfalls Feldsteingewände) in der Südwand des Chores ist zugesetzt.

Fenster und Blenden: Die Südseite des Schiffes besitzt vier Fenster. Die drei östlichen Fenster sind groß und im Abschluß rund- bis korbbogig. Die Gewände sind verputzt und bestehen aus Ziegeln. Das westliche Fenster ist zumindest im Umriß noch ursprünglich. Die lichte Weite des Fensters könnte etwas vergrößert sein. In der Nordwand sind ebenfalls vier Fenster. Die beiden östlichen Fenster sind verändert, in ihrer Größe und Form unterschiedlich. Die beiden westlichen Fenster sind dagegen im Umriß noch ursprünglich. Jedoch ist die lichte Weite des westlichen Fensters etwas vergrößert worden. Die zwei rundbogigen Fenster in der Südwand des Chores sind verändert worden. Beide Fenster haben ein Backsteingewände, das ursprünglich verputzt war. Dagegen sind die Fenster der Chornordseite noch im Umriß ursprünglich. Sie sind allerdings in den unteren 30 cm zugesetzt worden, Die Bögen sind aus schlecht gequaderten Feldsteinen gemauert worden. Die drei rundbogigen Fenster der Apsis sind im wesentlichen unverändert. Allerdings sind die Gewände verputzt worden. Im Westgiebel sitzt ein kleines Hochrechteckfensterchen.

Innenbögen: Der Apsisbogen ist rundbogig, ebenso der Triumphbogen. Dieser zeigt auf seiner Nordseite noch Ansätze der Chorschranken.

Turm: Der Turm ist ein Dachturm mit Ziegelfachwerk und hat auf der Nord- und Südseite je eine hochrechteckige Schallöffnung.

Dächer: Das Satteldach des Schiffes ist mit Biberschwanzziegeln eingedeckt, die im Bereich des Dachturmes erneuert worden sind. Auch die Dächer von Chor und Apsis sind mit Biberschwanzziegeln eigedeckt. Der Dachturm hat die Kombination Schweifhaube, geschlossene Laterne und Schweifhaube. Die Schweifhaube ist mit Kupferblech gedeckt.

Innenausstattung: Das Innere ist flachgedeckt mit freiliegenden Querbalken. Die Decke des Chores ist mit einer Schablonenmalerei versehen. Die Decke des Schiffes ist einfach grau gestrichen.
Die hölzerne
Kanzel mit polygonalem Korb und Ecksäulchen steht auf einer gedrehten Stütze. Sie wird vom Dehio mit "Ende 17. Jahrhundert" datiert. Der Altaraufsatz ist inschriftlich 1713 datiert und 1881 restauriert worden. Er besitzt drei Gemälde übereinander (Abendmahl, Kreuzabnahme und Grablegung), die von Säulen und reliefierten Ranken gerahmt sind. Das Kastengestühl im Chor wird vom Dehio "um 1700" datiert. Wahrscheinlich stammen die West- und Südempore aus der gleichen Zeit. Auf der Westempore steht die Orgel mit schönem Orgelprospekt.

Außenbereich: Im Außenbereich befindet sich südwestlich der Kirche das gusseiserne Kreuz des Pfarrers F. Pintschovius. Es ist stark oxidiert und nur noch schwer zu lesen..

Baugeschichte: Graf Baderich II von Belzig schenkte 1227 die Kirche bzw. die Kirchenpfründe dem Kloster Colebecke (Cölbigk) an der Wipper bei Bernburg (Anhalt). Es ist sehr wahrscheinlich, dass es bereits der heute noch bestehende Bau war.
Das Mauerwerk der Dorfkirche Borne ist lagig, aber die verhältnismäßig kleinen Feldsteine sind nur grob gequadert oder ungequadert und nur außen behauen. Innerhalb einer Lage sind die Feldsteine recht gleichmäßig groß. Diese Art der Mauerwerksausführung kann auch bei den mutmaßlich aus dem 12. Jahrhundert stammenden Dorfkirchen in Mörz, Reetz und Görzke beobachtet werden. Der Chor ist sehr kurz; auch ein Indiz für einen frühen Baubeginn. Wir nehmen daher an, dass der Baubeginn der Dorfkirche in Borne noch in das 12. Jahrhundert fällt.
Die Kirche in Borne ist gegenüber dem Ursprungsbau verhältnismäßig wenig verändert worden. Das Schiff hatte vermutlich ursprünglich Portale in der West- und Südseite. Das Priesterportal befand sich in der Südwand des Chors. Das Schiff hatte je vier Fenster auf Nord- und Südseite. Die zwei westlichen Fenster der Schiffsnordwand haben sich noch in der ursprünglichen Form erhalten. Der recht kurze Chor hatte je zwei Fenster auf Nord- und Südseite. Die Apsis wies drei Fenster auf, die auch heute noch nahezu unverändert erhalten geblieben sind.
Das Jahr 1837 wird von Pfannenstiel als Beginn der Veränderung der Fenster genannt. Es ist nicht ganz klar, welche Fenster bei dieser Baumaßnahme verändert worden sind, vermutlich eines der zwei östlichen Schiffsfenster auf der Nordseite. Ein weitere Veränderung der Fenster, vermutlich wiederum der Schiffsfenster der Nordseite fand 1866 statt. 1881 wurden die Fenster der Schiffssüdseite verändert und das Südportal zugesetzt.
Der Dachturm wurde 1908/9 erneuert, auch die Fenster der Südseite wurden verändert. 1981/82 wurden das Turmdach und die Haube mit Kupferblech neugedeckt. Auch das Kirchendach wurde teilweise neu eingedeckt (Pfannenstiel).
Im Oktober 2003 war der Westteil der Kirche eingerüstet und der Turm wurde saniert.

Vergleiche: Die Kirche in Borne gehört mit einer Schiffslänge von 17,70 m und einer Schiffsbreite von 10,80 m zu den größeren Dorfkirchen im Fläming. Sie hat aber einen verhältnismäßig sehr kurzen, eingezogenen Chor von 5,50 m Länge und 8,40 m Breite. Sie bleibt damit nur wenig unter den Werten der großen Dorfkirchen von Mörz, Reetz und Görzke. Die Dorfkirche Lobbese ist in der Schiffslänge vergleichbar, aber in der Schiffsbreite deutlich schmaler (9,60 m). Der Chor ist länger und schmaler. Die Kirche in Raben ist in der Breite des Schiffes vergleichbar, jedoch ist das Schiff deutlich kürzer und der Chor ist sehr viel länger. Die Dorfkirche Marzahna besitzt ein in den Maßen fast identisches Schiffes, einen gleichbreiten Chor, der aber fast 2 m länger ist. Das Mauerwerk ist ebenfalls sehr ähnlich (Lagen mit kleinen, ungequaderten Feldsteinen).

Bemerkungen: Die Feststellung bei Pfeifer (1997), " (die Kirche in Borne) gehört auch zu den Kirchen mit dem besten Mauerwerk, ..." ist eine glatte Fehlbeobachtung. Die Feldsteine der Mauern sind nämlich kaum gequadert (vgl. auch Ibbeken, 1999).
Im "Dehio/Brandenburg" ist eine weitere Ungenauigkeit in der Beschreibung zu finden (... mit eingezogenem quadratischem Chor ...). Gerade bei dieser Kirche ist der Chor nicht quadratisch, sondern querrechteckig. Der Chor der Kirche in Borne ist einer der kürzesten im Verhältnis zur Breite. Gerade innen ist dies sehr deutlich zu sehen. Unerwähnt bleibt in allen einschlägigen Arbeiten das fast beseitigte Gemeindeportal in der Südwand des Schiffes.

Information und Dank: -

Literatur: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bezirke Berlin/DDR und Potsdam (Dehio/Potsdam), (1983), S.141, Bau- und Kunstdenkmale in der DDR, Bezirk Potsdam (1978), S.16, Rohrlach (1977), Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil 5 Zauch-Belzig, S.44-7, Jaenicke und Witt (1964), Kirchen auf dem Fläming, S.120, Pfannenstiel (1991): Feldsteinkirchen im Hohen Fläming - steinerne Zeugen christlichen Glaubens, S.43-6, Pfeifer (1997), Feldsteinkirchen im Fläming, S.45/6, Ibbeken (1999), Die Feld- und Bruchsteinkirchen des Fläming, S.50, Ibbeken und Pfeifer (1999), Feldsteinkirchen im Reisegebiet Fläming, S.5, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler Brandenburg (Dehio/Brandenburg) (2000), S.102.

Ältere Beschreibungen:

Dehio/Potsdam: Borne Bez. Potsdam, Ldkr. Belzig Dorf-K. Spätrom. Feldsteinbau aus rck. Schiff, eingezogenem quadr. Chor und Apsis, 1. V. 13. Jh. In der urspr. Form erh. das w Stufenportal und das vermauerte Rundbogenportal an der s Chorwand. Über dem WGiebel bar. Fachwerk-Dachtürmchen mit massiver WWand, Schweifhaube und 8eckiger Laterne. Die Fenster 1908 größtenteils erweitert. Das Innere flachgedeckt; rundbogiger Triumphbogen; W- und SEmpore. - Altaraufsatz rest. 1881, mit 3 Gemälden übereinander: Abendmahl, Kreuzabnahme und Grablegung, gerahmt von reliefierten Ranken. Hölzerne Kanzel 17. Jh., der polyg. Korb auf gedrehter Stütze mit Ecksäulchen; der Aufgang und die Bemalung von der Rest. 1908. Um 1700 die Emporen und das Kastengestühl im Chor, n mit Gitterfenstern. Mehrere Grabsteine und Epitaphien 17. - A. 19. Jh.

Dehio/Brandenburg: Borne Lkr. Potsdam-Mittelmark. Karte 5 Ev. Dorfkirche. Spätromanischer Saalbau aus Feldstein mit eingezogenem, quadratischem Chor und Apsis, 1. V. 13. Jh. Über dem Westgiebel Fachwerkdachturm mit massiver Westwand, Schweifhaube und achteckiger Laterne, 1908 erneuert. In der urspr. Form erhalten das westl. Stufenportal, das vermauerte Rundbogenportal an der südl. Chorwand sowie mehrere der hochsitzenden kleinen Fenster auf der Nordseite, die übrigen 1908 rundbogig erweitert. Innen flachgedeckt; rundbogiger Triumphbogen. Polychromie und Ergänzung der Ausstattung bei Restaurierung 1908. - Altaraufsatz 1713, rest. 1881, mit drei Gemälden übereinander: Abendmahl, Kreuzabnahme und Grablegung, gerahmt von reliefierten Ranken. Hölzerne Kanzel, E. 17. Jh., der polygonale Korb mit Ecksäulchen und gedrehter Stütze; der Aufgang und die Bemalung 1908 erneuert. West- und Südempore sowie das Kastengestühl im Chor um 1700. Vier Grabsteine des 18. und 19. Jh., darunter Kindergrabstein von 1711 mit Akanthusrahmung und reliefiertem Putto.

Bau- und Kunstdenkmale in der DDR: Borne Dorfkirche Spätromanischer Feldsteinbau mit eingezogenem Chor und Apsis, 1. V. 13. Jh. Veränderungen und der neubarocke Dachturm 1908. - Altaraufsatz mit Gemälden 1713. Kanzel um 1700. Emporen an der West- und Südseite und 2 Kastengestühle 2. H. 17. Jh. Lesepult 18. Jh. Kelch, Silber, 1793. Taufschale, Zinn, 18. Jh. 2 Zinnkannen von 1858. Glocke 1834 von E. L. W. Thiele, Berlin. 4 Grabdenkmäler 1711 bis 1840; hölzerne Gedenktafel 1694.

Historisches Ortslexikon für Brandenburg: K spätromanischer Feldsteinbau mit eingezogenem Chor und Apsis, der Dachturm neubarock von 1908.

Jaenicke und Witt (1964): Kirche in Borne, um 1200-1250. Turmhaube etwa 1680-1700. Bei vielen Flämingkirchen ist vor dem Fachwerk des Turmes die Westwand in Feldsteinen hochgeführt. Turm. Der Turmhelm ist als "welsche Haube" etwa 1600 (sic) gebaut.

Pfannenstiel (1991): Die Kirche in Borne. Bei einer Radwanderung sind wir in Hagelberg, dem höchstgelegenen Dorf in der Mark Brandenburg und ein paar Minuten später auch auf deren höchster Erhebung, dem 201 m hohen Berg gleichen Namens, angekommen. Von hier schweift unser Blick weit umher auf die abwechslungsreiche Landschaft des Hohen Flämings in ihrer verhaltenen Schönheit. Dann wenden wir uns nach Süden, und das natürliche Gefälle ausnutzend, geht es über Ortsteil Klein Glien, die Bundesstraße 246 kreuzend, unserem Ziel, dem niedriger gelegenen Dorf Borne entgegen. Natürlich hätten wir es auch bequemer von Belzig auf einer Verbindungsstraße von etwa fünf Kilometern Länge erreichen können. Nun wollen wir Informationen über die Borner Kirche sammeln, denn das ist ja der Zweck unseres Besuches. Dazu wollen wir uns vertraut machen mit ihrer Geschichte, ihrem Bau und was sonst noch an oder in ihr bedeutsam ist. Anfang des 13. Jahrhunderts gab es im Raum Belzig den Grafen Baderich II., der die Herrschaft über die selbständige Grafschaft in dem Gebiet um Belzig ausübte. Der Graf war von frommer Gesinnung. Er wünschte, die zu seinem Besitztum gehörende Kirche zu "Borna" (Borne) dem Kloster Colebecke (Cölbigk) an der Wipper bei Bernburg (Anhalt) zu schenken. Dieses war ein Tochterkloster des Prämonstratenser-Hauptstifts zu St.Marien in Magdeburg. Er erhielt die Einwilligung dazu von seinem späteren Lehnsherren, dem Herzog Albrecht I. von Sachsen. Dieser vollzog die Schenkungsurkunde im Juli 1227.
Es ist angebracht, darauf hinzuweisen, daß Herzog Albrecht I. am 11.September 1227 dem Deutschen Ritterorden die Kirche in Dahnsdorf (in der Nähe von Belzig an der Bundesstraße 102 gelegen) geschenkt hatte. Im Jahre 1389 wurde Borne (einschließlich der Kirche) ein Lehen des Zisterziensernonnenklosters Ankuhn vor Zerbst (Anhalt), dem es noch bis 1530 angehört hatte. Nach der durch die Reformation bewirkten Auflösung dieses Klosters kam die Kirche unter das Patronat der Kurfürsten von Sachsen und nach 1815 unter das Patronat der Preußischen Regierung. Die Borner Kirche war nach zwei alten Urkunden von 1237 und 1389 dem heiligen Pankratius geweiht (einem Märtyrer zur Zeit der Christenverfolgung durch den römischen Kaiser Diokletian). Sie ist ein romanischer Feldsteinbau mit rechteckigem Schiff, etwas schmalerem quadratischem Altarraum und halbrunder Apsis aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Das rundbogige, mit bearbeiteten Feldsteinen eingefaßte westliche Stufenportal, welches den Eingang in die Kirche bildet, das zugemauerte rundbogige Portal an der Südseite des Altarraumes und die kleinen Fenster in der Apsis sind in der ursprünglichen Form erhalten. Der rundbogige Triumphbogen im Innern ist ebenfalls aus romanischer Zeit. Die von 1837 an nach und nach durchgeführte Vergrößerung kleiner romanischer Fenster bzw. sonstige Veränderungen an den Fenstern bestimmen den Eindruck in diesem Bereich. An der Westseite der Kirche erhebt sich aus ihrem Dach der barocke Fachwerk-Dachturm, dessen Westwand von dem hochgezogenen Feldsteinmauerwerk des Westgiebels des Schiffes gebildet wird. Aus seinem vierseitigen geschweiften Dach ragt ein schmales achtseitiges Türmchen, das mit einer ebenfalls achtseitigen helmartigen Haube versehen ist.
Die umfangreichen Instandsetzungen von 1908/09 bezogen sich unter anderem auf den Abbruch und den Neuaufbau des oberen Teiles des Dachturmes, die Erneuerung der Fenster und die Renovierung im Innern. Aus neuerer Zeit, 1981/82, sind besonders zu erwähnen das Neudecken des Turmdaches und der Haube mit Kupferblech sowie das Neu- bzw. Umdecken des Kirchendaches. Barocken Ursprungs ist der Altar nebst steinernem Aufbau und der hölzerne Aufsatz. Dieser hat drei Gemälde: das Heilige Abendmahl, die Kreuzabnahme und die Grablegung. Die hölzerne, sechsseitige auf gedrehter Stütze ruhende Kanzel ist ebenfalls barock.
Möge diese Flämingkirche mit ihrer wechselvollen Geschichte der Kirchengemeinde Borne durch rechtzeitig ausgeführte Instandsetzungen weiterhin erhalten bleiben.

Pfeifer (1997): Borne bei Belzig Die Kirche gehört von vielen Betrachtungsebenen her zu den schönsten des Flämings. Wenn man von Belzig kommt, strahlt sie ihre Würde weit sichtbar über das flache Land aus und bietet ihren gestuften Aufbau von Apsis, Chor und Langhaus mit aufgesetztem Fachwerkturm frei dem Betrachter an. Der Turm ist abgeschlossen mit einer geschweiften oder welschen Haube, die sich über dem aufgesetzten Laternentürmchen noch einmal in kleiner Form wiederholt. Kurz gesagt: ein ästhetischer Anblick in der weiten Landschaft des Flämings. Aber nicht genug der Schönheit. Sie gehört auch zu den Kirchen mit dem besten Mauerwerk, also in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts, und außerdem verfügt sie über eine Besonderheit im Fläming: Sie hat ein romanisches Westportal; das Portal hat eine wunderschöne, sauber abgestufte Fassung. Der Kirchenraum wird deutlich durch einen kräftigen Triumphbogen gegliedert. Die Innenausstattung, deren Altarbilder typische Wesensbilder des Protestantismus (Abendmahl, Kreuzabnahme, Grablegung) zeigen, entstammt aus der Zeit um 1700. Das sagt zu wenig: Der dominierende Eindruck des Raumes ist einer Renovierung von 1908 zu verdanken. Obwohl damit Stilauffassungen des Barocks und des frühen 20. Jahrhunderts in eine spätromanische Kirche getragen werden, ergibt sich eine ästhetische Symbiose, die im Betrachter viel Freude weckt. Farbauswahl und Gestaltung sind wunderbar geschlossen und erfüllen mit ihren Schablonenornamenten den gesamten Raum mit kühlen Farben von Grau bis Blau. Das Pfarrhaus befindet sich gegenüber der Kirche auf der anderen Seite der Straße.

Ibbeken (1999): Borne Liegt 5 km südwestlich von Belzig. Die Feldsteinkirche stammt wohl aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts. Dem rechteckigen Schiff folgen ein eingezogener, quadratischer Chor und eine halbrunde Apsis mit drei Fenstern, die seitlichen sind original. Die Kirche ist ausgemalt (...). Der neubarocke Fachwerkturm ist von 1908. Er trägt eine Schweifhaube und eine achteckige Laterne. Vorne links an der südlichen Chorwand ist die zugemauerte Priesterpforte zu erkennen. Der Lagenbau ist recht ebenmäßig, bis auf den Chorgiebel, Quader wurden kaum geschlagen, viele Blöcke sind nur einfach gespalten. Aufnahme von Südosten.
Borne. Im Fläming gibt es nur etwa 10 Westportale aus mittelalterlicher Zeit. Die Steine dieses Portals von Borne sind weitgehend, aber nicht perfekt gequadert, dafür ist aber jeweils an der Innenseite die Rundung vom Steinmetzen sehr sauber herausgearbeitet worden. Die Dimensionen des Portals, Höhe und Breite und besonders der Ansatz des Kreisbogensegments, wirken harmonisch. Die restliche Westwand ist unregelmäßig gemauert. Aufnahme von Westen.
Borne liegt 5 km südwestlich von Belzig (Abb. S. 50). Die Kirche wurde bei einer Restaurierung 1908 ausgemalt. Die vorherrschende Farbe ist Blau, gefolgt von einem bräunlichen Gelb. Die Schablonenmalerei zeigt überwiegend vegetabilische Elemente. Der Triumphbogen wird von zwei gemalten Säulen flankiert, aus denen heraus sich ein Pflanzenwerk über den ganzen Bogen spannt. Die Rankenmotive der Apsis kehren an der Chordecke und den Balken der flachen Schiffsdecke wieder. Die Kanzel steht, wie üblich, im Triumphbogen, der Altar in der Apsis zeigt unten das Abendmahl, in der Mitte eine Kreuzesabnahme und oben den auferstandenen Christus.

Ibbeken und Pfeifer (1999): Borne liegt 5 km südwestlich von Belzig. Die Feldsteinkirche stammt wohl aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts. Dem rechteckigen Schiff folgen ein eingezogener, quadratischer Chor und eine halbrunde Apsis mit drei Fenstern. Der neubarocke Fachwerkturm ist von 1908. Er trägt eine Schweifhaube und eine achteckige Laterne. Vorne links an der südlichen Chorwand ist die zugemauerte Priesterpforte zu erkennen. Aufnahme von Südosten.

Aufnahme der Kirche: September 1998, September 2000

Grundriss:

Grundriss der Kirche in Borne (eigene Aufnahme; nicht winkeltreu).

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©Theo Engeser und Konstanze Stehr, Jühnsdorf, 2003