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Das Haus in der Thielallee 36
1928/29 wird das Gebäude als Wohnhaus für Wanda Büttner
gebaut. 1942 zieht der Filmregisseur
und Präsident der Reichsfilmkammer Carl Frölich ein.
Er lässt einen privaten Filmvorführraum einbauen. 1946 erfolgt
der Einbau eines größeren Kinosaals. Das Filmtheater wird
unter dem Namen "CAPITOL" eröffnet. Von 1956 bis 1986 entwickelt
Gerhard Klein das Capitol zu einem erfolgreichen Programmkino.
Das Kinogebäude gehört seit 1964 der FU Berlin und wird
von der Yorck-Kinogruppe betrieben. 2019, an seinem 20. Todestag,
wird zu Ehren Kleins eine Gedenktafel im Foyer angebracht.
Kino Capitol, Foto und © Alumni-Büro der FU
Gerhard Klein (1920-1999)
Der 1920 geborene Klein, bekannt aus der Theaterfassung von Erich
Kästners Emil und die Detektive (er spielte den Professor),
durfte 1933 aufgrund antisemitischer Gesetzgebung nur noch im
"Jüdischen Kulturbund" auftreten. 1938 beenden die Nationalsozialisten
im Zuge der sogenannten "Polenaktion" die Karriere Kleins endgültig.
Zusammen mit 17 000 anderen polnischen Juden wird Klein gewaltsam
des Landes verwiesen. Im März 1939 gelingt es Klein von Polen nach
Palästina zu flüchten. 1952 lernt er bei einem Berlinbesuch
seine Frau kennen, bleibt in Berlin und erwirbt das Kino Capitol
in Dahlem, welches er bis 1986 leitet.
Im Zuge der Ehrung Kleins untersucht das Osteuropainstitut, die bis
dato wenig erforschte Geschichte der sogenannten
"Polenaktion".
Gedenktafel für Gerhard Klein, Foto und © Sören Maahs