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Lilo Fuchs (rechts) und Wolf Biermann (links) erinnern gemeinsam an den verstorbenen Ehemann und langjährigen Freund Jürgen Fuchs. (Foto und © Juliane Bartsch) |
Der Schriftsteller Jürgen Fuchs entwickelte sich Anfang der siebziger Jahre vom
SED-Mitglied zum Regimekritiker. Nach der Ausbürgerung Wolf Biermanns wurde er
wegen seiner öffentlichen Kritik an dieser Maßnahme inhaftiert. Neun Monate
später erfolgte nach unzähligen quälenden Vernehmungen seine
Zwangsausbürgerung. Nach seiner Ankunft in West-Berlin engagierte sich Jürgen
Fuchs gemeinsam mit anderen Intellektuellen, Studenten und Beschäftigten der FU und
TU für politisch Verfolgte in der DDR und anderen Ostblockstaaten. Das Ministerium
für Staatssicherheit verfolgte Fuchs und seine Familie auch in West-Berlin.
Nach dem Sturz des SED-Regimes beteiligte sich Jürgen Fuchs an der historischen Aufklärung der Herrschafts- und Unterdrückungsmethoden im SED-Staat. Sein Rat begleitete über viele Jahre die Arbeit des Forschungsverbundes SED-Staat der Freien Universität, als Zeitzeuge berichtete er in Lehrveranstaltungen des Otto-Suhr-Instituts über seine Erfahrungen in der DDR aber auch über die Ablehnung, die ihm vor 1989 im Westen wegen seiner Kritik an den Verhältnissen in Osteuropa entgegenschlug. |