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Imre Kertész, Günter Grass und Dieter Lenzen Foto und © David Ausserhofer |
Günter Grass (* 16.10.1927 in Danzig-Langfuhr, † 13.4.2015 in Lübeck) Die Eltern betrieben ein Kolonialwarengeschäft und lebten in einfachen Verhältnissen. Während des Zweiten Weltkrieges meldete sich Grass freiwillig zur Wehrmacht und wurde im Alter von 17 Jahren zur Waffen-SS einberufen. Am 8. Mai 1945 geriet er in amerikanische Gefangenschaft. 1947/1948 absolvierte er eine Lehre als Steinmetz und studierte von 1948 bis 1952 Grafik und Bildhauerei. Ab Mitte der 50er-Jahre begann er schriftstellerisch tätig zu werden. Seinen literarischen Durchbruch erreichte er 1959 mit dem Roman "Die Blechtrommel". Günter Grass beteiligte sich seit den fünfziger Jahren engagiert an innenpolitischen Kontroversen und war zeitweilig auch Redenschreiber für Willy Brandt. Grass, der auch als Grafiker, Maler und Bildhauer hervortrat, erhielt 1999 den Nobelpreis für Literatur. Imre Kertész (* 9.11.1929 in Budapest, † 31.3.2016 ebenda) Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde Kertész 1944 im Alter von 15 Jahren nach Auschwitz deportiert. Nach seiner Befreiung kehrte er 1945 nach Budapest zurück. Dort arbeitete er zunächst als Journalist, ab 1953 als freier Schriftsteller und Übersetzer deutschsprachiger Autoren. 1975 publizierte er seinen ersten Roman "Mensch ohne Schicksal" (Sorstalanság), in dem er Erfahrungen aus dem Konzentrationslager verarbeitete. Es folgten zahlreiche Kurzgeschichten, Essays und autobiographische Texte. Seit 2000 lebt er in Berlin. 2002 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. |